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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sich
    zwischen den aufblasbaren Kissen bequem.
    Die Halle, in der er sich nun befand, ist einer beiläufigen Er-
    wähnung wert. In ihr lagerte die größte Sammlung schöner
    Künste auf dem gesamten Planeten. Die Meisterwerke eines
    Leonardo da Vinci, Richard Dadd, Burne Jones, Don Van Vliet,
    Salvador Dali und Max Ernst, vermischt mit denen von Peter
    Blake, Andy Warhol und Dave Carson. Jedes einzelne war fan-
    tasievoll vom Präsidenten persönlich hergerichtet worden. Der
    persönliche Stil, Sie wissen schon.
    Ausgestopfte Tiere waren ebenfalls in Massen zu bestaunen.
    Auch hier hatte Wormwood die seiner Meinung nach erforder-

    lichen Verbesserungen vorgenommen. Die geflügelten Bären
    und krokodilsköpfigen Schildkröten mögen manch einem Be-
    trachter seltsam erscheinen, doch wo Wormwood herkam, wa-
    ren sie ganz gewöhnliche Haustiere zum Kuscheln und
    Schmusen.
    Rauchfässer, gehalten von noch mehr nackten Disposablen,
    schwängerten die ohnehin überladene Luft mit ihren Düften.
    Moschus, Sandelholz, Iriswurzeln, Bergamotte, Zitronenmelis-
    se, Mandeln, Chypre, Zibet und Kampfer. All das übliche
    Zeugs.
    »Was die Fernsehsendung angeht«, plapperte der Papst
    munter drauflos, »vertraue ich darauf, dass die Jesuit Inc. die
    Exklusivrechte an den Feierlichkeiten erhält. Wie wir verein-
    bart hatten.«
    »Würde ich Sie belügen, Pete?«
    »Nein, nein, selbstverständlich nicht! Es ist nur, dass ich
    draußen Nachrichtenteams der Fundamentalisten gesehen
    habe, und auch die Leute von Buddhavision laufen überall
    herum.«
    »Gäste, weiter nichts.« Wormwood richtete das Diadem auf
    seiner Stirn. »Spaß für alle, lautet das Motto. Die letzte Nacht
    des Jahrhunderts. Die gewaltigste Fete, die es jemals gegeben
    hat. Wir verlassen das alte Jahr mit einem Knall, nicht mit ei-
    nem Winseln, glauben Sie mir«.
    »O ja. Ja, natürlich. Selbstverständlich.« Papst Peter rang die
    beringten Finger. »Die Schuhe sind sehr schön«, sagte er.
    »Mögen Sie sie? Sie sind wirklich ziemlich schick, nicht
    wahr? Vielleicht übertrieben viele Diamanten, was meinen
    Sie?«

    »O nein. Völlig unaufdringlich.«
    »Glauben Sie?«
    »Nun ja, vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben.«
    »Das will ich meinen! Ich werde Ihnen ein Paar bringen las-
    sen! Geben Sie dem Majordomus Ihre Schuhgröße. So, das hät-
    ten wir. Wo sind meine Pferde?«

    »Was sagt ihr jetzt?« Jack Doveston hob einen lächerlichen bo-
    denlangen Umhang und drehte sich einmal um die eigene
    Achse. Er trug etwas darunter, aber es war schwierig zu er-
    kennen was. Der Tanzsaal schimmerte durch ihn hindurch.
    Manchmal wirkte er fest und massiv, dann wieder invertiert
    und in fremdartigen Bildern schwimmend.
    »Gütiger Gott sei mir gnädig!« Elvis wich zwei Schritte zu-
    rück. »Wie siehst du denn aus? Oder besser, wie siehst du
    nicht aus?«
    »Oh, sehr gut.« Rex nickte anerkennend. »Das hätte ich mir
    eigentlich denken können.«
    »Dann weißt du, was es ist?«, fragte Jack.
    »Ich denke schon.«
    »Ich nicht«, sagte Elvis. »Aber ich will auch eins von diesen
    Kostümen.«
    »Er ist der Tomorrowman.« Rex starrte Jack von oben bis un-
    ten an und durch ihn hindurch. »Der Tomorrowman ist eine
    Legende des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Er wird in Ar-
    mageddon – Das Remake erwähnt. Es hat einen richtigen Kult
    um diesen Tomorrowman gegeben, aber ich habe eigentlich
    nie geglaubt, dass er tatsächlich existiert. Die Devianti haben

    gedacht, du wärst dieser Tomorrowman, Elvis, erinnerst du
    dich?«
    »Ich?« Elvis stutzte nicht wenig. »So habe ich aber nie ausge-
    sehen! Wie auch immer das aussieht.«
    »Ich verstehe das nicht. Wie bist du an diesen Anzug ge-
    kommen, Jack?«
    »Mr. Smith hat ihn mir gegeben. Er hat gestern Abend in
    meinem Büro angerufen.«
    »Und er hat gesagt, dass du ihn tragen sollst?«
    »Nun, ich…«
    »Du bist da und wieder weg, Mann!« Elvis rieb sich die Au-
    gen. »Wie machst du das?«
    »Ich weiß es nicht. Es fühlt sich ziemlich merkwürdig an.«
    »Jack«, sagte Rex. »Denk nach. Was hat Mr. Smith zu dir ge-
    sagt?«
    »Ich kann mich nicht an seine genauen Worte erinnern.«
    »Versuch es!« Rex machte ein wütendes Gesicht und packte
    Jack am Ohr.
    »Oh, seht mal, wer dort drüben ist!« Jack deutete in die
    Menge.
    Elvis erspähte eine unscheinbare Gestalt in einem tätowier-
    ten Talar. »Das ist dieser kleine Scheißkerl Crawford.«
    »Ich gehe besser und sage ihm hallo«, sagte Jack und

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