Armageddon 1 - Das Musical
Aber fünf? Ganz
bestimmt nicht.
Die Aufzugstüren öffneten sich, und drei Revolutionäre zusammen mit
einer Geisel traten heraus. Der nächtliche saure Regen hatte unterdessen
eingesetzt, und er war stärker als gewöhnlich. Rex konnte durch die
Windschutzscheibe nicht viel erkennen. Er hörte, wie der Kofferraum
geöffnet und wieder geschlossen wurde, dann schwang die Kanzel auf,
und Elvis kletterte hinein. Er quetschte sich neben Rex auf den Fahrer-
sitz.
»Bring das Baby nach oben.« Elvis deutete mit der Waffe in den Him-
mel.
Rex verzog die Mundwinkel bitter nach unten. »Du willst diese beiden
also zurücklassen?«
»So ist der Krieg nun einmal, Rex. Abgesehen davon, mein Freund:
Der Typ mit dem ganzen Kopf ist nicht gerade ein Fan von dir.«
Sicherheitslaser zuckten über den Landeplatz. Maschinenpistolen rat-
terten los und setzten jeder weiteren Diskussion ein vorzeitiges Ende.
Rex ließ den Flugwagen hastig aufsteigen und flog in die sturm-
durchtoste Dunkelheit davon.
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… damals haben wir nach neuem Stoff gegraben. Das ist al es, was wir getan haben. Dann waren da diese Programme. Karrierechancen, Trainingslager und all das. Jedenfalls für einige von uns, diejenigen, die nicht ohne jede Hof -
nung in den Bunkern festsaßen. Wir wurden ausgewählt, um zu graben. Ich grub. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, nach was ich graben sol te. Essen, Waf en, irgend etwas Brauchbares. Sie haben es nie gesagt. Drei Stunden am Tag, länger hat keiner durchgehalten. Wir haben es getan, weil man es eben tat. Das war 2001, und Arthur C. Clarke hat sich gründlich getäuscht.
Nuklearer Winter, Dunkelheit, keine Jahreszeiten mehr und irgendein Klug-scheißer hat die Dezimalzeit eingeführt. Zehn Minuten je Stunde, zehn Stunden je Tag, zehn Tage die Woche und so weiter und sofort. Die dämlichste Idee, von der ich je gehört hab’. Also wir haben jedenfalls gegraben und gegraben und sortiert und weitergegeben. Ich erinnere mich jetzt, rückblickend, daß sie uns nach einem ganz spezifischen Ding haben suchen lassen. Und ich glaube auch zu wissen, daß sie es am Ende gefunden haben. Weil das Programm nämlich eines Tages mir nichts, dir nichts abgebrochen wurde und sie uns al e in unsere Bunker zurückgeschickt haben. Einfach so. Ein dämliches Programm, dämliche Zeiten, dämliche Welt. Was für ein Leben, eh?
Das Sub-Urbane Buch der Toten
Sie fragen sich wahrscheinlich, warum ich hier bin.
Das tue ich auch, das tue ich auch.
Frank Zappa
»Bin ich schon da?« wandte sich Fergus Shaman an den unglaublichen
Wirrwarr aus Ranken, Membranen, pulsierenden Pseudopodien und vo-
luminösen Dendro-Kompositen mit digitalen Anzeigen, aus denen sich
die Brücke des phnaargischen Raumschiffs zusammensetzte. »Das ging
alles ziemlich plötzlich.«
»Sie sind auf der Erde«, ertönte eine Stimme wie aus dem Labor für
Anwenderfreundlichkeit. »Der erste Stern zur Rechten und immer weiter
geradeaus «
»Ich muß eingeschlafen sein.«
»In der Tat, das müssen Sie.« Es mag von Interesse sein, daß die Com-
puterstimme des phnaargischen Raumschiffs identisch war mit der in
Rex’ Flugwagen. Aber vielleicht ist es das auch nicht.
»Werde ich einen Raumanzug benötigen oder etwas in der Art?«
»Nein, Sir. Sie können einfach so nach draußen gehen.«
»Könntest du mir vielleicht ein Bild von draußen zeigen?«
Ein runder Schirm vor Fergus zeigte die unmittelbare Umgebung. Ü-
berreste von einem oder zwei Gebäuden, mit aufgeweichten Umrissen
von jahrzehntelangem saurem Regen. Al es lag in Ruinen Monochromes
Dämmerlicht unter einem düsteren Himmel. Fergus erschauerte. »Wo
genau bin ich hier?«
»Dreißig Meilen nördlich der Nemesis-Pyramide. Genau wie Sie es ver-
langt haben, Sir.«
»Oh, tatsächlich? Danke sehr.«
»Ich danke Ihnen, Mister Shaman. Einen weiteren Tag noch.«
»Los, dort rein, Rex… mach die Tür zu.« Rex warf die Bunkertür ins
Schloß. Sie waren fast die halbe Nacht blind umhergeflogen, und jetzt
waren sie hier gelandet. Bei Tantchen Norma. Rex schloß die Augen.
»Warum ausgerechnet hier?«
Elvis fesselte den Dalai an Onkel Tonys selbstgebauten Fernsehsessel.
»Wohin sonst hätten wir gehen sol en? Schalt den Fernseher ein, Rex.
Wollen sehen, was wir als nächstes tun müssen.«
Rex fiel wieder ein, was er mit dem Fernsehterminal angestellt hatte.
»Geht nicht«, sagte er.
»Geht doch.« Elvis deutete auf das neue Terminal, das nun den Platz
seines
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