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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ein Museum handelt. Könnte doch sein, daß sie ihre aktuelle Technologie archiviert haben, für den Fall, daß ihre Elektronik ausfällt, sozusagen als ultimatives Reservemuster.«
    »Ein Unglück, das groß genug ist, um die Kristallspeicher zu löschen, würde auch diese Apparate zerstören«, entgegnete Oski. »Außerdem, denken Sie einmal darüber nach, wie viele verschiedene Komponenten erforderlich sind, damit Tanjuntic-RI funktionieren kann. Eine ganze Menge mehr als das, was wir hier sehen.«
    »Na gut, dann sind es eben nur die wichtigsten.«
    »Ich glaube, ich habe etwas gefunden«, sagte Monica. »Dieses Terminal hier ist gesäubert worden, außerdem ist es wärmer als die anderen.«
    Oski benutzte ihre Anzugsensoren, um die ESA-Agentin aufzuspüren. »Wie heißt die Station?«
    »Planetare Habitate.«
    »Das klingt irgendwie nicht ganz richtig.« Sie rannte zu der Stelle, wo Monica wartete, und ihre Scheinwerferkegel vereinigten sich auf einem einzelnen Bildschirm.
    »Die Tyrathca haben Ring fünf erreicht«, berichtete der Serjeant, der die Rampe bewachte. »Ich sprenge jetzt die Luftschleuse hinter ihnen.«
    Trotz der hohen Empfindlichkeit ihrer Anzugsensoren bemerkte Monica keinerlei Anzeichen von der Explosion. »Oski, wir haben keine Zeit mehr, noch länger rumzulaufen und zu suchen«, sagte sie. »Ziehen Sie an Daten aus diesem Terminal, was Sie kriegen können, und beten Sie, daß die Kiint gewußt haben, was sie tun.«
    »Einverstanden.« Die Elektronikspezialistin kniete neben dem Terminal nieder und machte sich daran, die Gehäuseabdeckung zu öffnen.
     
    Ione verfolgte die Tyrathca mit Hilfe zahlloser Sensorscheiben, während sie sich in den Straßen von Ring fünf verteilten. Sobald die Luftschleuse hinter ihnen detoniert und zusammengebrochen war (und die beiden hintersten Soldaten unter den Trümmern begraben hatte), hatten sich die Tyrathca zu einer weiten Kette auseinandergezogen. Die Sensorscheiben fingen Mikrowellenradarpulse von mehreren Soldaten auf. Ihre Emissionen halfen Ione bei der Programmierung der ersten Salve zielsuchender Granaten. Sie eliminierten drei weitere Soldaten. Dann merkten die Tyrathca ihren Fehler und schalteten das Radar ab. Ione feuerte einen Schwarm zielsuchender Raketen ab, die so programmiert waren, daß sie über den Dächern kurvten und herunterschossen, sobald sie einen Tyrathca gefunden hatten.
    Die Abschüsse verrieten den Tyrathca die Richtung, in der sie suchen mußten – letztendlich ein weiterer Pluspunkt. Sie befand sich von den Kontrollräumen und dem Archiv aus auf der anderen Seite der Luftschleuse, womit sie die Tyrathca weiter von den anderen weglockte.
    Eine der Sensorscheiben zeigte ihr, wie ein Tyrathca-Soldat eine Waffe von der Größe einer kleinen Kanone hob. Ione rannte los, ohne sich um Deckung zu kümmern. Hinter ihr zerbarst ein Wohnturm mit einer Gewalt, die reichte, um ein tiefes Rumpeln durch die fast nicht existente Atmosphäre von Ring fünf zu schicken. Gewaltige Trümmerbrocken krachten in die benachbarten Türme und zerfetzten den brüchigen Beton. Drei weitere Türme stürzten ein und wirbelten große Wolken aus schwarzem Staub auf, der in alle Richtungen durch die Straßen fegte und die Sicht in jedem Spektralbereich blockierte.
     
    Monica verfolgte den Kampf mit Hilfe der Sensorscheiben, so gut es ging. Nervöse Energie erzeugte ein häßliches Jucken entlang ihrem Rückgrat, das sie durch den Anzug nicht wegkratzen konnte. Nicht einmal ihre Verrenkungen halfen etwas. Es gab nichts, was sie hätte tun können, um Oski und Renato zu helfen. Die beiden hatten die Elektronik des Terminals freigelegt und waren nun dabei, ihre mitgebrachten Blocks mit den primitiven Komponenten im Innern zu verbinden. Ihre geschickten Bewegungen führten endlich zu Ergebnissen. Lichter blinkten rings um die rosettenförmige Tastatur auf, und auf dem Monitor erschien ein Schneegestöber aus grünen und roten Graphiken.
    Monica wanderte ziellos zwischen den Vitrinenreihen umher, während sie nach weiteren Anzeichen von Kiint-Aktivitäten Ausschau hielt, der einzige Beitrag, den sie gegenwärtig leisten konnte. Nicht, daß es im Augenblick von großartigem Nutzen gewesen wäre. Erst als sie die Station für planetare Habitate ein zweites Mal umrundete, schlug ihr Unterbewußtsein laut genug Alarm, daß sie stehenblieb und ihre Umgebung genauer in Augenschein nahm. Die Umrisse hinter den milchigen Scheiben waren nicht mehr regelmäßig und

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