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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Sie mich überhaupt
    brauchen? Warum benutzen Sie nicht einen von Ihren Zeitkanälen und
    machen ihm auf diese Weise den Garaus?«
    »Gute Frage.« Elvis zupfte an seiner Schmalzlocke. »Warum mache ich
    das nicht?«
    »Steht nicht im Drehbuch, Chef. Und wenn schon, dann muß es nach
    Drehbuch gemacht werden.«
    »Warum?« fragte Rex.
    »Ja, warum?« fragte Elvis.
    »Weil«, sagte die helle vegetarische Stimme, »weil wir schon jetzt in der
    Vergangenheit und der Gegenwart herumpfuschen. Wenn wir jetzt auch
    noch in der Zukunft herumpfuschen, dann kann niemand vorhersagen,
    wo das al es enden wird.«
    »Da«, sagte Elvis und klopfte Rex auf den Rücken. »Jetzt wissen Sie
    den Grund.«
    »Das ist überhaupt nicht der Grund«, widersprach Rex aufgebracht.
    »Nun ja, lassen Sie es mich einmal anders ausdrücken, Chef. Wir tun es
    auf diese Weise, wenn ich weiß, was geschehen wird. Und weil Sie, wenn
    Sie es auf diese Weise tun, hinterher prima dastehen werden.«
    »Ich tue es? Ich meine, ich werde es tun?« fragte Rex ungläubig.
    »Ich war dort, Chef. Und außerdem wol en Sie doch sicher auch, daß
    der Gerechtigkeit Genüge getan wird? Der Dalai Lama hat ein Mitglied
    Ihrer Familie umgebracht.«
    »Meine Tante.«
    »O nein, Chef, das meine ich nicht. Er hat Ihren Onkel getötet. Und
    zwar persönlich.«

    Eine Stunde später verließ Rex die Kaverne. Er schraubte seinen Plexi-
    glashelm auf, schlüpfte durch den verborgenen Eingang und starrte über
    die verbrannte Umgebung. Die erstaunlichen Enthül ungen, die ihm
    durch den Zeitkohl zuteil geworden waren, hatten die letzten dünnen
    Fäden zerreißen lassen, die diese alte, heruntergekommene Welt zusam-
    menhielten.
    Es war in der Tat eine ziemlich riskante Angelegenheit. Und so ge-
    heim, daß sie dem Leser unter al en Umständen zu diesem Zeitpunkt
    noch verborgen bleiben muß, um nicht den süperben und vol kommen
    unerwarteten Kniff zu verraten, mit dem dieses Buch endet.
    Nur soviel sol verraten werden, daß Rex Mundi von diesem Augen-
    blick an ein Mann mit einer Mission war. Einer Mission, die ihn, abgese-
    hen von einigen gewaltigen Hindernissen, von denen er nicht die leiseste
    Ahnung hatte, wie er sie lebendig überwinden konnte, die also ihn, Rex
    Mundi, abgerissen, ungewaschen, pockennarbig und von der Räude ge-
    zeichnet, zum sprichwörtlichen Retter der Menschheit machen würde.
    Nein, blättern Sie jetzt nicht vor. Sie verderben sich sonst al es.

    Dan verließ die beiden vielversprechenden Lamaretten mit einem größe-
    ren Problem. Genauer gesagt: wie ein einzelner Mann genügend Kraft
    aufbringen konnte, es beiden gleichzeitig zu besorgen. Er blieb vor sei-
    nem Badezimmerspiegel stehen, streckte seinem Spiegelbild die Zunge
    heraus und zwinkerte sich zu. Es hatte seine Vorteile, wenn man der
    Lebende Gottkönig war, kein Zweifel – obwohl sein metaphysisches
    Repertoire traurigerweise keine Unverwundbarkeit mit einschloß. Und
    obwohl Dan die Zahl seiner persönlichen Leibwächter verdreifacht und
    einen magischen Spruch über seine Gemächer ausgesprochen hatte,
    konnte er nicht umhin, die düsteren Vorzeichen seiner näheren Zukunft
    zu spüren. Das alles war so verdammt unfair. Hier stand er nun, ein
    Mann, der Millionen Freude bereitet hatte – nun ja, Tausenden ganz
    bestimmt – und dort war dieser Verrückte, dessen Kräfte die seinen of-
    fensichtlich überstiegen und der nichts anderes im Sinn hatte, als ihn zu
    töten.
    Dan erschauerte.
    Dieser Verrückte? Das war nicht irgendein Verrückter, das war Der
    Verrückte. Der Mann, den er immer gefürchtet hatte. SUN. Der Wiedergeborene. SUN, den die Untergrundpresse anbetete und der, wenn man
    ihrem Geschreibe glauben schenken durfte, von vielen willkommen ge-
    heißen und von einigen wenigen gefürchtet werden würde wie der Tod.
    »Willkommen geheißen von vielen«, murmelte Dan. »Dieser Kerl ist
    ungefähr so willkommen wie ein Haufen in einem Swimmingpool.«
    Ohne weitere Umstände gürtete er seine Lenden mit Safrantüchern
    und deklarierte mit brüchiger Stimme: »The show must go on.«

    »The show must go on«, sagte Mungo Madoc. Zwölf geschlagene Stunden waren vergangen, seit der Dalai Lama diese Worte ausgesprochen hatte.
    Aber das kann man schließlich nicht wissen, wenn man nicht dabeigewe-
    sen ist, oder?
    »Was dieses Armageddon angeht«, Mungo ordnete den unordentlichen
    Stapel von Morgawrs Memos vor sich auf dem Schreibtisch, »wieviel
    genau wird es kosten?«
    Jason

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