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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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nervöse Kicherer unter denen, die diese Re-
    dewendung noch nie gehört hatten. »Aus diesem Grund habe ich die
    heutige Sondersitzung einberufen. Ich erwarte Ihre Vorschläge, wie wir
    die Serie revitalisieren können.«
    Mungos Mannschaft setzte vielversprechende Mienen auf, doch nie-
    mand meldete sich zu Wort.
    »Sie werden mir Ihre Vorschläge unterbreiten, und ich werde darüber
    nachdenken und augenblicklich entscheiden, wer im Vorstand verbleibt
    und weiterhin in den Genuß aller Privilegien kommt und wer sich eine
    neue Beschäftigung als Kompostwender in den Frühbeeten suchen und
    die frische Luft genießen kann.«
    Die Köpfe nickten nicht mehr, doch die Gehirne darin pulsierten vor
    Aktivität.
    »Meine Herren, ich warte.«
    Der hakennasige Gryphus Garstang stand von seinem Platz auf und
    hob einen in prächtige frühlingsblühende Alpenveilchen gehül ten Arm.
    »Was halten Sie von einem weiteren Krieg?« erkundigte er sich.
    Mungo Madoc beäugte den jungen Phnaarg beinahe freundlich.
    »Ein weiterer Krieg?« fragte er und zupfte an einem frischen grünen
    Schößling hinter dem rechten Ohr. »Wäre nicht dieses ›brillante‹ Kon-
    zept des Dritten Weltkriegs zur Feier der Jahrtausendwende gewesen,
    das Sie beim letzten Mal unterbreitet haben, würden wir jetzt nicht so
    tief im Schtuck stecken.«
    »Ich glaube mich erinnern zu können, daß es eine gemeinsame Ent-
    scheidung des gesamten Vorstands war«, entgegnete Garstang und ra-
    schelte aufgeregt mit seinem Laubwerk.
    »Und ich glaube mich erinnern zu können, daß Sie es waren, der bei
    der Galafeier den Fernsehpreis eingeheimst hat.«
    Die Hakennase setzte sich wieder, während Mungo fortfuhr.
    »Garstang, Sie sind jetzt seit… wie lange sind Sie eigentlich schon bei
    uns?«
    »Einhundertsiebenundachtzig irdische Jahre.«
    »Und während dieser kurzen Zeit hat es nicht weniger als drei Weltkrie-ge gegeben.«
    »Kriege sind nun einmal äußerst beliebt bei den Zuschauern.«
    »Das mag sein, wie es will. Trotzdem ist es Ihrer geschätzten Aufmerk-
    samkeit sicherlich nicht entgangen, daß die Erdlinge gegenwärtig ein
    wenig verlegen sind, was die Ausstattung mit Waffen angeht. Was schla-
    gen Sie denn vor, was sie tun sol en? Sich gegenseitig mit Konservendo-
    sen totwerfen?«
    Gryphus Garstang schwieg eingeschnappt.
    »Ich denke, wir sollten vielleicht lieber den romantischen Aspekt beto-
    nen.« Die Stimme gehörte Lavinius Wisten, einem bleichen, gerten-
    schlanken Strich von einem Mann mit dem Gebaren eines Poeten und
    den sexuel en Gewohnheiten eines formahauntischen Marshferrets.
    »Liebe und Leidenschaft unter den Erdlingen im Bunker. Mein Team
    und ich haben ein Szenario entwickelt, nach dem zwei Protoembryonen
    versehentlich in der Samenbank getrennt werden. Sie wachsen in ge-
    trennten Bunkern auf, dann begegnen sie sich und verlieben sich inein-
    ander, nur um am Ende herauszufinden, daß sie Zwillinge sind. Außer-
    dem arbeiten wir an der Möglichkeit einer genetischen Mutation, durch
    die unsere beiden Zwillinge immun gegen radioaktive Strahlung sind. Sie
    verlassen ihre Bunker und bevölkern die Erde aufs neue. Ich dachte, wir
    könnten es Earth 2: Die Fortsetzung nennen.«
    Mungo Madoc sank in seinen kunstvollen Heckensessel zurück und
    gab leise stöhnende Geräusche von sich.
    »Ich denke, das hat alles, was unsere Zuschauer zurückbringt.«
    »Aber es steht nicht im Drehbuch!«
    »Wir könnten es einflechten.«
    »Einflechten?« Mungo erhob sich zu seiner vol en Größe und blies eine
    exquisite Pol enwolke aus dem linken Nasenloch. »Wie oft muß ich Sie
    noch daran erinnern, daß diese Serie ein echtes Skript besitzt?«
    »Ach, das schon wieder«, murmelte Gryphus Garstang und wünschte
    sich im gleichen Augenblick, er hätte den Mund gehalten.
    »Als der Gründer dieses Senders das Skript für diese Serie niederge-
    schrieben hat, wurde vertraglich festgehalten, daß die grundlegende
    Handlung unter gar keinen Umständen verändert werden dürfte und nur
    ein gewisser Grad von kreativer Freiheit gestattet ist. Das ist es, wie Sie bestimmt nicht vergessen haben, was wir als die Heilige Schrift bezeichnen.«
    »Und wenn ich mich recht erinnere«, schnarrte die Hakennase, »dann
    endet diese Heilige Schrift mit einem Weltkrieg.«
    »Und wenn ich mich recht erinnere«, schnarrte Calvus Cornelius, der
    meinte, nun wäre ein geeigneter Zeitpunkt, seinen Senf dazuzugeben,
    »sol te das Ganze bereits im irdischen Jahr 999

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