Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
anfangen?«
    »Alles soweit vorbereitet, Chef?«
    Die Kamera zoomte heraus und zeigte Elvis’ Nieten. Weiß, paillettiert
    und größtenteils kugelsicher. Die Schuhe waren etwas Besonderes; der
    Zeitkohl hatte Elvis ein Stück weit in eine alternative Zukunft befördert,
    wo eine Rasse männlicher Wesen außerstande war, sich ohne die Hilfe
    pneumatischen Fußwerks der raketenbetriebenen Sorte von der Stel e zu
    bewegen. Elvis zog Reißverschlüsse von Klappentaschen auf und ent-
    hül te den Blick auf ein Arsenal aus Superwaffen, hauptsächlich Produkte
    phnaargischer Konstruktion.
    »Fertig«, sagte er und sprang in seinen Siebenmeilenstiefeln umher.
    »Dann machen wir uns auf die Socken, was, Chef?« fragte ein gewisser
    Kohl.
    »Ich kann’s kaum abwarten«, antwortete der vergangene und zukünfti-
    ge King.

    Rex stieß die Tür zum Kontrol raum auf. Der stellvertretende Aufnah-
    meleiter blickte kurz von seinem Schreibtisch auf. »Zutritt verboten«,
    sagte er. »Tut mir leid, mein Freund, versuchen Sie’s ein paar Türen wei-
    ter.«
    Rex zeigte seinen Sicherheitsausweis. »Rex Mundi, Bruder von Gloria.
    Mit einem Spezialauftrag vom Dalai Lama persönlich.«
    »Oh, Entschuldigung, Freund. Aber seien Sie bitte leise, ja? Proben, Sie
    wissen schon.«
    »Ja, ich weiß. Ich setz mich einfach hierhin.« Rex deutete auf einen
    freien Stuhl. Der stellvertretende Aufnahmeleiter blickte nicht einmal
    auf.
    »Große Show heute abend?« erkundigte sich Rex, nachdem er es sich
    bequem gemacht hatte.
    »Pssst.«
    »‘tschuldigung.«
    »Groß ist viel eicht nicht das richtige Wort.« Der SA berührte beleuch-
    tete Schalter, schob Regler hoch und runter und tat eine Menge anderer
    technischer Dinge.
    »Wie groß denn?«
    »Nun ja, überhaupt nicht groß, wenn man universel e Maßstäbe anlegt,
    glaube ich. Aber für die Show… ziemlich groß.«
    »Ah.« Fast hätte Rex sich am Kopf gekratzt, doch dann überlegte er’s
    sich anders. »Entweder groß oder klein also, je nach Standpunkt, eh?«
    »So ungefähr, ja. Für die einen bloße Routine, außergewöhnlich für die
    anderen, und für zwei Devianti-Jünger ein richtiger Hammer. Und, wie
    üblich, ein einziger gigantischer Egotrip für einen ganz bestimmten. Ei-
    nen kurzen Augenblick, ja?« Der SA drückte zielstrebig auf ein paar
    Knöpfe. Einer tauchte das gesamte Studio in Dunkelheit, ein anderer
    übertrug den Lärm seiner Flatulenz in die Eingangshalle.
    »Das muß ich so ungefähr al e fünf Minuten erledigen«, erklärte er.
    »Die Gewerkschaft, wissen Sie? Es gibt Streit mit dem Management.«
    »Warum nur haben Sie andauernd Streit mit dem Management?« fragte
    Rex. »Das frage ich mich schon die ganze Zeit?«
    Der SA zuckte die Schultern.
    »Ich hab’ noch nie richtig darüber nachgedacht. Wie ich die Sache sehe,
    ist es die Pflicht eines jeden arbeitenden Menschen, sich mit dem Mana-
    gement zu streiten. Es ist unser Vermächtnis. So etwas wie ein gottgege-
    benes Recht.«
    »Aber Sie werden doch ganz bestimmt nicht schlecht behandelt.«
    »Da haben Sie recht. Übertarifliche Entlohnung. Bezahlte Überstun-
    den. Zutritt zum Nympharium. Und das Essen ist auch gut.«
    »Und warum streiten Sie dann andauernd mit dem Management?«
    »Vielleicht Pflichtgefühl?« schlug der SA vor. »Sie sind doch wohl kein
    Streikbrecher, wie?«
    »Gewiß nicht. Eigentlich bin ich ein Revolutionär.«
    »Ein was?«
    »Ein Revolutionär. Ich werde das System umstürzen, wenn Sie verste-
    hen.«
    Der SA warf entsetzt die Hände hoch. Indem er die Hände hochwarf,
    unterbrach er die Tonübertragung aus dem Studio, und die probenden
    Lamaretten bewegten sich wie dümmliche Pantomimen.
    »Das System umstürzen!« Er machte sich voller Hektik an seinen
    Schaltern und Reglern zu schaffen. »Das können Sie nicht tun!«
    »Aber ich dachte, Sie wären gegen das Management?«
    »Selbstverständlich bin ich das. Aber Sie können doch nicht das System
    umstürzen! O je, mir wird ganz schlecht. Wo kämen wir denn al e hin?
    Wo wären wir denn jetzt ohne das System?«
    »Sie könnten zum Beispiel mit dem neuen Management streiten.«
    »Das kann Jahre dauern! So ein Streik erfordert ein großes Maß an ge-
    genseitigem Verständnis. Und das muß man sich erst einmal aufbauen.
    Nein, Revolution hilft nicht weiter. Das dürfen wir nicht zulassen. Ich
    werde die Security rufen und dafür sorgen, daß Sie augenblicklich von
    hier weggebracht werden. Sie brauchen ganz offensichtlich eine

Weitere Kostenlose Bücher