Armageddon 1 - Das Musical
ist Unsinn. Er redet Unsinn, nichts als Unsinn«, sagte Chris-
teen.
»So ist das nun einmal mit der Erleuchtung. Verfeinertes Wissen heißt
überhaupt kein Wissen. Jede Frage besitzt eine Mil ion Antworten, und
jede einzelne davon ist mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Der Dalai
weiß, daß seine Anhänger narkotisiert sind und er spricht in ihrer Spra-
che zu ihnen. Wir al e sind zur einen oder anderen Zeit breit, und wir al e waren sicher, daß wir genau wußten, was die Welt zusammenhält. Wenn
wir am nächsten Tag wieder aufgewacht sind und uns nicht genau erin-
nern konnten, was haben wir dann getan?«
»Ja, was?«
»Wir haben uns wieder vol aufen lassen oder bekifft oder was weiß
ich«, sagte Rex.
»Ganz genau. Die Bunkerbewohner werden sich daran erinnern. An
das, was ihnen eingetrichtert worden ist, und dann kommen sie zurück,
um sich einen weiteren Nachschlag zu holen.«
»Das bedeutet also, daß ich diesen Kram immer und immer wieder an-
gehört habe?« fragte Rex.
»Du hast die meiste Zeit mit weit offenen Augen verschlafen, Rex.«
»Das hat mein Onkel mir beigebracht.«
»Und du weißt auch, wer ihn getötet hat?«
»Ja. Ich weiß sogar warum.«
»Dann sieh dir die Show weiter an, aber sei bloß vorsichtig. Gleich
kommt ein wirklich guter Teil.«
»Meine lieben Freunde, habt ihr eure Fernbedienungen zur Hand? Ja, ich
weiß, daß ihr sie habt. So, ich werde euch jetzt gleich eine Frage stellen, und ihr, die Zuschauer zu Hause, sol t sie mir beantworten. Ihr habt zwei
Knöpfe auf euren Fernbedienungen, der eine ist grün, der andere rot.
Grün steht für ja, Rot für nein. Ich stelle euch die Frage, und ihr müßt
entscheiden. Alles bereit? Die Frage lautet: Sol en wir diese unverbesser-
lichen Mörder und Möchtegern-Assassinen meiner göttlichen Persön-
lichkeit am Leben lassen, oder sol en wir diese häretischen Söhne Satans
in die Hölle jagen, selbstverständlich live und in Farbe?«
»Irgendwie habe ich das Gefühl, die Frage hätte besser formuliert wer-
den können«, beobachtete Rambo.
»Falls die Meinung eines Mannes mit einem halben Gehirn für irgend
jemanden von Interesse ist«, entgegnete Eric, »ich habe das merkwürdige
Gefühl, daß unser aromatisierter Nahrungswürfel inzwischen so richtig
durch und durch gar ist.«
»Die Wahl liegt bei euch, meine Freunde. Die Antwort lautet ja, wenn
ihr möchtet, daß wir diese Schurken in Stücke sprengen, und nein, wenn
ihr der Meinung seid, sie hätten es verdient, am Leben zu bleiben. Und
wie lautet eure Antwort?«
»Was ist mit den Unentschlossenen?« protestierte Rambo Blutaxt.
»Frag ihn, ob er so freundlich ist, die Frage noch einmal zu wiederho-
len!« redete der verwirrte Eric dazwischen. »Ich weiß nicht, wofür ich
mich entscheiden sol .«
»Sag ihm lieber, er sol die Hände hochnehmen und den Mund halten«,
sagte Elvis Presley.
Dan drehte sich voller Entsetzen zu der materialisierten Gestalt um.
»SUN!« ächzte er.
»Messias!« betete der invertierte Rambo.
»Menschenskind!« sagte Eric. »Genau im richtigen Augenblick, was?«
»Aber die Leute sind breit. Dreh die Lautstärke runter und blende
ab…«
»Ich denke nicht«, sagte Rex Mundi.
»Schaffen Sie Fergus Shaman herbei.«
»Verzeihung, Mister Madoc, aber Fergus Shaman ist nicht mehr in die-
sem Gebäude.«
»Dann holen Sie ihn eben zu Hause ab.«
»Ich bedaure, aber Mister Shaman befindet sich nicht zu Hause.«
»Wo zur Hölle steckt er denn?«
»Mister Shaman hat sich, und ich zitiere seine Worte, zwecks Erledi-
gung dringender Geschäfte auf die Erde begeben.«
»Mister Shaman ist nicht autorisiert, die Erde zu besuchen!«
»Nein, Sir.«
»Schaffen Sie mir auf der Stelle ein Raumboot herbei!«
»Mister Shaman meinte, Sie würden möglicherweise diese Bitte äußern,
Sir. Es ist al es vorbereitet, auf dem oberen Landedeck.«
»Danke sehr, Mavis.«
»Danke sehr, Mister Madoc.«
»Schneiden Sie diese beiden Söhne der Freiheit herunter, Vatermörder«,
schnarrte Elvis vom Abzugsende eines vierläufigen phnaargischen Pea-
cemakers her. »Und versuchen Sie keine Tricks.«
Dan fuchtelte mit nervösen Gesten in Richtung der lieblichen Marion,
welche den mysteriösen Stargast einer vergangenen Folge mit schmach-
tenden Augen anstarrte. »Marion!«
Die büstenhaltersprengende Blondine, deren Hobbys die freiwillige
Arbeit bei den terminal Unterprivilegierten einschlossen, Laufen im
Scheinwerferlicht und das
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