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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unruhig wurden und die Oenone ihr Team retten mußte.
    Sie setzten lediglich passive Sensoren ein, und nur die chemischen Korrekturtriebwerke feuerten gelegentlich, um das Schiff stabil zu halten. Jedes nicht unbedingt erforderliche System war in den Standby-Modus geschaltet worden, um den Energieverbrauch und damit die thermische Emission zu verringern. Interne Wärmespeicher saugten den Ausstoß der Fusionsgeneratoren auf, doch die Speicherkapazität reichte höchstens für ein paar Tage, bevor Joshua die Ableitpaneele ausfahren mußte, um die Hitze aus dem Schiff zu zwingen. Doch auch das würde kein Problem darstellen; er konnte die Strahlung immer noch in eine Richtung ableiten, die von den Beobachtungssatelliten weg zeigte. Sie mußten schon ziemliches Pech haben, wenn sie von irgend etwas entdeckt wurden, das Hesperi-LN bewachte.
    »Ich empfange Radarpulse von einigen Verteidigungsplattformen«, berichtete Beaulieu. »Aber sie sind sehr schwach. Sie suchen nicht nach uns. Unser Isolationsschaum kann die Strahlung mit Leichtigkeit absorbieren.«
    »Sehr gut«, antwortete Joshua. »Liol, wie sieht es mit Schiffsbewegungen aus?«
    »Das Infrarot zeigt dreiundzwanzig Schiffe unter Antrieb, die Mehrzahl davon unterwegs zwischen den Stationen im niedrigen Orbit und den Verteidigungsplattformen. Vier scheinen Kurs auf hohe polare Orbits genommen zu haben. Ich würde sagen, sie sollen die Abschirmung der Plattformen ergänzen. Keines der Schiffe bewegt sich ungewöhnlich schnell, sie beschleunigen mit maximal einem halben g. Aber es sind ziemlich große Schiffe.«
    »So mögen es die Tyrathca eben«, sagte Ashly. »Reichlich Platz in den Lebenserhaltungssystemen, um sich vernünftig bewegen zu können. Man kommt sich vor wie im Innern einer verdammten Kathedrale.«
    »Offensive Bewaffnung?«
    »Falls sie mit von Menschen hergestellten Kombatwespen ausgerüstet sind – gewaltig«, antwortete Liol. »Nach den Antriebssignaturen zu urteilen würde ich sagen, es handelt sich um interplanetare Schiffe. Die Tyrathca besitzen ein halbes Dutzend Asteroidensiedlungen, die ihre planetengebundenen Industrien mit Mikroschwerkrafterzeugnissen versorgt. Was bedeutet, daß ihre Nutzlast um einiges höher ist als die unsrige. Sie sind sozusagen hoch manövrierfähige Waffenplattformen.«
    »Na wunderbar.« Joshua stellte eine Datavis-Verbindung mit dem BiTek-Prozessorblock her, den sie während der letzten Umrüstung erhalten hatten. »Oenone, wie sieht es bei euch aus?«
    »Ich bin exakt im Plan, Joshua«, antwortete der große Voidhawk. »Wir sollten in zweiundvierzig Minuten an Tanjuntic-RI andocken. Das Erkundungsteam macht sich gegenwärtig bereit.«
    Im Gegensatz zur Lady Macbeth hatte die Oenone nach dem Austritt über dem Planeten ungehindert manövrieren und beschleunigen können. Indem der Voidhawk sein Raumverzerrungsfeld auf ein Minimum reduziert hatte, konnte er mit einem halben g in Richtung der Weltraumarche beschleunigen. Angesichts der gewaltigen Entfernung waren die Beobachtungssatelliten außerstande, eine derart kleine Störung im Raum-Zeit-Gefüge zu entdecken. Der Nachteil war, daß der Voidhawk mit seinem reduzierten Feld auch nur einen Bruchteil der Umgebung wahrnehmen konnte, wie es sonst der Fall war. Falls die Tyrathca Tanjuntic-RI aus irgendeinem unerfindlichen Grund mit Annäherungsminen umgeben hatten, würden sie es erst bemerken, wenn sie schon sehr nah herangekommen waren.
    Syrinx haßte es, ausschließlich von Sensorbündeln und passiven elektronischen Antennen abhängig zu sein. Die Fähigkeit ihres Voidhawks, mit seinen Sinnen einen riesigen Bereich des umgebenden Raums zu kontrollieren, war ein essentieller Bestandteil ihrer Verbindung.
    – In unserer Zeit bei der Konföderierten Navy haben wir es auch geschafft, sagte die Oenone unbekümmert.
    Syrinx grinste im Dämmerlicht der Brücke. Die Energieversorgung des Mannschaftstoroiden war ebenfalls auf minimale Leistung gedrosselt worden. – Du meinst wohl damals, als wir noch jung und dumm waren?
    – Das hier ist alles andere als ein dummes Unternehmen, schimpfte die Oenone. – Wing-Tsit Chong glaubt, daß es von allergrößter Bedeutung ist.
    – Das tue ich auch. Aber dieser Teil des Unternehmens weckt eben alte Erinnerungen. Beispielsweise an Thetis, obwohl sie ihren Bruder nicht erwähnte. In letzter Zeit hatte sie angefangen zu überlegen, ob ihr Bruder es geschafft hatte, dem Jenseits zu entkommen, genau wie der verabscheuenswürdige

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