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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Aethra schuldeten.
    – Wenn sie nur wüßten, sagte Samuel. – Sie würden vor Freude Parabeln fliegen.
    Der Sub-Konsensus des Jupiter, dessen Aufgabengebiet Sicherheitsangelegenheiten waren, kommentierte die Bemerkung mit einem ironischen Erschauern. – Wenn man die grundlegende Natur unserer Kultur bedenkt, dann ist die Einschränkung von Informationen ein merkwürdiges Paradoxon, sagte er. – Allerdings ein voll und ganz gerechtfertigtes, was den Alchimisten anbelangt. Es ist vollkommen unnötig, daß jeder Edenit spezifische Details erfährt. Deswegen existiere ich schließlich. Und Aufgaben wie die deinige.
    – Ah. Ja. Meine Aufgabe.
    – Du bist ihrer überdrüssig.
    – Sehr. Seit die Lady Macbeth über dem Jupiter materialisiert war, stand Samuel mit dem Sub-Konsensus in Verbindung. Das war der Grund, weswegen um ihre Ankunft relativ wenig Aufhebens gemacht worden war. Die Entscheidung des Leitenden Admirals Aleksandrovich war sowohl vom Konsensus als auch von Tranquility ohne Einwände akzeptiert worden.
    Anschließend hatte Samuel sein Bewußtsein in den Konsensus getaucht, bis seine Sorgen und seine Anspannung ein wenig abgeklungen waren. Für Edeniten war Mitgefühl so viel mehr als ein einfacher Ausdruck von Mitleid; dank ihrer Affinität drangen sie tief in Samuels Geist ein, und ihre Wärme und ihr Licht vertrieben die eisigen Schatten, die die Furcht in ihm erweckt hatte. Er war nicht länger allein, sondern schwamm in einem Meer von willkommenem Verstehen. Seine Gedanken kehrten in regelmäßigere, ruhigere Bahnen zurück, und mit ihnen beruhigte sich auch Samuels Körper. Ein Gefühl von Wohlbefinden breitete sich in ihm aus; er wurde wieder zu einem Ganzen, verwoben mit den Milliarden Wesen, die zufrieden in den Habitaten und den Voidhawks im Orbit über dem Jupiter lebten.
    – Und doch ist dies eine Zeit, da wir dich mehr brauchen denn je, sagte der Sub-Konsensus schließlich. – Du hast mehr als bewiesen, wie wertvoll du für uns bist. Deine Fähigkeiten und Talente sind in dieser Krise von allergrößter Bedeutung.
    – Ich weiß. Und wenn man mich braucht, dann werde ich weiter mein Bestes geben. Aber wenn das hier erst vorbei ist, werde ich mich nach einem neuen Beruf umsehen. Fünfundachtzig Jahre sind mehr als genug, selbst für einen weniger streßreichen Job.
    – Das verstehen wir gut. Im Augenblick wartet kein neuer Auftrag auf dich. Wir möchten dich bitten, einstweilen mit der Observation von Dr. Mzu fortzufahren.
    – Ich schätze, das ist inzwischen nur noch eine Formalität.
    – Ja. Trotzdem wird es helfen, wenn du persönlich vor Ort bist. Du hast Monica Foulkes deinen Wert bewiesen, sie vertraut dir, und ihr Bericht wird den Duke mehr beeinflussen als alles andere. Und durch den Duke den König von Kulu. Wir müssen sicherstellen, daß das Königreich fair spielt.
    – Selbstverständlich. Unsere Allianz ist ein bemerkenswerter Fortschritt, selbst unter den gegebenen Umständen.
    – Ganz recht.
    – Also werde ich bei Mzu bleiben.
    – Wir danken dir.
    Samuel blieb per Affinitätsband mit den eskortierenden Voidhawks in Verbindung, so daß er das Bild vom Jupiter sehen konnte, das ihre Sensorbüschel übermittelten. Der Anblick verschaffte ihm weit mehr Befriedigung als die AV-Projektion der Kameras an Bord der Lady Macbeth. Er beobachtete die letzte Phase der Annäherung, voller Ehrfurcht angesichts des gigantischen Habitats und nicht wenig fassungslos angesichts der demonstrierten Fähigkeit, durch selbstgeschaffene Wurmlöcher von einem Stern zum anderen zu springen. Es war so seltsam, Tranquility hier zu sehen, ein vertrauter Ort in einer vertrauten Umgebung – nur, daß beide einfach nicht zusammengehörten. Er lächelte, als er sich seines Unbehagens bewußt wurde.
    »Sie sehen beinahe unanständig glücklich aus«, stellte Monica Foulkes verdrießlich fest.
    Sie lagen auf Beschleunigungsliegen, die ein wenig abseits von denen Mzus und ihrer Begleiter standen. Die beiden Gruppen vertrauten sich noch immer nicht. Während des Fluges waren sie formell und höflich miteinander umgegangen, nicht mehr und nicht weniger.
    Samuel winkte in Richtung des AV-Projektors der Lounge mit seinem funkelnden Moiré aus Laserstrahlen, die ebenfalls das Annäherungsmanöver zeigten. »Mir gefällt der Gedanke, daß Capone eine solche Schlappe erlitten hat. Er gefällt mir sogar ausgesprochen gut. Ein Habitat, das imstande ist, ein Eintauchmanöver durchzuführen! Wer hätte das

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