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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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der Atem des Frühlings,
    Der Lebende Gottkönig
    Er ist der Dalai… Dalai… Dalai
    Dalai Laaaa…maaa…

    Die Lamaretten an diesem Abend steckten in atemberaubenden silber-
    nen Slingpumps mit dazu passenden Handschuhen und diamantenen
    Ohrsteckern. Nur ein Stück mehr, und sie wären maßlos overdressed
    gewesen.
    Als der Dalai auf der Bühne materialisierte, blitzten die Applauslichter,
    und der Zuschauer-Synthesizer flippte aus. Überal in den Wohnzim-
    mern unter der Erde und denen darunter drehten sich die Gebetsmühlen
    wie Fußballrasseln, und Millionen Verschlüsse poppten auf ebenso vielen
    Dosen Buddhabier. Im Regieraum biß sich Gloria Mundi auf die Unter-
    lippe.
    »Gesegnet mögt ihr sein.« Der Dalai drehte sich auf seinen Absätzen
    und machte Peace-Zeichen. »Mein tiefstes Inneres hier sendet euch ein
    wirklich freundliches und gewaltiges Buddha-Willkommen und… wartet
    einen Augenblick…«
    Die Zuschauermassen rutschten auf ihren improvisierten Sesseln nach
    vorn…
    »N E M E S I S!«
    Lichter blitzten, Sirenen heulten auf und Gongs wurden geschlagen.
    Die Lamaretten wimmelten um den Dalai herum, der zu Boden gefal en
    war wie ein Besessener.
    »Zurück in meine Suite, Mädels«, kicherte er. »Ich geb’ euch etwas
    wirklich Großes zum Meditieren, wenn ihr versteht, was ich meine.«

    »Ich denke, ich mache jetzt meine Mittagspause«, sagte Jovil Jspht. »Fal s
    niemand etwas dagegen hat.«
    »Ganz wie Sie meinen«, erwiderte Haff Ffhsh. »Aber kommen Sie nicht
    wieder zu spät.«
    Jovil Jspht verließ das Regiezimmer der Erdlinge Inc. und wanderte durch den organischen Korridor davon. Vor ihm öffneten sich die Türen
    des Vorstandsaufzugs, und Fergus Shaman trottete heraus. Er trug einen
    grimmigen Ausdruck im Gesicht und etwas Rundes in den Armen. Die
    beiden Männer tauschten keine Höflichkeiten aus.
    Jovil Jspht beäugte die offene Aufzugstür. Er hatte die oberen Etagen
    des Spiralkomplexes noch nie zu Gesicht bekommen; sein Status gestat-
    tete es nicht. Jovil zauderte. Die Türen würden sich im nächsten Augen-
    blick schließen. War es die Aufregung wert? Fal s man ihn entdeckte,
    würde es eine große Nummer werden. Degradierung. Lebewohl, Pensi-
    on, hallo, Kompostschaufel. In dieser Welt – wie in jeder anderen auch –
    nahmen nur die wenigen Furchtlosen das Risiko auf sich, und ihnen al-
    lein war der Erfolg vorbehalten. Sie allein durften das Motto des phnaar-
    gischen Special Service zitieren: »Wer wagt, gewinnt.«
    Jovil Jspht schüttelte den Kopf. Die Lifttüren schlossen sich.

    Mungo Madoc schnüffelte an der Schicksalslilie, die aus seinem Schoß
    wuchs. »Also stimmen wir al e darin überein, daß es sich für den betref-
    fenden Mitarbeiter um eine Reise ohne Wiederkehr handelt.«
    Diogenes ›Dermot‹ Darbo gab ein törichtes Gackern von sich.
    Gryphus Garstang rieb sich die Hände. »Klingt akzeptabel«, kicherte er
    boshaft.
    Lavinius Wisten hob eine matte Hand. »Und wie wol en wir sicherstel-
    len, daß der fragliche Mitarbeiter nicht doch aus diesem Neunzehnhun-
    dert-Was-auch-Immer zurückkehrt?«
    Mungo Madoc zwirbelte seine unglaublichen Bartspitzen auf eine Art
    und Weise, wie sie bei alten Schurken geliebt war, kurz bevor sie ihre
    Hypothekenforderungen bei einem Schuldner geltend machten.
    »Gryphus Garstang, was denken Sie über diese Sache?«
    Gryphus Garstang grinste wölfisch. »Es sollte nicht allzu schwer fallen,
    eine kleine magische Kiste zu bauen mit den Worten ›Rückkehr nach
    Phnaargos‹ darauf und einem einzelnen roten Knopf. Sobald der Betref-
    fende den Knopf drückt…«
    Draußen im Korridor stand ein gewisser Jovil Jspht an der Tür und be-
    lauschte die Unterhaltung.
    »Also schön.« Mungo Madoc trat zu dem großen Panoramafenster und
    starrte hinunter auf das sonnige grüne Phnaargos. »Also steht unser
    Entschluß fest. Wir brauchen einen Helden. Einen tapferen und furcht-
    losen Phnaarg, der bereit und willens ist, zurück in die Vergangenheit zu
    reisen und die Geschichte zu verändern. Der bereit ist, alles für die
    Wahrheit zu riskieren, für Gerechtigkeit und Zuschauerzahlen.«
    Von der Stelle, wo Jovil Jspht stand und das Ohr gegen die Tür preßte,
    war das anschließende Gelächter nicht zu hören. Nur der Applaus.
    »Also«, fuhr Mungo fort. »Ihre Vorschläge, meine Herren?«
    »Ich glaube, ich kenne den richtigen Burschen dafür.« Gryphus
    Garstang hielt ein gewisses Memorandum in die Höhe, das wie viele an-
    dere

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