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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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weitersuchen.« Genevieve deutete auf den Stapel Fleks, der über den Schreibtisch verstreut lag. »Computer sind nicht schlau, nur schnell. Wenn man sie mit Mist füttert, kommt wieder Mist raus.«
    »Ist das so?« Louise verspürte keine Lust, einen Streit anzufangen wegen Genevieves neuentdeckter Lust am Zitieren von Lehrtexten. Es war besser als diese schrecklichen Spiele. Das Dumme daran war nur, daß das gesamte vermittelte Wissen künstlich war.
    Wie mein eigenes auch.
    »Ich weiß einfach nicht genug«, gestand sie. »Selbst mit den Programmtutoren, die mir beim Abfassen des Questors helfen.« Es war nicht allein ihre Unfähigkeit, eine Spur zu Banneth zu finden, die Louise Sorgen bereitete. Noch immer war keine Antwort von Joshua eingetroffen. Sie hatte inzwischen ein halbes Dutzend Nachrichten zum Jupiter geschickt, und nicht eine einzige war von Tranquility bestätigt worden. »Ich glaube, ich brauche professionelle Hilfe.«
     
    Sie war wieder da! Andy Behoo seufzte tief, sobald er sie erblickte. Die Magie wurde nur wenig verdorben von Genevieve in ihrem Gefolge. Diesmal machte er sich nicht einmal die Umstände, sich bei dem gegenwärtigen Kunden zu entschuldigen, als er ihn stehen ließ. Louise stand mitten im Laden und blickte sich mit dem gleichen verwirrten Gesichtsausdruck um wie bei ihrem ersten Besuch. Sie lächelte unsicher, als sie bemerkte, daß er sich näherte (Nicht zu schnell, nur nicht rennen – das sieht erbärmlich aus!)
    »Möchten Sie noch mehr?« begrüßte er sie. (Mein Gott, was für eine dämliche Frage! Warum brülle ich nicht gleich heraus, daß mein Leben arm und langweilig ist?)
    »Ich würde gerne ein paar Programme aussuchen«, antwortete Louise.
    »Exzellent.« Seine Augen musterten sie von oben bis unten, während seine neurale Nanonik alles in einer Speicherzelle ablegte. Diesmal trug sie ein hautenges limonengelbes Kleid aus einem funkelnden Stoff und eine antike Sonnenbrille mit Drahtgestell. Eine merkwürdige Kombination, aber unglaublich schick. Man mußte eine Menge Selbstvertrauen besitzen, um so etwas tragen zu können. »Was können wir für Sie tun?«
    »Ich brauche einen sehr guten Questor. Verstehen Sie, ich suche jemanden, und ich verfüge nur über sehr wenig Informationen über die beiden. Der Questor des NAS2600 kann sie nicht lokalisieren.«
    Plötzliches Interesse für das, was sie da gesagt hatte, lenkte Andys Augen von ihrem Ausschnitt ab. »Tatsächlich? Der NAS2600 besitzt einen hervorragenden Questor. Ihre Freunde scheinen sich sehr gut zu verstecken.« Hoffentlich ist es ihr widerlicher Verlobter.
    »Könnte sein, ja. Werden Sie mir helfen?«
    »Dafür bin ich hier.« Andy marschierte zu seinem Schalter zurück und überlegte fieberhaft, was er unternehmen konnte, um die Situation für sich auszuschlachten. Er brachte einfach nicht den Mut zusammen, sie offen zu fragen, ob sie Lust hätte, nach der Arbeit etwas mit ihm trinken zu gehen. Ganz besonders nicht mit dieser Göre in ihrem Schlepptau. Aber es mußte irgendeinen Weg geben, wie er sie wiedersehen konnte, außerhalb seiner Arbeitszeit bei Judes Eworld.
    Er spürte deutlich, wie Liscard, die Geschäftsführerin, sein Tun beobachtete. Liscard hatte ihn im Auge, seitdem kurz nach Louises erstem Besuch zwei Beamte einer Spezialeinheit in Judes Eworld gekommen waren. Sie waren mit der Geschäftsführerin in ihrem Büro verschwunden und hatten über eine Stunde mit ihr geredet. Was auch immer die beiden zu Liscard gesagt hatten, hinterher waren die Suppressorprogramme von Eworlds Geschäftsführerin nicht imstande gewesen, ihre Angst zu verbergen. Seit jenem Tag schikanierte sie Andy, wo es nur ging, und machte ihm das Leben schwer.
    In Andy regte sich das ungute Gefühl, es könnte etwas mit Louise zu tun haben. Insbesondere, nachdem er Louise und ihre Schwester von den Wanzen befreit hatte. Falls GovCentral hinter der Geschichte steckte, dann war es höchstwahrscheinlich illegal gewesen, die Wanzen zu entfernen. Doch es hatte keinerlei Maßregelung gegeben, weder gegenüber Andy noch gegenüber Judes Eworld. Die anderen Verkaufsratten hatten seither ununterbrochen getuschelt und wilde Spekulationen angestellt. Jeder hatte sich seiner eigenen zwielichtigen Kunden gebrüstet, die wahrscheinlich die Ursache hinter allem waren.
    Das Inventar des Ladens blitzte vor Andys geistigem Auge auf, und er ging die Spezifikationen aller verfügbaren Questoren durch. »Ich schätze, Ihre Schwierigkeiten rühren

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