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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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öffnete
    seinen Aktenkoffer, den er vor sich auf dem Tisch liegen hatte.
    Der Computer im Innern erwachte zum Leben. Elf Abbilder

    13 Fünf Vokale hintereinander. Schick, nicht wahr? In alter und neuer
    Rechtschreibung.

    von Wormwoods Gesicht erschienen auf dem kleinen Schirm.
    Sie alle blickten begierig drein. »Wir werden das hier auf die
    einfache Weise tun, oder…«
    »Oder was?« Die englische Lady erhob sich von ihrem Platz.
    »Wir haben nicht das Gefühl, als sei jetzt der richtige Zeit-
    punkt gekommen, um diesen Vertrag zu unterzeichnen. Viel-
    leicht nächstes Jahr, wenn ich Gastgeberin…«
    »Nein, Ma’am. Es wird kein nächstes Jahr geben, in dem Sie
    Gastgeberin von irgendetwas sein werden.« Wormwoods Fin-
    ger schwebte über einer Taste seines Computers mit der Auf-
    schrift ›Start‹. »Wenn Sie diesen Raum wieder verlassen, wer-
    den Sie alle, wie soll ich es ausdrücken, andere Menschen sein.
    Ich werde jedem einzelnen von Ihnen etwas geben, das er in
    sein Land mitnehmen wird. Nennen Sie es Wissen. Oder mei-
    netwegen eine Inspiration. Oder eine Wesensart. Oder einfach
    ›ein Wesen‹.«
    »Das werden Sie nicht!«, rief Finn MacCool und sprang auf.
    »Verzeihung?« Wormwoods Finger kroch ein wenig näher
    an die Taste heran.
    »Sie werden auf keinen Fall Ihre unheiligen Monster gegen
    uns loslassen!«, sagte Finn.
    »Was?«, rief Wormwood.
    Generalissimo Lucozade de Guano war nun ebenfalls auf
    den Beinen. »Es gibt einen Status Quo, der erhalten werden
    muss«, sagte er. »Wir können weder eine Autokratie noch ein
    monotheistisches System dulden. Das ist nicht der Weg, um
    das Gleichgewicht der Mächte aufrechtzuerhalten!«
    »Wovon reden Sie überhaupt? Und wieso haben Sie keinen
    südamerikanischen Akzent?«

    »Wir sprechen nur mit einem Akzent und einer Stimme,
    Wormwood. Der Stimme der Götter.«
    »Au Scheiße!«, kreischte Wormwood. »Was hat das zu be-
    deuten?«
    »Seien Sie klug, Mann«, sagte Larry. »Was glauben Sie ei-
    gentlich, wer diese Welt lenkt?«
    »Ich, wer sonst?«
    »Die Götter.« Das war Kaspar Hauser. »Ich, Vulcan, erkläre
    dies hiermit.«
    »Und ich, Baal, stimme Ihnen zu«, stimmte Israel Goldberg
    ihm zu.
    »Und ich, Allah«, sagte Andulla Ben Hassan.
    »Shinto«, sagte Kurosawa Koshibo. Und so ging es weiter,
    den ganzen Tisch herum.
    Finn MacCool hob die Hand. »Sie scheinen perplex«, stellte
    er fest.
    »Ich… Ich…« Wormwood wusste nicht, was er mit seinem
    ›Start‹-Finger tun sollte, also steckte er ihn zunächst einmal in
    die Nase.
    »Dann lassen Sie es mich erklären«, fuhr Finn freundlich fort.
    »Wir teilen die Welt unter uns. Ich bin der Gott des alten Ir-
    land. Meine Inkarnationen herrschen bis in alle Ewigkeit über
    die grüne Insel. Das Gleiche gilt für alle anderen hier. Die
    Menschen führen Kriege, aber die Götter nicht.«
    »Was sagen Sie?«
    »Wir sagen, Sie dummer kleiner Mensch, dass jeder von uns
    ein Gott in menschlicher Gestalt ist«, erklärte Hecate, Göttin
    der Erde und der Unterwelt und englische Premierministerin.

    »So war es immer bei den Herrschern dieses Planeten. Wir
    erlauben ein klein wenig Hin und Her. Nationen streben auf
    und zerfallen. Moden ändern sich. Götter kommen in die
    Gunst der Menschen und geraten wieder in Vergessenheit.
    Das ist unser Sport. Unsere Unterhaltung. In meinem Reich
    ging die Sonne niemals unter. Aber das ist schon ein paar Jah-
    re her.«
    »Nein!« Wormwood schwankte nicht wenig. »Das kann nicht
    sein! Sie sind nur Menschen, Staatsoberhäupter vielleicht, aber
    Menschen!«
    »Der Kerl ist so dumm wie Bohnenstroh«, sagte Larry Mino-
    gue, der große Beschützer der Träume. »Soll ich ihm eins ver-
    passen oder was?«
    »Wenn hier jemand jemandem eins verpasst, dann bin ich
    das!«
    »Bitte sehr, Hecate. Tu dir keinen Zwang an. Aber hören Sie,
    Wormwood, wir alle wissen, wer Sie sind – wie kommt es,
    dass Sie uns nicht erkannt haben?«
    »Weil ihr nicht existiert, deshalb! Ich bin der Fürst des Cha-
    os! Die negative Lebenskraft. Die anderen Gottheiten sind
    nichts neben mir! Das ist alles Unsinn! Ich bin derjenige, der
    die Show veranstaltet! Genug der Worte! Ihr bekommt alle,
    was ihr verdient!«
    Und mit diesen Worten drückte er den Knopf. Der Aktenkof-
    fer ging biblisch in Flammen auf. Legion wurde manifest.
    Durch den Ether und hinaus in die Dimension der Materie
    extrudiert. Teilte sich auf und schwebte auf seine erwählten
    Wirte zu.
    Rex presste das Ohr an die

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