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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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angegriffen hat.
    – Das erleichtert mich ungemein.
    Sie suchten einen Weg durch die noch immer schwelenden Trümmer nach draußen und in Richtung des Weges, der sich durch die Wüstensteppe in Richtung der nördlichen Abschlußkappe wand. Tolton sträubte sich, bis Erentz ihm den Grund für ihre Eile erklärte. »Also können wir nicht in den Sternenkratzer zurückkehren und nachsehen, was aus Dariat geworden ist?« fragte er.
    »Nicht, bevor wir nicht wissen, daß keine Gefahr mehr lauert. Und dann – wie sehen die sterblichen Überreste eines Geistes aus? Schließlich ist es nicht so, als würden wir dort unten Knochen finden.«
    »Ja, sicher.« Tolton warf einen letzten reumütigen Blick über die Schulter. »Vermutlich nicht.«
     
    Das Orgathé schwebte träge durch die Luft und suchte den Innenraum des Objekts nach der nächsten Quelle von Lebensenergie ab. Hier drinnen war es noch schlimmer als draußen. Die lebenden Schichten waren durch viele Meter toter Materie geschützt, und dünn über die Oberfläche verteilt gab nur ganz wenige Zellen. Pflanzen, die erbärmlich wenig Lebensenergie enthielten. Nicht zu gebrauchen für das Orgathé; es mußte sich einen neuen Weg zu den sagenhaften Reichtümern unter der Erde suchen. Mehrere Eingänge führten hinunter in die nach außen ragenden Spindeln der Mittelsektion, doch diesmal ignorierte das Orgathé diese Möglichkeit. Es suchte nach einem sichereren Ort, wo es fressen konnte.
    Eine ganze Weile schwebte es über dem pinkfarbenen Grasland, bevor es sich schließlich dem umlaufenden Gürtel aus Flüssigkeit zuwandte. Direkt oberhalb der Strände und Buchten auf der gegenüberliegenden Seite war die Innenseite durchlöchert mit großen Höhleneingängen, und die Höhlen dahinter führten tief in den massiven Mantel aus Materie hinab.
    Dort drinnen brannten gewaltige Ströme von Lebensenergie und flossen hell leuchtend durch die dicht aufeinandergepackten Zellschichten. Tunnel voll lebender Flüssigkeiten bildeten komplexe Labyrinthe, Tausende von Kanälen, die mit den stadtgroßen Organen in der Abschlußkappe verbunden waren.
    Das Orgathé landete auf einer weiten Fläche aus Platinsand, die eine der schönen kleinen Buchten begrenzte. Kunstvolle Muster aus Gletscherfrost wuchsen unter seinen Füßen heran, während es zu dem nächstgelegenen Eingang rannte. Als es die Klippe erreicht hatte, erloschen Gras und Büsche unter ihm; Blätter und Spreite verwandelten sich in ein ranziges Braun und erstarrten zu versteinerten spröden Skulpturen.
    Das Orgathé paßte kaum durch den Eingang. Falsche Stalaktiten und Stalagmiten brachen ab, als es mit seinem harten Panzer dagegen stieß, und zersplitterten auf dem Boden wie dünnes Glas. Das Orgathé modifizierte und härtete seine Extremitäten, indem es weitere Energie zuführte, und brach sich einen Weg durch Einschnürungen und enge Biegungen. Der Kontakt mit der unglaublich heißen Materie setzte seinem Körper übel zu, doch langsam gewöhnte es sich an die Hitze, die im Innern dieses gigantischen Objekts allgegenwärtig schien. Der Schmerz von den Berührungen wurde zunehmend schwächer.
    Nach einer ganzen Weile erreichte es einen gigantischen Tunnel, hinter dessen Wänden die lebendige Flüssigkeit strömte. Es brach durch die Wand und tauchte mit dem ganzen Körper in die reißende Strömung. Zum ersten Mal, seit es in das dunkle Kontinuum gerutscht war, empfand es Zufriedenheit. Und mit der Zufriedenheit kam der Schauer der Erwartung.
     
    Die Laster waren noch immer nicht bei Erentz und den anderen angekommen, doch sie konnten bereits ein paar dunkle Punkte erkennen, die sich irgendwo weit vor ihnen durch die Steppe bewegten. Das Gehen war zu einem mechanischen Dahintrotten geworden, während Erentz’ Bewußtsein die Flugbahn des Besuchers verfolgte. Valisks allgemeines Affinitätsband wimmelte vor Spekulationen, während die Habitat-Persönlichkeit und Erentz’ Verwandte aufgeregt diskutierten, was als nächstes zu unternehmen sei.
    Als das Orgathé in der Höhle verschwand, entzog es sich auch der Verfolgung durch die Sinneszellen des Habitats. Seine Bewegungen waren nur noch anhand der Nullzone aus abgestorbenem Polyp zu erkennen, die es hinter sich zurückließ.
    – Das verdammte Mistding ist definitiv in die Hauptarterie eingebrochen, die meinen Verdauungstrakt versorgt, sagte die Habitat-Persönlichkeit. – Es erzeugt ernste Störungen im Kreislauf.
    – Was macht es denn genau mit der

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