Armageddon 2 - Das Menü
Ihnen nicht gefallen.«
»Habe ich? Wohin fahren wir?«
»Sie wollten aus der Stadt fahren und sich das Neubaugebiet
ansehen. Die Eco-Häuser des einundzwanzigsten Jahrhun-
derts. Wollen Sie vielleicht einen der Bunker kaufen, Rex?«
»Habe ich das gesagt?«
»Nein.«
»Nun ja, vielleicht. Ich weiß es nicht.«
»Sie kommen nicht weiter, wie?«
»Vielleicht geht es einfach nicht weiter.«
»Brechen Sie mir jetzt nicht zusammen. Ich setze noch immer
volles Vertrauen in Sie.« Jack schenkte Rex ein ermutigendes
Lächeln.
Rex versuchte, es zu erwidern. »Wie kommen Sie mit dem
Schreiben voran?«
»Nicht besonders gut. Sie geben mir nie irgendwelche Tipps.
Sie sagen nur, Sie hätten meine Sachen gelesen. Ich wünschte
mir, Sie würden mir verraten, was ich geschrieben habe.«
»Hübscher Satz, Jack. Was macht der Job?«
»Was macht Spike?«
»Ich liebe sie«, sagte Rex.
»Ja. Schön, so viel habe ich mir bereits gedacht. Ich war Ihr
bester Mann, erinnern Sie sich?«
»Sie waren was? Halten sie augenblicklich den Wagen an!«
»Wagen? Oh, danke für das Kompliment.« Jack hielt das Ve-
hikel an. Es bestand aus einem Motorradrahmen, der an die
hintere Hälfte eines VW Käfer geschweißt und mit einer wet-
terschützenden Plastikkanzel abgedeckt war.
»Was haben Sie gesagt, Jack?«
»Worüber? Ich war Ihr bester Mann? Rex, geht das schon
wieder los?«
»Welches Jahr schreiben wir, Jack?«
»1995. O Scheiße! Rex, was soll das heißen?«
»Jack, drehen Sie um. Fahren Sie zurück zum Tower.«
»Nicht schon wieder das, Rex! Es gibt keinen Tower mehr. Er
ist verschwunden. Abgerissen, genau wie der ganze Rest der
Stadt.«
»Der Tower ist abgerissen? Und Elvis?«
»Sie haben ihn begraben, Rex. Vor fast einem Jahr. Sie haben
es schon wieder verloren, wie?«
» Schon wieder? Was soll das heißen, schon wieder? Ist es etwa schon einmal geschehen?«
»Ihr Gedächtnis. Scheiße. Vor ein paar Minuten waren Sie
noch völlig normal. Und jetzt können Sie sich an nichts mehr
erinnern, stimmt’s?«
»Stimmt. Was geschieht mit mir?«
»Wenn ich das wüsste, könnte ich vielleicht Ihre Probleme
lösen.«
»Ich habe Probleme?« Rex untersuchte seinen Körper. Er
fand nicht viel, das er wiedererkannt hätte.
»Rex, Sie sind besessen. Sie kennen all diese Geheimnisse. Sie
haben so viele Pläne. Niemand will Ihnen mehr zuhören. Sie
vertreiben all Ihre Freunde. Sie brauchen Hilfe, Rex.«
»Jack, ich kenne Sie. Aber wer bin ich?«
»Rex, Sie sind Rex Mundi. Korrespondent für religiöse Ange-
legenheiten bei Buddhavision. Ein angenehmer Beruf. Sie ver-
dienen eine Menge Geld. Sie sind ein wenig verträumt, aber
wenigstens haben Sie einen Job. Ihre Frau und Ihr Kind sind
Ihnen dankbar dafür.«
»Ich habe ein Kind?« Rex stöhnte.
»Sicher. Den kleinen Rex. Ein süßer Fratz. Erinnern Sie sich
an Ihre Theorie, dass das Kind Ihr eigener Großvater sein
wird? Nein? Na ja, macht nichts. War sowieso eine dumme
Idee. Möchten Sie, dass ich Sie nach Hause fahre?«
»Ja«, sagte Rex. »Fahren Sie mich nach Hause.«
Irgendwie wusste er genau, wo sein Zuhause sein würde, und
er sollte sich nicht täuschen. Jack hielt draußen vor der Bun-
kertür, ließ ihn aussteigen und tuckerte davon.
»Ich ertrage das nicht«, sagte Spike. Rex betrachtete ihr Ge-
sicht; sie war offensichtlich noch immer recht jung, aber sie
alterte vorschnell. »Du gehst weg, du kommst nicht zurück,
und wenn du dann zurückkommst, ist alles neu für dich. Wer
ist das, was ist dies, welches Datum haben wir? Du solltest
einen Seelenklempner aufsuchen, Rex. Sieh zu, dass du wieder
gesund wirst, oder mach, dass du von hier verschwindest.«
»Spike, ich weiß doch nicht, was mit mir geschieht.«
»Ich bin Jayne, ich heiße nicht mehr Spike. Ich dachte, wir
wären darin übereingekommen, als du wolltest, dass ich
schwanger werde. Du hast uns alle verraten.«
»Mein Kind…«
»Stör es nicht, es schläft. Es weiß, wer du bist. Reine Platz-
verschwendung, weiter nichts.«
»Oder vielleicht Zeit verschwendung?«
»Fang nicht schon wieder damit an! Wenn ich das noch ein-
mal höre… ich glaube, dann sterbe ich!«
»Wir sterben alle eines Tages. Halt, warte. Wer ist Präsi-
dent?«
»Rex! Verschwinde, ja?« Jayne wandte sich zum Gehen. »Du
schläfst im Gästezimmer«, giftete sie, dann war sie weg.
Rex ließ sich auf die altersschwache Couch fallen und starrte
ins Leere. Es musste eine Antwort auf
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