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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kiera?«
    »Dieser Körper braucht keine. Er ist natürlich schön. Im Gegensatz zu deinem.«
    »Schade nur, daß du nicht weißt, wie du ihn richtig einsetzen mußt. Mit diesen Brüsten hätte ich die gesamte Galaxis beherrscht. Und du hast nichts weiter als zwanzig männliche Schwachköpfe, deren dicke Schwänze alles Blut aus dem Gehirn abgezwackt haben. Was für eine wirklich beeindruckende Streitmacht, die du um dich versammelt hast.«
    Kiera trat einen raschen Schritt vor; ihre Beherrschung hatte sichtlich nachgelassen. »Dein Mundwerk war schon immer ein Problem für mich.«
    »Schon wieder falsch, Kiera. Es ist nicht das Mundwerk, sondern das klügere Gehirn dahinter, das dich jedesmal schlägt.«
    »Bring das Biest um«, bellte Hudson Proctor. »Wir haben keine Zeit für diesen Unsinn. Wir müssen ihn finden.«
    Kiera hob ihre Maschinenpistole und drückte die Mündung leicht gegen Jezzibellas Hals. Sie beobachtete die Frau genau, um keine Reaktion zu verpassen, während der Lauf nach unten glitt und spielerisch den dicken weiten Morgenmantel öffnete. »O nein«, murmelte sie. »Wenn wir sie umbringen, kommt sie auf der Stelle zurück und ist genauso stark wie wir. Oder vielleicht nicht, Jezzibella?«
    »Ich müßte mich schon verdammt weit herablassen, um auf eure Stufe zu gelangen.«
    Kiera streckte die Hand aus, um den schäumenden Hudson Proctor zurückzuhalten. »Du verärgerst meine Freunde, Jezzibella.«
    Jezzibellas Gesichtsausdruck zeigte köstliche Amüsiertheit. Sie mußte nicht einmal sprechen.
    Kiera nickte zögernd und gab den lautlosen Kampf verloren. Sanft schob sie den Morgenmantel wieder zu. »Wo ist er?«
    »Also bitte. Versucht doch wenigstens, mich vorher zu bedrohen.«
    »Ganz wie du meinst. Ich werde nicht zulassen, daß du stirbst. Und ich besitze die Macht dazu. Wie gefällt dir das?«
    »Verdammt noch mal!« begehrte Hudson Proctor auf. »Überlaß das Miststück mir. Ich finde heraus, wo er sich versteckt hat.«
    Kiera bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. »Tatsächlich? Willst du sie mit deinen Freunden durchbumsen, bis sie sich ergibt? Oder willst du sie einfach schlagen, bis sie auspackt?«
    »Was auch immer nötig ist.«
    »Sag es ihm«, verlangte Kiera.
    »Hätte ich geglaubt, daß ihr eine Chance habt zu gewinnen, wäre ich gleich von Anfang an bei euch gewesen«, sagte Jezzibella. »Aber ihr könnt nicht gewinnen, und deswegen bin ich nicht bei euch.«
    »Das Spiel hat sich gewendet«, entgegnete Kiera. »Die Konföderierte Navy hat unsere Schiffe im Arnstadt-System zerstört. Sie kommt hierher. New California muß aus diesem Universum verschwinden, und wir gehen mit. Das einzige, was uns daran hindert, ist Al Capone.«
    »Das Leben ist schon schwer genug, und der Tod ist eine Tragödie. Dort treffen wir uns wieder.«
    »Einer deiner besseren Songs, Jezzibella. Zu schade, daß du damit nicht unsterblich wirst.«
    Der Prozessorblock, den Jezzibella auf der Ankleidekommode hatte liegen lassen, gab einen schrillen Alarm von sich.
    »Pünktlich auf die Minute«, sagte Kiera. »Das sind meine Leute, die sich um Capones Raffinerie kümmern. Ich halte mir nur den Rücken frei für den Fall, daß es ihm gelingt, einige meiner Hellhawks umzudrehen. Nicht, daß ich ihn persönlich in das Jenseits zurückschicken müßte – diesen Auftrag hat schon einer meiner Sympathisanten übernommen. Aber ich hätte mich so gefreut, dabei sein zu können. Du hast mir wieder einmal den Spaß verdorben, wie schon so oft.« Sie hielt einen Finger in die Höhe. Eine lange gelbliche Flamme schoß aus der Spitze hervor und tanzte vor Jezzibellas stoischem Gesicht. »Wollen doch mal sehen, ob ich mich nicht geirrt habe mit meiner Meinung, daß wir dich nicht zwingen können, nicht wahr? Nach all diesen Mühen habe ich mir ein wenig Entspannung wirklich verdient.« Das gelbe Feuer wurde blau und schrumpfte zu einer furchtbar heißen kleinen Schweißflamme zusammen.
     
    Das Leben in Emmet Morddens Büro war auf einen Schlag furchtbar hektisch geworden. Eine Reihe von Schirmen zeigte die Explosion in der Nährflüssigkeitsraffinerie aus der Sicht überlebender Kameras und Sensoren, zusammen mit einem allgemeinen Diagramm des Bereichs. Wer auch immer die Bombe gelegt hatte, er verstand sein Handwerk. Sie hatte ein großes Segment der Außenwand herausgerissen, die internen Maschinen zerfetzt und Stromversorgungsleitungen sowie Datenkabel zerrissen.
    Die Dekompression hatte die Anlage weiter

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