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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ringe von Tanjuntic-RI noch immer einen Rest von Atmosphäre, und das dreizehn Jahrhunderte, nachdem die Arche abgewrackt worden war.
    Vor der Luke am Ende der Rampe fanden sie ein Lager mit menschlicher Maschinerie: Zwei Mikrofusionsgeneratoren, mobile Hebebühnen, industrielle Thermoinduktionsplatten, hydraulische Rammen und elektromechanische Aktuatoren, alle untereinander verbunden durch lockere Kabelstränge und flexible Schläuche.
    Die Archäologen hatten die Apparaturen eingesetzt, um die massive Luke zu reaktivieren. Sie war zu einem Viertel geöffnet, weit genug, um in den Ring Nummer fünf hindurchzuschlüpfen. Unmittelbar hinter der Luke standen fünf kleine Jeeps, Standardkonstruktionen für die Fortbewegung auf atmosphärelosen Planetenoberflächen. Sie bestanden aus einem Leichtgewichtschassis mit großen Niederdruckreifen, und sie wirkten im Vergleich zu der massiven Technologie ringsum beinahe lächerlich zerbrechlich.
    Samuel ging zu den Fahrzeugen und nahm sie in Augenschein. Er betätigte Schalter auf den Armaturenbrettern und sagte dann per Datavis: »Ich erhalte eine Antwort vom Kontrollprozessor. Die Standby-Schaltkreise verfügen noch über eine gewisse Restenergie, aber das ist auch schon alles. Die Hauptenergiezellen sind ausnahmslos tot.«
    »Unwichtig«, antwortete Monica. Sie bereitete ihre Scheinwerfer auf einen hochenergetischen Lichtpuls vor und machte die Sensoren bereit. Als die Lampen aufblitzten, speicherte ihre neurale Nanonik das Bild, und Programmpuffer isolierten es für eine genauere Untersuchung.
    Nicht einmal die Lichtpulse reichten aus, um die Finsternis in der gesamten Breite des Rings zu durchdringen. Als Resultat war der Ringeffekt nicht zu bemerken. Monica stand in einer Metallhöhle, deren Decken, Wände und Böden aus Hunderten von Aluminiumpaneelen zusammengesetzt waren, zusammengeschweißt und thermisch gegen den darunterliegenden Fels isoliert. An den Wänden hatten sich Pflanzen in die Höhe gerankt, als das Schiff noch belebt gewesen war, kraftvolle Kletterer, die sich um metallene Spaliere gewunden hatten. Die Blätter waren längst schwarz und vertrocknet, abgestorben aus Mangel an Licht und Wasser, lange bevor die Wärme sich in den Weltraum verflüchtigt hatte. Doch die Kälte war eingetroffen, bevor der letzte Herbst gekommen war, und hatte sie an Ort und Stelle festfrieren lassen, bevor sie abfallen konnten.
    Die Decke des Rings sah aus wie das Analog eines menschlichen Lagerhauses. Sie war überzogen mit einem unüberschaubaren Gewirr von Leitungen und Rohren und massiven Auslegerbrücken und verlieh der riesigen Kaverne das Aussehen einer Industriehalle. Die Beleuchtung besorgten Tausende großer runder Scheiben aus einem rauchglasähnlichen Material, die in den Lücken montiert waren.
    »Ein winterlicher Wunderlandpalast«, sagte Monica per Datavis. »Auch wenn es aussieht, als hätten die Handlanger des Teufels ihn erbaut.«
    »Wie konnten die Tyrathca nur in diesen Höhlen leben?« fragte Renato. »Das alles ist eine einzige riesige Maschine. Sie haben nicht den geringsten Versuch unternommen, sich eine natürliche Umgebung zu schaffen. Kein Mensch könnte sein ganzes Leben hier verbringen. Er würde den Verstand verlieren.«
    »Wir vielleicht«, antwortete Oski. »Aber die Tyrathca nicht. Sie besitzen ein völlig anderes psychologisches Profil als wir.«
    »Wie es aussieht, besitzen sie auch nicht unser Empfinden für Schönheit und Eleganz«, sagte Samuel. »Ich schätze, sie würden unsere Habitate mindestens genauso abstoßend finden.«
    »Die Tyrathca sind gelandet«, meldete in diesem Augenblick einer der Serjeants.
    Alle sahen es durch die Optik der kleinen Sensorscheibe, die Monica in Ebene eins zurückgelassen hatte. Ein helles Licht innerhalb der Luftschleuse, die hinauf zum Stützpfeiler des Raumhafens führte. Große ausgefranste Bereiche der massiven Titanluke segelten in den Korridor und prallten inmitten von Wolken aus Eissplittern von den Wänden, um in beide Richtungen weiterzutaumeln. Die Tyrathca kamen durch die neu geschaffenen Löcher und bewegten sich in einem langsamen Galopp auf die Rampe zu. Sie steckten in Raumanzügen, was die Unterscheidung zwischen Soldaten und Brütern schwierig machte. Obwohl die SII mehr als einmal versucht hatte, den Tyrathca speziell für ihre Bedürfnisse modifizierte Anzüge aus programmierbarem Silikon zu verkaufen, waren sie resolut bei ihrem eigenen Design geblieben.
    Die Anzüge der Tyrathca

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