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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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In der Mitte stand eine einzige gewaltige Maschine auf zehn drei Meter durchmessenden Rohren, die aus dem Boden kamen. Weitere zehn Rohre kam aus der Oberseite der Maschine und verschwanden im Apex der Kuppel.
    Sie blieben im Eingangsbereich der Kaverne stehen und leuchteten mit den Scheinwerfern über das riesige Metallmonstrum. Die Seiten bestanden aus hohen Glassäulen, die sich wie Orgelpfeifen aneinanderreihten. Sie waren auf der Seite, die der Maschine zugewandt war, von der Hitze angelaufen. Der gesamte Rest des Gefüges war wie mit Warzen übersät von Ventilen, Kühlschlangen, Relais, Ansaugstutzen, Transformatoren und was der Dinge mehr waren.
    »Was in Gottes Namen ist das?« fragte Renato.
    »Sehen Sie in Ihren Dateien nach«, antwortete Oski. »Eine Art biologischer Reaktor. Die Tyrathca haben darin viele organische Grundstoffe synthetisiert.«
    Renato ging zu einem der dicken Rohre und betrachtete die gewaltige Maschine von unten. Das Gehäuse war gesprungen, als die Arche abgekühlt war, und lange Fäden einer unbekannten blau-grünen Substanz waren ausgetreten und in der Luft erstarrt. Der Boden war übersät mit Flecken und gefrorenen Pfützen anderer Materialien.
    »Irgend etwas stimmt nicht mit diesem Ding«, sagte Renato per Datavis.
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Samuel.
    »Sehen Sie doch selbst.« Der junge Astronom klopfte mit der Hand gegen das Rohr. Selbst in der ultradünnen Atmosphäre fingen die Audiosensoren der Raumanzüge noch ein schwaches Klingen auf. »Es … es ist, als wäre sie unsterblich. Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend etwas anderes in dieser Kammer gewesen ist, seit sie ihr Heimatsystem verlassen haben. Ich weiß, daß es im Verlauf der Reise wahrscheinlich Hunderte Male neu gebaut worden ist, und ich weiß auch, daß ihre technischen Lösungen auf Haltbarkeit ausgerichtet sind. Aber ich verstehe einfach nicht, daß sich fünfzehntausend Jahre lang nichts, aber auch überhaupt nichts geändert haben soll. Nichts, um Himmels willen! Wie um alles in der Welt kann man hingehen und eine Linie ziehen und sagen, von hier an entwickeln wir nichts mehr weiter?«
    »Bald können Sie die Tyrathca selbst fragen«, sagte Monica. »Ihr Schiff wird in zehn Minuten andocken. Sehen Sie, Renato, ich weiß selbst, daß das alles höchst faszinierend ist, aber wir haben einfach nicht die Zeit dazu, in Ordnung?«
    »Sicher. Es tut mir leid. Ich hasse ungelöste Rätsel, das ist alles.«
    »Genau diese Eigenschaft macht Sie zu einem guten Wissenschaftler. Ich bin froh, daß Sie bei uns sind, um zu helfen, ganz ehrlich. Aber jetzt – hier entlang geht es weiter.« Monica hinterließ eine weitere Sensorscheibe auf einem der dicken Rohre und setzte sich in Bewegung. Renato warf einen letzten Blick auf den antiken Reaktor und folgte ihr. Die beiden Serjeants bildeten den Abschluß.
     
    »Das Tyrathca-Schiff dockt definitiv an«, berichtete Beaulieu. »Es hat seine Geschwindigkeit an Tanjuntic-RI angeglichen.«
    »So ein Mist«, knurrte Joshua. Das dreidimensionale Schachspiel ihres Ablenkungsmanövers im hohen Orbit hatte ein wenig an Spannung verloren. Die Lady Macbeth beschleunigte mit einem g und glitt in hundertfünfundsiebzigtausend Kilometern Höhe über den Nordpol von Hesperi-LN dahin. Achtzehn Kombatwespen schossen in einem klassischen Umfassungsmanöver aus allen Richtungen heran. Das nächste der feindlichen Geschosse würde die Lady Macbeth in vier Minuten erreichen. Wenigstens mischte sich der verdammte Hellhawk im Augenblick nicht in das Geschehen ein. Syrinx bestätigte, daß sie die Stryla noch immer um die beiden Monde herum jagte.
    »Liol, überbringe du die schlechten Nachrichten an das Team, ja?« Joshua konzentrierte sich auf das Systemdiagramm der Lady und befahl dem Bordrechner, einen Sprung vorzubereiten. Irgendwo in seinem Hinterkopf, beinahe unbewußt, registrierte er mit einem lächelnden Staunen das Selbstvertrauen, mit dem er inzwischen in eine Raumschlacht ging. Die ruhige, gelassene Perfektion, die Joshua und seine Mannschaft heute demonstrierten, stand in krassem Gegensatz zu dem hektischen Gebrülle und den panischen Notbeschleunigungsmanövern damals im Orbit von Lalonde, und ihm war, als gehörten sie in eine andere Zeit und ein anderes Universum. Der Hauptunterschied war natürlich, daß er, Joshua, diese Schlacht hier eingeleitet hatte, und daß er alle Zügel in der Hand hielt.
    »Dahybi?«
    »Energieknoten geladen und online, Boß. Wir

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