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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Eine Tat wie diese liegt jenseits der Fähigkeiten einer Bande von Straßenschlägern mit von Stimulationsprogrammen zerfressenen Gehirnen. Was ich damit sagen möchte, Mrs. Kavanagh, auf meine umständliche Art, ist folgendes: Falls dieser Quinn Dexter auf der Erde ist, wird auch er nach Banneth suchen. Möchten Sie ihm allen Ernstes noch einmal begegnen?«
    »Nein!« kreischte Genevieve erschrocken.
    »Dann denken Sie darüber nach, daß Ihr gegenwärtiger Weg sie genau in seine Arme führt.«
    »Ich brauche nichts weiter als Banneths Edresse«, antwortete Louise. »Weiter nichts.«
    »Ich werde mein Bestes tun, um sie Ihnen zu beschaffen. Ich melde mich bei Ihnen.«
    Ivanov wartete, bis die beiden Schwestern wieder auf der Wendeltreppe und auf dem Weg nach unten waren, bevor er fragte: – Möchten Sie, daß ich ihr Banneths Edresse beschaffe?
    – Ich fürchte, das ist gegenwärtig ein wenig sinnlos geworden, antwortete Westeuropa. – Edmonton wurde abgeriegelt, und Quinn steckt mittendrin. Ich kann sie nicht zu ihm hineinschaffen. Sie wird also für eine Weile auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen.

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13. Kapitel
     
    Die Möglichkeit der interstellaren Raumfahrt war für bestimmte Kreise der menschlichen Gesellschaft längst real, noch bevor Sputnik Eins in den Orbit geschossen wurde. Ein Gedanke, der mit Visionären wie Tsiolkowsky, Goddard und einigen spleenigen Science-Fiction-Schreibern jener Epoche begann und von obsessiven Weltraumaktivisten weiter gefördert wurde, nachdem die ersten Mikroschwerkraft-Fabriken in Betrieb genommen worden und mit ihnen der Nachweis gelungen war, daß die Herstellung gewisser Güter im Orbit ein profitables Geschäft bedeutete. Mit der Entwicklung des O’Neill-Halo und der Helium-III-Förderung in den oberen Atmosphäreschichten des Jupiter im Verlauf des einundzwanzigsten Jahrhunderts schien das Konzept endlich in die Praxis umsetzbar. Die Asteroiden wurden bereits ausgehöhlt und bewohnbar gemacht. Es war lediglich noch ein technisches und finanzielles Problem, sie aus dem solaren Orbit und über den Abgrund zu schießen, der die Erde von Proxima Centauri trennte. Rein theoretisch war die Show durchführbar – Fusions- oder gar Antimaterieantriebe, die stark genug waren, um die gigantischen Felsen auf zwischen fünf und zwanzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit (je nachdem, welchen Physiker man befragte) zu beschleunigen, konnten durchaus gebaut werden. Ganze Generationen würden an Bord leben, die Maschinen warten und im Innern der Felsen sterben, die durch die Finsternis krochen, stets in der Erwartung, daß ihre Nachkommen eines Tages eine neue, unverdorbene Welt bewohnen würden.
    Leider ist die menschliche Natur, wie sie nun einmal ist: Hundert Jahre dauernde Reisen waren offensichtlich zu lang, das Ideal der Kolonisierung zu abstrakt, um Regierungen und mächtige Konzerne zum Bau der Weltraumarchen zu motivieren. Was jedoch den Ausschlag gab, waren – wie hätte es anders sein können – die Kosten. Derartige Investitionen warfen keinen Gewinn ab und würden es auch niemals tun.
    Also schien es, als müßten die Idealisten, die von einem neuen Anfang träumten, sich weiterhin mit nichts als Träumen begnügen.
    Einer der frustrierten Träumer war Julian Wan. Doch er war einfallsreicher als seine Zeitgenossen, und so gelang es ihm, den Vorstand der New Kong Corporation davon zu überzeugen, Gelder in die Erforschung des Überlichtantriebs zu stecken. Sein wichtigstes Argument lautete, daß es ein vergleichsweise kleines, billiges Unterfangen wäre, die zweifelhafteren Gleichungen der Vereinigten Quantentheorie auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen.
    Im Grunde genommen reichten ein paar phantasievolle theoretische Physiker mit ausreichend Computerrechenzeit dafür aus – doch falls es funktionierte, wären die kommerziellen Folgen überwältigend. Noble Besorgnis um die Zukunft der Menschheit und die Suche nach der reinen Wissenschaft hatten nicht das geringste mit den folgenden Ereignissen zu tun.
    Im Jahre 2115 testete die New Kong Corporation ihren ersten erfolgreichen ZTT-Antrieb, und das Konzept der Weltraumarchen versank genauso rasch wie lautlos in den tiefsten Kellern der Archive. Wunderbar detaillierte Pläne und sorgsam ausgearbeitete Anträge einer Vielzahl von Gesellschaften für Interstellaren Raumflug und ähnlichen Vereinigungen wurden in die Bibliotheken der Universitäten geladen und gesellten sich zu anderen niemals verwirklichten

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