Armageddon 1 - Das Musical
eigene Faust zurück. Machen Sie sich wegen meiner
keine Sorgen.«
»Da wir das nun geklärt hätten, wird Sie Mister Garstang hier mit den
weiteren Details vertraut machen und Ihnen die notwendige Ausrüstung
zur Verfügung stel en. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
Jovil schüttelte den Kopf. »Im Augenblick fallen mir keine ein.«
»Gut. Ich bin sicher, daß Mister Garstang Ihnen sämtliche Antworten
geben kann, sol ten denn noch Fragen aufkommen. Nicht wahr, Mister
Garstang?«
»In der Tat, Sir.«
»So weit, so gut.« Mungo zerrte Jovil auf die Beine, straffte sich und sa-
lutierte vor ihm. »Viel Glück, Soldat. Die Zukunft der Serie ruht nun in
Ihren Händen. Wir zol en Ihnen unseren Beifal .«
Die Mitglieder des Vorstands faßten sich an den Händen. Auf Phnaar-
gos galt Beifall als das höchste Kompliment, das man einem Individuum
zol en konnte. Er bedeutete, daß man es tatsächlich geschafft hatte. Auf
der Erde des zwanzigsten Jahrhunderts wäre es nur mit einem Gastauf-
tritt in Arabella oder mit einem verleumderischen Angriff einer Zeitung auf die sexuel en Gewohnheiten des Betreffenden zu vergleichen gewesen.
»Sie können sich auf mich verlassen.« Jovil Jspht stand starr und nahm
Haltung an. Eine Träne kullerte aus seinem Auge. Unter weiterem Beifall
verließ er das Vorstandszimmer in Begleitung von Gryphus Garstang,
der das kleine schwarze Kästchen mit weit ausgestreckten Armen behut-
sam vor sich her trug.
»Vergessen Sie das hier nicht«, sagte Mungo Madoc. Er hob den Zeit-
kohl auf und warf ihn hinter den beiden her.
Die Tür zum Vorstandszimmer glitt ins Schloß, und Mungo rieb sich
die Hände.
»Ich schätze, diese Angelegenheit ist erfreulich glatt verlaufen.«
Fergus Shaman schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich muß wirklich pro-
testieren. Sie gehen die Sache ganz falsch an. Das endet in einem großen
Desaster.«
»Sie würden die Zeitreise lieber selbst unternehmen, wie?«
Fergus rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. »Das wil ich damit
nicht sagen. Aber ihn in die Luft zu sprengen… irgend etwas könnte
schiefgehen.«
»Was mir Sorgen bereitet«, sagte Lavinius Wisten, »ist die Tatsache, daß
er nicht einmal nachgefragt hat, ob die Mission möglicherweise gefähr-
lich ist.«
»Er vertraut uns eben.«
»Es wird in Tränen enden!« prophezeite Fergus.
»Und noch eine Sache«, fuhr Wisten fort. »Dieser Zeitkohl. Er ist für
meinen Geschmack ein wenig zu schnel hinter unseren Plan gekommen.
Ich würde ihm nicht soweit über den Weg trauen, wie ich ihn treten
kann.«
Mungo nickte heftig. »In dieser Sache sind wir beide völlig gleicher
Meinung. Ich schätze, wir werden unserem Freund eine kleine Überra-
schung bereiten, wenn er aus der Vergangenheit zurückkehrt.« Er vol -
führte die Handbewegungen, die man beim Essen mit Messer und Gabel
macht.
Fergus sprang auf. »Das können Sie nicht tun! Der Zeitkohl ist ein
Wunder hortikulturel er Wissenschaft! Er wird uns ganz neue Einsichten
erschließen. Völlig neue Welten!«
»Der Zeitkohl ist ein überflüssiges Risiko«, entgegnete Mungo Madoc
mit entschiedener Stimme. »Und er schmeckt sicher wunderbar, leicht
gedünstet und mit einer Messerspitze Butter versetzt.«
Fergus Shaman vergrub den Kopf in den Händen und weinte bitter-
lich.
Während der Lift obszön durch die nachgiebige Membranröhre nach
unten glitt, schnalzte Jovil Jspht mit der Zunge und ließ die Finger kna-
cken. Es stimmte, daß er mit keiner Silbe nach den möglichen Gefahren
der Mission gefragt hatte. Doch das lag einfach daran, daß er nicht einen
Augenblick darüber nachgedacht hatte. Hier standen weit größere Dinge
auf dem Spiel. Und außerdem, was sol te schon schiefgehen? Er war der
Auserwählte. Der Retter der Serie. Der Mann mit der Mission.
Und Jovil Jspht hatte die ganze Sache bereits bis in jedes Detail ausge-
tüftelt. Er würde in die 1950er Jahre zurückkehren und diesen Presley
aufspüren, und dann würde er ihn auf die richtige Bahn bringen. Darin
lag sicherlich kein Problem. Und wenn doch, dann konnte er diesem
Presley immer noch den kleinen schwarzen Kasten in die Hand drücken
und ihn in die Zukunft schicken, damit er mit eigenen Augen sah, was er
angerichtet hatte. Kein Problem, wie gesagt. Außerdem besaß Jovil Jspht
nicht die Absicht, den kleinen schwarzen Kasten zu benutzen. Sobald er
diese Presley-Geschichte erledigt hatte, würde er sich seiner wahren
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