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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Affinität im allgemeinen Gebrauch, als daß die Menschen ohne zu fragen gehorcht hätten. Die Anhänger der Technologie wanderten nach Eden aus, das sich zu diesem Zeitpunkt von der Erde abgespalten hatte und unserer Kontrolle entzogen war. Wir hatten absolut nichts damit zu tun, wie sie ihre Gesellschaft formten – schließlich ist es nicht so, als könnte einer unserer Agenten sie infiltrieren.«
    »Aber für jeden anderen waren Sie es, die die Gesetze gemacht haben.«
    »Absolut. Wir kontrollieren die prinzipiellen politischen Aspekte von GovCentral, unsere Gesellschaften dominieren die irdische Industrie, und unsere wirtschaftliche Macht beherrscht die gesamte Konföderation. Wir sind diejenigen, die den größten finanziellen Anteil an jedem neuen Kolonisierungsprojekt und jeder Entwicklungsgesellschaft tragen, weil wir zugleich die einzigen sind, die lange genug leben, um die Dividenden einzuheimsen, die zwei Jahrhunderte lang auf sich warten lassen. Unsere Finanzinstitute besitzen einen gesunden Prozentsatz vom gesamten menschlichen Hab und Gut.«
    »Aber wofür? Niemand braucht soviel Geld.«
    »Sie wären erstaunt. Wirksame Polizei und Verteidigung verschlingt Trillionen von Fuseodollars, und die Navy von GovCentral ist wie ein finanzieller Ereignishorizont. Wir finanzieren noch immer unsere eigene Sicherheit, wie wir es immer getan haben, und indem wir das tun, sorgen wir auch für die Sicherheit aller anderen. Ich mag vielleicht letzten Endes ein Diktator sein, aber ich bin so gutartig und wohlwollend, wie man es nur sein kann.«
    Louise schüttelte sorgenvoll den Kopf. »Und trotz all Ihrer Macht und Stärke ist es Ihnen nicht gelungen, diesen Quinn Dexter aufzuhalten.«
    »Nein«, gestand Charlie. »Dexter ist unser größter Fehlschlag. Gut möglich, daß wir die gesamte Erde und sämtliche vierzig Milliarden Seelen verlieren, die hier leben, und all das nur, weil ich nicht gut genug war, um ihn zu überlisten. Die Geschichte wird uns eines Tages als die größten Sünder aller Zeiten brandmarken, und vermutlich zu Recht.«
    »Dann hat Dexter also tatsächlich gewonnen?« fragte Louise bestürzt.
    »Wir haben mit einem strategischen Röntgenlaser auf ihn gefeuert. Irgendwie ist es ihm gelungen zu entwischen. Jetzt läuft er frei umher und kann tun und lassen, was immer er will.«
    »Also ist er uns nach London gefolgt.«
    »Ja.«
    »Sie haben mich und Genevieve die ganze Zeit über manipuliert, nicht wahr? Ivanov Robson ist einer Ihrer Agenten.«
    »Ja, ich habe Sie manipuliert. Aber ich verspüre kein Bedauern deswegen, Louise. Wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht, dann war es völlig gerechtfertigt.«
    »Vermutlich, ja«, gestand sie schwach. »Ich mochte Robson gerne, wissen Sie, obwohl er immer eine Spur zu gut war, um echt zu sein. Er hat nicht einen einzigen Fehler gemacht. So sind die Menschen nicht im wirklichen Leben.«
    »Machen Sie sich wegen Robson keine Gedanken. Er ist kein Agent; ich gestehe, daß ich ihn nach seiner Verurteilung in meine Dienste gepreßt habe. Leute wie er sind immer nützlich. Aber der gute alte Ivanov war kein netter Mann, Louise. Nicht ganz so unangenehm wie Banneth, zugegeben. Sie war ein menschengroßer Virus, der mit seinen abartigen Leidenschaften sogar mir Schauer eingejagt hat. Gar nicht leicht nach all den Ungeheuerlichkeiten, die ich in meinem langen Leben gesehen habe.«
    »Und Andy? Was ist mit ihm? War er auch einer von Ihren Leuten?«
    Charlies Miene hellte sich auf. »Ah, die romantische Verkaufsratte. Nein, Andy war echt. Ich hätte nie erwartet, daß Sie hingehen und eine neurale Nanonik kaufen, Louise. Sie sind eine konstante Überraschung und ein Quell der Freude für mich.«
    Sie blickte ihn stirnrunzelnd über den Rand ihres Glases hinweg an. »Und wie geht es jetzt weiter? Warum haben Sie uns hergebracht? Doch ganz bestimmt nicht, um uns diese Geschichte aus erster Hand zu erzählen, oder? Sie wollen sich doch wohl nicht entschuldigen, habe ich recht?«
    »Sie waren das letzte As in meinem Ärmel, Louise. Ich hatte gehofft, daß Dexter versuchen würde, Ihnen hierher zu folgen. Ich habe eine letzte Waffe parat, die vielleicht funktionieren könnte. Sie nennt sich Erinnerungslöscher, und sie vernichtet Seelen. Sie wurde von der Konföderierten Navy entwickelt, aber sie befindet sich noch im Prototypstadium. Was bedeutet, daß sie nur auf sehr kurze Entfernungen funktioniert. Wäre er mit Ihnen hergekommen, hätten wir vielleicht eine Chance

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