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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verknallt. Und er ist auch nicht komisch. Andy ist völlig harmlos.«
    »Ich verstehe das nicht. Wenn du nicht in ihn verknallt bist, warum hast du dann überhaupt ja gesagt? Wir können auch ohne ihn ausgehen. Bitte, Louise. London ist nicht halb so gefährlich, wie Daddy immer gedacht hat. Mir gefällt es hier. Wir könnten uns eine der Shows im West End ansehen. An der Rezeption verkaufen sie Eintrittskarten. Ich habe selbst nachgefragt.«
    Louise seufzte und ließ sich auf das Bett fallen. Sie klopfte auf die Matratze neben sich, und Genevieve zögerte und wand sich, bevor sie herbeikam. »Wenn du wirklich überhaupt nicht mit Andy ausgehen möchtest, dann sage ich ihm ab.«
    »Du wirst ihn ganz bestimmt nicht küssen oder so, versprichst du das?«
    »Nein!« Louise mußte lachen. »Du kleiner Satansbraten! Was du für schlimme Dinge denkst!«
    »Aber warum?«
    Louise strich ihrer Schwester das Haar aus dem Gesicht, und die Flexitive ließen es weich über ihre Ohren fallen. »Weil«, sagte sie leise, »weil ich noch nie von einem Jungen zum Essen ausgeführt worden bin, darum. Jedenfalls nicht in ein schickes Restaurant, wo ich mich so anziehen kann, daß alle umfallen. Ich glaube nicht, daß ich jemals wieder eine Gelegenheit dazu kriege. Nicht einmal Joshua hat mich ausgeführt. Nicht, daß er gedurft hätte. Jedenfalls nicht daheim auf Cricklade.«
    »Ist er der Vater von deinem Baby?«
    »Ja. Joshua ist der Vater.«
    Gen strahlte. »Das bedeutet, daß Joshua mein Schwager wird!«
    »Ja. Das tut es vermutlich.«
    »Ich mag Joshua! Das wird wunderbar, wenn er auf Cricklade lebt! Er ist so lustig!«
    »Oh ja, das ist er.« Sie schloß die Augen und erinnerte sich, wie seine Hände sie liebkost hatten. So warm und so geschickt. Es war so lange her, daß sie ihn gesehen hatte. Aber er hatte ihr versprochen … »Und was soll ich Andy Behoo sagen? Gehen wir aus, oder bleiben wir die ganze Nacht im Hotel?«
    »Darf ich auch mein Partykleid tragen?«
     
    Die Szene, die im Sens-O-Vis-Konferenzraum von B7 über dem ovalen Tisch zu sehen war, zeigte den fehlgeschlagenen Sabotageversuch gegen das Wasserwerk von Edmonton. Das Bild war nicht besonders gut; die peripheren Sensoren der Anlage entsprachen kaum dem Standard der Nachrichtenagenturen, doch die beiden Gestalten, die sich da gerade anbrüllten, besaßen genügend Farbe und Auflösung, um individuelle Gesichtszüge erkennen zu lassen. Billy-Joe wurde von dem großen Besessenen am Kragen gepackt und mehrere Zentimeter über den Boden gehoben, bis sich ihre Nasen fast berührten. Dann erhielt Billy-Joe einen heftigen Schlag ins Gesicht, und weitere Worte wurden gewechselt. Schließlich rannten die Männer durch die schmutzige Gasse davon.
    »Wir glauben zu wissen, wer dieser Carter McBride ist«, sagte Westeuropa zu den anderen Supervisoren, nachdem die Aufzeichnung geendet hatte. »Die KI hat mehrere Referenzen gefunden. Er war das Kind einer Kolonistenfamilie, die mit dem gleichen Schiff nach Lalonde gebracht wurde wie Quinn Dexter. Nach den Akten der Lalonde-Entwicklungsgesellschaft, die ich ebenfalls eingesehen habe, siedelten die McBrides im gleichen Tal, in dem auch Dexter seine Zwangsarbeitsstrafe abzuleisten hatte.«
    »Ein Freund von Carter McBride«, sinnierte Südafrika. »Sie meinen, dieser neue Besessene war auf Lalonde?«
    »Genau«, erwiderte Westeuropa. »Und der ganze Aufruhr im Quallheim County fing an, weil die Zettdees einen kleinen Jungen ermordet haben sollen. Die naheliegende Schlußfolgerung lautet, daß es Carter McBride gewesen sein muß. Und das wiederum impliziert, daß der Besessene, der die Saboteure vom Wasserwerk hat auffliegen lassen, einer der Bewohner von Aberdale auf Lalonde sein muß, der ungefähr um die gleiche Zeit wie Carter umgebracht wurde.«
    »Sie wollen damit andeuten, daß dieser Besessene auf Rache gegen Dexter aus ist?«
    »Exakt«, antwortete Nordamerika. »Wir haben einen neuen Verbündeten.«
    »Kuhscheiße!« entgegnete Südpazifik aufgebracht. »Nur weil die Besessenen untereinander Streitigkeiten austragen, heißt das noch lange nicht, daß eine Fraktion uns freundlich gesonnen ist! Angenommen, dieser neue Besessene eliminiert Quinn Dexter. Glauben Sie allen Ernstes, daß er anschließend einfach so verschwindet? Ich jedenfalls nicht. Außerdem ist es nicht so, als hätten wir schon Verbindung zu ihm aufgenommen, oder? Sie haben seine Spur verloren, genau wie die von diesem jungen Müllkid. Was für eine

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