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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Auf-
    gabe widmen. Der Revitalisierung der Serie. Er würde das Skript persön-
    lich umschreiben.
    Jovil grinste von einem Ohr zum anderen. Und alles fand in den
    1950er Jahren statt. Er hätte es selbst nicht besser planen können. Seine
    Lieblingsepoche in der irdischen Geschichte. Das Goldene Zeitalter der
    Science Fiction. Forbidden Planet, Them, The Quatermass Experiment.
    Das waren noch Zeiten. Der Himmel vol er UFOs, und einfach jedes
    geheime Forschungslabor hatte ein radioaktives Mutantenskelett in sei-
    nen Regalen. Es hätte nicht besser sein können.
    Er würde den phnaargischen Zuschauern etwas liefern, an das sie noch
    lange zurückdenken sol ten. Den Straßenfeger al er Straßenfeger. Er
    konnte bereits die Werbung für die Folgen sehen:

    Die Menschheit vor der größten Bedrohung aller Zeiten!
    Die Brut des Nuklearen Zeitalters… geboren im Bodenlosen Loch… kann nichts auf der Welt die…
    KILLERMADEN AUS DEM INNEREN DER ERDE
    aufhalten?

    Das war keine Laune des Schicksals. Kein bloßer Zufall, keine glückliche
    Begebenheit. Er war für diese Aufgabe auserwählt worden. Das war
    Göttliche Intervention.
    »Danke, danke sehr, lieber Gott!« zwitscherte Jovil Jspht, indem er
    Daumen und Zeigefinger gegen die Nase preßte und die heilige Geste
    vol führte. »Ich danke dir aus ganzem Herzen.«

    Hoch über alledem untersuchte die fragliche Gottheit ihre Nasenspitze
    in einem Rasierspiegel so groß wie Millionen Galaxien.
    »Du bist reif, du kleiner Mistpickel«, sagte sie.
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    Die ganze Welt ist eine Bühne,
    und die Menschen nichts als Schauspieler.
    Elvis Presley
    Rex Mundi spähte aus der leeren Schadstofftonne, in der er vorüberge-
    hend Quartier bezogen hatte. Er sah, wie Rambo Blutaxt gegen das Heck
    seines getarnten Stadtfahrzeugs trat. Er sah auch, wie Rambo Blutaxt in
    das Heck von Eric Todesklinge trat, und schließlich sah er, wie Rambo
    Blutaxt gegen das Heck eines sechsbeinigen Kätzchens trat, es verfehlte
    und schwer im morastigen Dreck landete. Rex unterdrückte ein schaden-
    frohes Kichern und betastete sich auf der Suche nach gebrochenen Kno-
    chen. Er schien in bemerkenswert gutem Zustand, wenn man al es be-
    dachte. Sein Strahlenschutzanzug war ein wenig versengt, doch die hitze-
    resistente Innenschicht hatte ihn vor dem Grillen bewahrt. Sein transpa-
    renter Schutzhelm al erdings war von schlimmen Rissen durchsetzt, und
    der ranzige Gestank der Außenwelt stand allzu deutlich in seinen erst
    kürzlich freigepopelten Nasenlöchern.
    Durch das geschwärzte Glas seines Helms hindurch beobachtete Rex,
    wie Eric seinem Kumpan aus dem Dreck half. Die beiden Devianti war-
    fen bitterböse Blicke die Straße hinauf und hinunter. Wie sie die Arme
    hochwarfen und ausgiebig fluchten und schließlich in das Hotel Califor-
    nia schlurften. Rex atmete so flach wie möglich, während er in seiner
    Schadstofftonne über sein weiteres Los nachdachte. Es sah nicht beson-
    ders rosig aus. Er hatte eine ungefähre Vorstel ung, in welchem Wieder-
    aufbaugebiet er sich befand, und es war ein ganzes Stück vom Nemesis-
    Bunker entfernt. Und obwohl er sich in einem Versteck befand, war er
    noch immer auf dem Gebiet des Devianti-Hauptquartiers, und das war
    kein Grund für augenblickliche Fröhlichkeit. Die Gegend war höchst-
    wahrscheinlich durch eine Menge unangenehmer Fal en gesichert. Ultra-
    schal kanonen, die einem Mann das Gehirn aus der Nase fal en ließen,
    noch bevor er bemerken konnte, daß er entdeckt worden war. Unsicht-
    bare Laserzäune; ein Schritt zu weit, und man war in Scheiben geschnit-
    ten wie eine Fleischwurst.
    Rex’ Phantasie schwang sich in bis dahin für unmöglich gehaltene Hö-
    hen. Er steckte ziemlich tief im Dreck hier, daran bestand nicht der ge-
    ringste Zweifel. Er warf einen flüchtigen Blick auf sein Chronometer; es
    war um vierzehn Uhr dreißig stehengeblieben, was bedeutete, daß er
    al erhöchstens noch eine Stunde hatte, bevor es dunkel wurde und der
    nächtliche Regen einsetzte. Und Gott weiß was aus seinen Schlupflö-
    chern kroch, um nach Nahrung zu suchen. Rex mußte hier weg, und
    zwar so schnell wie irgend möglich.
    Er hatte nie viel mit Religion am Hut gehabt. Die vorgekaute Theolo-
    gie, die endlos von den Fernsehschirmen auf ihn eingerieselt war, hatte
    ihn kaum überzeugen können. Ob er mit dieser Meinung al eine dastand
    oder ob die gesamte Zuschauerschaft seine Zweifel teilte, das wußte Rex
    nicht zu sagen. Vielleicht war er der letzte

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