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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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neue Tyrathca waren auf dem Weg ins Innere von Tanjuntic-RI.
     
    »O Gott«, stöhnte Monica. »Genau das, was uns jetzt noch gefehlt hat!«
    »Sie brauchen vierzig Minuten, um Ring fünf zu erreichen«, beruhigte sie Samuel per Datavis. »Wenn Oski bis dahin noch nicht alles aus den Speichern extrahiert hat, was wir brauchen, dann bezweifle ich, daß es noch eine Rolle spielt.«
    Sie befanden sich fünfzig Meter vor der Ringwand und passierten in diesem Augenblick die letzten Türme. Fünf Paar Anzugscheinwerfer huschten suchend über die Wand und brachen sich reflektierend in dem Vorhang aus reifüberzogenen Ranken.
    »Dort«, rief Renato per Datavis. Er hob einen Arm und deutete in die Richtung, bevor ihm bewußt wurde, daß niemand in der Dunkelheit seine Bewegung bemerkte. Doch die anderen sahen auch so, wo seine Scheinwerfer zur Ruhe gekommen waren, und richteten ihre eigenen auf die gleiche Stelle. Die Luftschleusenluke zum Archiv war identisch mit denen, die zu den Kontrollräumen geführt hatten. Und stand genau wie die anderen Luken weit offen.
    »Sie ist erst vor kurzem geöffnet worden«, sagte Oski per Datavis. »Schwache infrarote Wärmespuren auf dem Boden, ähnlich denen in den Kontrollzentren.«
    »Monica, Sie gehen mit den beiden rein«, bestimmte Samuel. »Ich mache die Sprengladungen an der Rampe bereit, damit wir hinterher möglichst schnell von hier verschwinden können.«
    Monica zog einen Röntgenlaser aus dem Gürtel und aktivierte ihre zielsuchenden Granaten. Sie fühlte sich ein wenig zuversichtlicher, als sie schließlich durch die offene Schleuse trat. Oski und Renato verfügten über die gleichen Waffen wie sie auch, aber nicht einmal ein ganzes Arsenal von Kampfprogrammen vermochte zwei Wissenschaftler in gute Soldaten zu verwandeln. Sie hatte die Überraschung gewiß nicht auf ihrer Seite, deswegen entschied sie sich für Geschwindigkeit. Mit auf maximale Empfindlichkeit geschalteten Sensoren sprang sie durch die letzte Luke. Innerhalb weniger Millisekunden hatten Radar und Infrarot den gesamten Raum erfaßt. Die Resultate wurden in Echtzeit durch das taktische Analyseprogramm gefiltert. Der Raum war leer.
    »Sie können jetzt reinkommen«, sagte Monica per Datavis.
    Das Archiv unterschied sich in einiger Hinsicht von den Kontrollräumen. Es war viel größer, ein langgestreckter Saal, der aus dem nackten Fels gegraben war, mit einer dreißig Meter hohen gewölbten Decke. Trotz der massiven Tyrathca-Terminals mit den dazugehörigen Bildschirmen war es der am wenigsten fremdartige Raum, den sie in ganz Tanjuntic-RI gesehen hatten.
    Hauptsächlich, so stellte Monica fest, weil seine Funktion augenblicklich erkennbar war: Ein Museum.
    Fünf Meter hohe Glasvitrinen zogen sich in langen Reihen durch den gesamten Saal. Das Glas war angelaufen von Schmutz und Eis. Selbst mit den Scheinwerfern war der Inhalt der Vitrinen nur schemenhaft erkennbar, faszinierende dunkle Schatten. Soweit sie feststellen konnten, waren es Maschinen und Apparate; die Umrisse besaßen zu viele rechte Winkel und flache Seiten, um biologischer Natur zu sein.
    Jede Reihe von Vitrinen wurde von breiten freien Flächen unterbrochen, wo sich Computerterminals um ein hexagonales Podest aus gewaltigen Displays drängten. Oski marschierte zu dem nächstgelegenen. »Diese Anlagen dienen der Verwaltung des Archivs«, stellte sie fest. Ihre Scheinwerfer huschten über die Gehäuse der Rechner, bevor sie auf einem Display zur Ruhe kamen. »Hier ist ein Schild.« Ihre neurale Nanonik aktivierte ein Translatorprogramm für die Schriftsprache der Tyrathca. »Atmosphärentechnik«, las sie vor. »Offensichtlich dient jede Station einem bestimmten Fachgebiet. Versuchen Sie etwas zu finden, was mit Navigation oder Kommunikation zu tun hat.«
    »Können Sie feststellen, ob die Kiint eines der Terminals repariert haben?« fragte Renato. »Damit könnten wir ein oder zwei Minuten Zeit sparen.«
    »Bis jetzt nichts«, antwortete Monica.
    Renato wanderte an einer Vitrinenreihe entlang und ärgerte sich, daß er hinter dem trüben Glas nichts erkennen konnte. Die erste Station mit Terminals behandelte Mineraliendestillation, gefolgt von Thermalmanagement und Erzgewinnung. Einem Impuls folgend wischte er mit dem Handschuh über das Eis einer Vitrine und erhöhte die Lichtstärke seiner Scheinwerfer. Im Innern ruhte eine Maschine. »Diese Dinger sehen aus, als wären sie brandneu«, sagte er. »Ich bin gar nicht sicher, ob es sich hier um

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