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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Turnschuhen mit einem abgerissenen Schnürsenkel.
    Er streckte ihnen die Hand entgegen und lächelte einladend. »Louise. Genevieve. Endlich lernen wir uns kennen, um es in einem Klischee auszudrücken. Willkommen in meinem Heim.« Ein schwarzer Labrador trottete aus dem Haus herbei und schnüffelte an seinen Füßen.
    »Wer sind Sie?« fragte Louise.
    »Charles Montgomery David Filton-Asquith, zu Ihren Diensten. Allerdings würde ich es vorziehen, wenn Sie Charlie sagen. Jeder hier nennt mich so. Was wohl auch nur recht und billig ist, sollte man meinen.«
    Louise runzelte die Stirn, ohne seine Hand zu ergreifen – obwohl er kaum bedrohlich wirkte. Genau die Art von jungem Landbesitzer, mit denen sie zusammen aufgewachsen war, obwohl er allem Anschein nach über eine Menge mehr Schwung verfügte. »Aber wer sind Sie? Ich verstehe das nicht. Sind Sie derjenige, der uns hat herbringen lassen?«
    »Ich fürchte ja, meine Liebe. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, aber ich dachte, nach London wäre das hier eine echte Verbesserung für Sie. In London ist es zur Zeit ja nicht sehr angenehm.«
    »Aber … Wie? Wie haben Sie uns durch die Ausgangssperre gebracht? Sind Sie vielleicht von der Polizei?«
    »Nicht genau, nein.« Er schnitt eine bedauernde Miene. »Man könnte eher sagen, ich regiere die Welt. Eine Schande, daß ich meine Arbeit gegenwärtig nicht besser erledige. Aber so ist das Leben.«
     
    Auf der Rückseite des alten Hauses befand sich ein Swimmingpool, ein langgestrecktes Becken in Tränenform mit Wänden aus winzigen weißen und grünen Marmorkacheln. Auf dem Boden des tiefen Teils war ein Mosaik der Mona Lisa eingelassen, das Louise wiedererkannte, auch wenn sie sich nicht erinnern konnte, daß die linke Brust der Frau im Originalgemälde nackt gewesen war. Eine Gruppe junger Menschen bevölkerte den Pool und planschte begeistert im Wasser, während sie mit einem großen pinkfarbenen Strandball eine Art Wasserpolo mit eigenen Regeln spielten. Louise saß zusammen mit Genevieve und Charlie in einem Patio, der mit Yorksteinen gepflastert war, entspannt an einem großen Eichentisch, von wo aus sie einen exzellenten Ausblick auf den Pool und den Rasen genoß. Ein Butler in einer weißen Livree hatte ihr ein großes Glas Pimm’s mit reichlich Eis und Früchten serviert. Genevieve vergnügte sich mit einem extravaganten Schokoladenmilchshake, der mit Erdbeeren und Sahne überhäuft war, während Charlie an einem Gin Tonic nippte. Es war, wie Louise eingestehen mußte, alles wunderbar zivilisiert.
    »Also sind Sie nicht der Präsident oder etwas in der Art?« erkundigte sie sich. Charlie hatte den beiden jungen Frauen vom Internen Sicherheitsdienst von GovCentral und der Hierarchie seiner Büros erzählt.
    »Nichts dergleichen. Ich führe lediglich die Aufsicht über ernste Sicherheitsangelegenheiten überall in Westeuropa, und ich verbünde mich mit meinen Kollegen, um gegen weltweite Bedrohungen anzukämpfen. Niemand hat uns gewählt; wir waren in der glücklichen Lage, die Struktur und die Aufgabengebiete des GISD zu diktieren, als die kontinentalen Regierungen und die UNO zu GovCentral verschmolzen. Also haben wir uns mit integriert, ganz einfach.«
    »Aber das ist schon sehr lange her«, beobachtete Louise.
    »Anfang des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts. Es war eine interessante Zeit damals. Wir waren viel aktiver als heutzutage.«
    »Aber Sie sind nicht so alt.«
    Charlie lächelte und deutete auf den Rosengarten hinaus, eine hübsche, in einer Senke stehende Anlage, aufgeteilt in Segmente, von denen jedes mit Rosenbüschen in verschiedenen Farben bepflanzt war. Mehrere schildkrötenartige Wesen krochen langsam zwischen den dichten Büschen hindurch, mit hoch aufgereckten Greifhälsen, die ihnen gestatteten, die verblühten Blüten zu erreichen und mitsamt Stiel bis hin zu dem Ast abzufressen, aus dem sie gesprossen waren. »Dort sehen Sie ein paar BiTek-Konstrukte. Ich verfüge über zwölf verschiedene Spezies, die sich allein um die Landschaftspflege meines Gutes kümmern. Insgesamt sind es fast zweitausend.«
    »Aber die Adamisten haben BiTek von all ihren Welten verbannt!« sagte Genevieve. »Und die Erde war der erste Planet!«
    »Die Öffentlichkeit hat keinen Zugriff darauf«, sagte Charlie. »Aber ich. BiTek und Affinität sind äußerst machtvolle Technologien, sie verhelfen B7 zu einem Vorteil über jeden möglichen Feind der Republik. Außerdem ist es eine Kombination, die mir ermöglicht hat,

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