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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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an der Falltür angekommen und machte sich unverzüglich daran, ein Loch in das Metall zu schneiden. Einer nach dem anderen stiegen sie die Leiter hinab.
    »Billy-Joe würde uns wahrscheinlich auf direktem Weg zu Dexter führen«, sagte Westeuropa. »Wenn wir nur wüßten, wo er wieder an die Oberfläche kommt.«
     
    Die Suche im Labyrinth war eine aufwendige Operation, und sie mußten subtil genug vorgehen, um die Aufmerksamkeit der Medien zu vermeiden. Die Polizeistreifen wurden von ihren üblichen Routen abgezogen, um jeden Eingang zu überwachen. Schwärme von BiTek-Spinnen, Bienen, Ohrwürmern und Kakerlaken wurden im Labyrinth aus Tunnels und Schächten ausgesetzt und ihr Vorrücken von Nordamerikas nicht-intelligentem BiTek-Prozessorcluster koordiniert. Jeder Arbeiter, der im Labyrinth beschäftigt war, wurde auf dem Weg zur oder von der Schicht angehalten und verhört. Die KI übernahm die direkte Kontrolle über jeden Mechanoiden einer jeden Gesellschaft, die im Labyrinth tätig war, und wies ihnen neue Aufgaben zu, um bei der Suche zu helfen.
    Nordamerika entdeckte mehrere Stim-Höhlen und genügend Stadtstreicher, um zwei Lager zu füllen, jahrzehntealte Waffenlager und genügend illegal abgelagerten Giftmüll, um die halbe Kuppel zu verseuchen. Außerdem entdeckten die Suchttrupps zahlreiche Leichen, angefangen bei ganz frischen bis hin zu Skeletten, die längst von den Ratten blitzsauber genagt worden waren.
    Von Billy-Joe und dem Freund Carter McBrides jedoch fanden sie keine Spur.
     
    »Carter McBride?« Ungläubigkeit schwemmte Quinns Wut hinweg, als ihm der Name endlich dämmerte. »Gottes Bruder! Dieser Besessene hat definitiv Carter McBride gesagt? Du bist ganz sicher?« Quinn erinnerte sich kaum noch an Carters Gesicht, nur, daß er einer von den kleinen Bälgern aus Aberdale gewesen war. Und daß der Junge, wie Quinn erst später herausgefunden hatte, von Laton ermordet worden war und dieser es so hingedreht hatte, als steckten die Zettdees dahinter. Die Einwohner hatten anschließend systematisch jeden Zettdee umgebracht, der ihnen in die Finger gekommen war.
    »Ja«, antwortete Billy-Joe. Seine Glieder wollten einfach nicht aufhören zu zittern. Er hatte fest damit gerechnet, daß Quinn ihn in einen Haufen rauchendes Fleisch verwandeln würde, sobald er in das Chatsworth zurückkehrte. Er hatte sich sogar gefragt, ob er sich überhaupt die Mühe machen sollte, in das alte Hotel zurückzugehen. Fünf Stunden lang hatte er sich die Hosen vollgeschissen wegen der Konsequenzen, die ihn erwarteten, während er durch die verlassenen Tunnels voller verdammter Ratten und Schlimmerem gewandert war. Und jede Sekunde in der Angst, daß die Bullen ihn überraschen könnten. Oder daß er zusammengeschlagen wurde. Richtig zusammengeschlagen. Daß eine Bande von Totschlägern ihm auflauern und sich mit all seinen Siebensachen aus dem Staub machen konnte. Und er nicht schießen konnte aus Angst, daß die verdammten Bullen seine Waffe entdeckten.
    Es hatte lange gedauert, aber am Ende war er doch noch zum Chatsworth gegangen. Hauptsächlich deswegen, weil er überzeugt war, daß Quinn schlußendlich gewinnen würde. Edmonton würde in einen Zustand dämonischer Anarchie fallen, beherrscht von besessenen Sektierern. Und wenn es soweit war, würde der dunkle Messias Billy-Joe schnappen. Er würde Erklärungen abgeben müssen, gefolgt von Bestrafungen. Also kehrte er in das Chatsworth zurück. Auf diese Weise machte er sich nur eines Fehltritts schuldig.
    »Scheiße!« fluchte Quinn. »Verdammte Scheiße! Das ist er. Das ist schon wieder er!«
    »Wer denn?« fragte Courtney.
    »Ich weiß es nicht. Er kommt … mir immer wieder in die Quere. Macht mir einen Strich durch meine Pläne. Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Daß er ruinieren will, was auch immer du anfängst.«
    »Das paßt. Sonst noch etwas?« Quinns Tonfall war beängstigend sanft.
    »Daß du bezahlen würdest für das, was du getan hast. Er hat es gesagt, Quinn, nicht ich! Ich schwöre es!«
    »Ich glaube dir, Billy-Joe. Du warst ein gehorsamer Diener Unseres Herrn. Ich bestrafe die Ergebenen nicht. Also dieser Kerl hat gesagt, ich würde bezahlen, was? Aber wie stellt er sich das vor?«
    »Er hat nur gesagt, daß du bezahlen würdest, Quinn. Sonst nichts.«
    Quinns Robe änderte sich; das Gewebe um seine Gliedmaßen wurde hart. »Ich freue mich schon auf diese Begegnung«, sagte er.
    »Was hast du vor, Quinn?« fragte Courtney.
    »Halt die

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