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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Selbstüberschätzung?
    – Du weißt, daß ich es kann. Wir würden dem Andenken an die Udat Ehre erweisen, wenn wir es tun.
    – Also schön. Syrinx vermochte nicht, den Stolz und die brodelnde Erregung zu verbergen, die sich ihrer plötzlich bemächtigt hatten. – Samuel, wir werden versuchen, Sie aus einer der Axialkammern zu evakuieren.
    – Danke sehr, Syrinx, antwortete er voll emotionaler Anteilnahme.
     
    Renato und Oski rannten fast aus der Luftschleuse des Kontrollzentrums. Die Bewegungsprogramme ihrer Kampfanzüge mußten die Verstärkung durch die Aktuatoren limitieren, um zu verhindern, daß sie sich in der Luftschleuse die Köpfe an der Decke stießen.
    »Ich habe das Archiv gefunden!« Renato übermittelte Samuel, Monica und den vier Serjeants per Datavis den Lageplan. »Es befindet sich auf der anderen Seite des Rings, einen Kilometer weit von hier.«
    »Nach diesem Plan zu urteilen gibt es ein Stück weit hinter dem Archiv eine Rampe, die hinauf in Ebene zwei führt«, antwortete Samuel, nachdem er das Schema einen Augenblick lang untersucht hatte. »Ich werde die Luftschleuse sprengen, und wir ziehen uns von dort aus über die Rampe zurück, sobald Sie mit der Extraktion der Daten fertig sind.«
    »Klingt gut«, sagte Renato.
    Die vier Menschen und der letzte Serjeant in ihrer Begleitung rannten in weiten flachen Sprüngen durch die lichtlosen Straßen. Sie hatten keine andere Wahl, als sich blind auf ihre Trägheitsleitsysteme zu verlassen. Ringsum veränderte sich nichts. Die reifüberzogenen Türme sahen immer gleich aus, und ihre infraroten Signaturen waren absolut identisch.
    »Die Tyrathca sind auf dem Weg die Rampe hinunter zu diesem Ring«, meldete der Serjeant, der den Eingang bewachte. »Ich habe die Luftschleuse vermint. Möchten Sie, daß ich sprenge?«
    »Nein!« entschied Monica. »Warten Sie, bis alle im Ring sind und sprengen Sie dann.«
    »Sie wollen die Tyrathca hier drin einschließen?« fragte Renato. »Mit uns zusammen?«
    »Eine gute Taktik«, beruhigte Samuel den erschrockenen Wissenschaftler. »Wenn wir jetzt ihren Weg blockieren, wissen wir nicht, wohin sie gehen oder wo sie einen neuen Eingang benutzen. Aber wenn sie erst im Ring sind, kommen sie nicht mehr so leicht raus, und wir können ihre Bewegungen mit Hilfe der Sensorscheiben verfolgen. Damit verschaffen wir uns einen strategischen Vorteil.«
     
    Ein schwacher Schimmer von Infrarot bewegte sich im Korridor vor dem Serjeant wie eine herbstliche Abenddämmerung. Ione blieb stehen und schob ein Magazin mit zielsuchenden Raketen in den Werfer, während sie dem Lenkprozessor das Profil der Tyrathca übermittelte. Die Anzugsensoren verrieten ihr, daß die Infrarotaktivität im Gang hinter ihr ebenfalls zugenommen hatte.
    – Ich bin eingeschlossen, informierte sie ihre Zwillingsgeschwister. – Seid wachsam. Die Tyrathca nutzen ihren Heimvorteil wirklich geschickt aus.
    Sie feuerte eine Salve Neutronensprengköpfe auf die Gruppe, die sich hinter ihr näherte. Dann ließ sie eine Granate fallen und rannte vor. Zielsuchende Raketen schossen aus den Läufen des Werfers, während die Neutronensprengköpfe explodierten. Sie warf sich zu Boden und zündete die Granate. Die Decke des Korridors brach ein. Vor ihr erklangen schwache Detonationen, als die Raketen die Raumanzüge der Tyrathca penetrierten und tief in die Körper der Xenowesen eindrangen, bevor sie explodierten.
    Das infrarote Spektrum wurde von grellem Purpur überflutet. Ione feuerte immer noch weitere Raketen ab, während sie sich vorsichtig aufrichtete. Irgend etwas von der Größe einer mittleren Kanonenkugel traf ihr rechtes Bein. Explodierte. Sie wurde heftig gegen die Decke geschleudert und prallte hart auf dem Boden auf. Knochen brachen. Zahlreiche Risse zogen sich über ihr Exoskelett, doch der Panzer ihres Kampfanzugs hielt, dank der Molekularbindungsgeneratoren.
    Ione hob den Kopf, und zahlreiche Gesteinsbrocken, die auf sie herabgeregnet waren, fielen polternd zu Boden. Sie bewegte die Arme, und die Aktuatoren heulten wimmernd auf, so schwer war die Last der Felsen auf ihrem Rumpf. Weitere Brocken rutschten zur Seite. Zwei Tyrathca-Soldaten sprangen auf sie zu. Sie wartete, bis sie nur noch fünfzehn Meter entfernt waren, dann feuerte sie zwei weitere zielsuchende Raketen.
     
    Die Sensorscheibe an der Spiralrampe oben auf Ebene eins stellte einen Temperaturanstieg über die voreingestellten Parameter hinaus fest und sandte ein Alarmsignal aus. Zwanzig

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