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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lücken zwischen den Türmen und schwangen herum und herum, ohne sich jemals zu berühren. Soweit Jay erkennen konnte, folgten sie keinem bestimmten Muster und keiner Logik. Manche Türme besaßen zehn verschiedene Wege, alle auf verschiedenen Ebenen, während andere nur zwei oder gar nur einen hatten. Das gesamte Bauwerk schillerte in brillanten roten und goldenen Farbtönen, als das kräftiger werdende Sonnenlicht langsam über die quarzartige Oberfläche wanderte. Es war genauso würdevoll wie wunderschön.
    »Was ist das?« fragte sie, während sie hinter Haile herlief.
    – Das ein Lokus von Korpus. Ein Ort, wo Wissen reifen und gedeihen.
    »Du meinst, das ist eine Schule?«
    Das Kiint-Junge zögerte. – Korpus ja sagt.
    »Und du gehst zu dieser Schule?«
    – Nein. Haile noch empfangen zahlreiche grundlegende Erziehungskurse von Korpus und von Eltern. Zuerst ich sie vollständig begreifen müssen. Das eine Hartheit ist. Wenn Verständnismäßigkeit ich besitze, beginnen kann ich meine eigenen Gedanken zu expandieren.
    »Oh, ich verstehe. So machen wir Menschen das nämlich auch, weißt du? Ich muß mir eine ganze Menge didaktischer Kurse reinziehen, bevor ich zur Universität gehen kann. Oder darf.«
    – Du zur Universität gehen willst?
    »Ich glaube schon. Ich weiß allerdings nicht, wie es auf Lalonde ausgesehen hätte. Vielleicht gibt es eine in Durringham. Mami wird es mir erzählen, wenn sie erst zurück ist und die Dinge besser geworden sind.«
    – Das ich für dich hoffe.
    Sie hatten unterdessen das Ufer des Sees erreicht. Das Wasser war sehr dunkel, selbst als Jay am Rand der Wiese und direkt am Ufer stand, konnte sie den Boden nicht erkennen. Die Oberfläche war spiegelglatt und reflektierte ihr Spiegelbild. Dann kräuselte sich das Wasser leicht.
    Haile watete in Richtung der weißen Türme. Jay hielt einen Augenblick inne und beobachtete ihre Freundin. Irgend etwas an der Szene schien nicht zu stimmen, etwas, das ihr Verstand nicht zu begreifen vermochte.
    Haile war bereits zehn Meter vom Ufer entfernt, als sie bemerkte, daß Jay nicht hinter ihr her kam. Das Kiint-Junge schwang den Kopf herum und blickte das junge Mädchen fragend an. – Vyano dort drin wartet. Du ihn kennenlernen nicht willst?
    Langsam, ganz langsam räusperte sich Jay. »Haile, du gehst auf dem Wasser.«
    Das Kiint-Junge blickte an sich herab zu den Stellen, wo seine Füße das Wasser berührten. – Ja. Frage Überraschung. Warum du empfindest Falschheit?
    »Weil es Wasser ist!« brüllte Jay.
    – Stabilität es gibt für diejenigen, die den Lokus besuchen möchten. Hineinfallen du bestimmt nicht wirst, Freundin Jay.
    Jay funkelte ihre Freundin an, obwohl ihre unglaubliche Neugier eine starke Versucherin war. Tracys Warnung ging ihr noch immer deutlich durch den Kopf. Und Haile würde ihr bestimmt keinen dummen Streich spielen. Vorsichtig setzte sie einen Fuß auf das Wasser. Die dunkle Oberfläche bog sich nur ganz leicht, als sie ihr Gewicht nach vorn verlagerte, doch all ihr Gewicht schaffte es nicht, die Oberfläche zu durchdringen und ihre Schuhe zu durchnässen. Sie legte noch mehr Gewicht auf ihren Fuß, bis ihr gesamtes Körpergewicht auf dem einzelnen Fuß ruhte und sie mit der gesamten Sohle im Wasser stand. Die Oberflächenspannung schien nicht einmal Notiz von ihrer Anwesenheit zu nehmen.
    Ein paar vorsichtige Schritte, und Jay blickte von einer Seite zur anderen und begann zu kichern. »Das ist ja wunderbar! Ihr braucht keine Brücken und all dieses Zeug zu bauen.«
    – Du jetzt Glücklichkeit hast?
    »Darauf kannst du wetten.« Sie setzte sich in Hailes Richtung in Bewegung. Langsame Wellen gingen von ihren Fußschritten aus, brandeten herein und gingen wieder nach draußen. Jay konnte gar nicht mehr mit dem Kichern aufhören. »So etwas hat uns in Tranquility gefehlt. Wir hätten zu Fuß zu der Insel auf der anderen Seite unserer Bucht laufen können!«
    – Richtigkeit.
    Glücklich lächelnd ließ Jay sich von Hailes traktamorphem Arm an der Hand nehmen, und gemeinsam wanderten sie über den See. Nach einigen Minuten schienen die Türme des Lokus noch immer nicht näher gekommen zu sein. Jay begann sich zu fragen, wie groß sie in Wirklichkeit waren.
    »Und wo ist dieser Vyano?«
    – Er kommt.
    Jay suchte die Basis der Türme ab. »Ich kann niemanden erkennen.«
    Haile blieb stehen und blickte nach unten, zwischen ihren Füßen hindurch, wobei ihr Kopf von einer Seite zur anderen schwankte. – Ihn sehen

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