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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mehr Medipacks und Null-Tau-Kapseln, wenn wir erst mit der Belagerung anfangen.«
    »Der edenitische Botschafter hat angedeutet, daß ihre Habitate uns die schlimmsten Fälle von Krebs abnehmen, doch ihre Voidhawks sind weit verteilt. Admiral Farquar bemüht sich, Truppentransporter zu organisieren. Wenigstens haben sie Null-Tau-Kapseln an Bord. Ich habe Alastair darüber hinaus gebeten, mir einige Kolonistentransporter der Kulu Corporation zur Verfügung zu stellen. Wir können die Patienten an Bord der Schiffe unterbringen, bis der Druck auf unsere medizinischen Einrichtungen ein wenig nachgelassen hat.«
    »Das ist ein Anfang, schätze ich.«
    Kirsten erhob sich und teilte Sylvester Geray per Datavis mit, daß die Audienz beendet war. »Die grundlegendste Regel unserer modernen Gesellschaft, Ralph. Alles kostet mehr und dauert länger. So war es immer, und daran wird sich nie etwas ändern. Und es gibt absolut nichts, was Sie oder ich deswegen unternehmen könnten, General.«
    Ralph verneigte sich leicht, als von außen die Flügeltüren geöffnet wurden. »Ich werde daran denken, Ma’am.«
     
    »Ich denke, ich schaffe es jetzt wieder zu laufen«, sagte Stephanie.
    Choma und Franklin hatten sie auf einer improvisierten Bahre zurück zum Camp der Serjeants getragen. Sie hatte mit einem Schlafsack um Beine und Rumpf gewickelt auf dem schmutzigen Boden neben Tina gelegen und über einen Tropf eine Plasmainfusion erhalten. Zu schwach, um sich zu bewegen, war sie stundenlang immer wieder weggedämmert und hatte vage, angsterfüllte Träume durchlebt. Moyo war nicht eine Minute von ihrer Seite gewichen, hatte ihre Hand gehalten und immer wieder ihre Stirn abgewischt. Ihr Körper reagierte auf die Verwundung, als wäre sie einem starken Fieber zum Opfer gefallen.
    Irgendwann war der Schüttelfrost vergangen, und sie hatte passiv auf dem Rücken gelegen und versucht, ihre benebelten Gedanken zu ordnen. Viel hatte sich in der Zwischenzeit nicht verändert; noch immer standen die Serjeants überall herum wie Statuen, ohne die kleinste Bewegung.
    Hin und wieder erschien oben am Himmel über den Serjeants ein weißes Leuchten und pulsierte kurz, bevor es wieder verging. Wenn sie die Augen schloß, konnte sie den Fluß energistischer Kräfte in die von den Serjeants vorherbestimmte Zone spüren, einen intensiven Brennpunkt, der ein Loch in das Gewebe dieser Sphäre reißen sollte. Das Muster, das die Serjeants der Energie aufprägten, durchlief bei jedem neuen Versuch subtile Änderungen, doch das Resultat war stets das gleiche: Der Brennpunkt löste sich einfach auf. Die Realität dieser Sphäre blieb beharrlich intakt.
    Choma blickte zu ihr herüber. Er untersuchte gerade Tinas untere Wirbelsäule. »Ich würde Ihnen raten, sich noch eine Weile zu schonen«, sagte er zu Stephanie. »Sie haben viel Blut verloren.«
    »Genau wie ich«, sagte Tina. Es war kaum mehr als ein Hauchen. Sie hob den Arm ein paar Zoll über den Boden und tastete suchend durch die Luft.
    Stephanie berührte sie, und ihre Finger verschränkten sich. Tinas Haut war erschreckend kalt.
    »Ja. Ich glaube, ich sollte mich wirklich ein wenig schonen«, sagte Stephanie. »Wir werden bestimmt nicht schneller gesund, wenn wir uns überanstrengen.«
    Tina lächelte. Sie schloß die Augen, und ein zufriedenes Summen kam über ihre Lippen. »Aber wir werden wieder gesund, nicht wahr?«
    »Richtig.« Stephanie bemühte sich um einen neutralen Tonfall und hoffte inbrünstig, daß ihre Gedanken sie nicht verrieten. »Wir Frauen müssen schließlich zusammenhalten, oder nicht?«
    »Wie immer. Alle haben sich so rührend um mich gekümmert, sogar Cochrane.«
    »Er will nur, daß du schnell wieder auf die Beine kommst, damit er weiter versuchen kann, dich auf den Rücken zu legen.«
    Tina grinste schwach, dann dämmerte sie in einen Halbschlaf.
    Stephanie hob sich auf die Ellbogen und stellte sich vor, wie der Schlafsack sich in ein weiches Kissen verwandelte. Das Gewebe hob sich und stützte sie im Rücken. Ihre Freunde waren alle da und beobachteten sie mit verlegenen Gesichtern. Alle zeigten ernste Besorgnis. »Ich bin eine solche Idiotin!« sagte sie bitter zu ihnen. »Ich hätte niemals nach Ketton zurückkehren dürfen.«
    »Auf gar keinen Fall«, dröhnte Cochrane.
    McPhee spie in Richtung der zerstörten Stadt. »Wir haben das Richtige getan. Wie es sich für Menschen gehört.«
    »Dich trifft nicht die geringste Schuld, Stephanie«, sagte Rana steif. »Diese

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