Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
sagen.
    »Raus, Chef!«, rief Barry zu Elvis. Er musste es nicht zweimal
    sagen.
    Es erhob sich wie ein Aal. Ein schlankes schwarzes Tentakel,
    das sich in seiner ganzen Länge aufrichtete wie eine tanzende
    Schlange. An seiner Spitze öffnete sich blinzelnd ein unheilvol-
    les Auge. Nahm seine Umgebung in sich auf. Starrte auf die
    Überreste seines Wirtes hinab.
    Draußen auf dem Gang presste Rex das Ohr an die Tür.
    »Können Sie etwas hören?«, flüsterte Jack Doveston ängst-
    lich. Rex schüttelte den Kopf.
    »Soll ich vielleicht diesen Polizeibeamten hier aufwecken?«
    »Besser nicht. Was war das für ein Ding, Jack? Los, klären Sie
    mich auf, Sie müssen es schließlich wissen.«
    »Eine Dispatcherin. Das Produkt hoher Zauberkunst. Guaz-
    zo katalogisiert sie in seinem Compendium Maleficarum. Eine
    Art küssender Cousine des Sukkubus. Ein äußerst tödliches
    Wesen.«
    »Und wie erledigen wir es, Jack?«
    »Oh, man kann es nicht töten. Es lebt im Grunde genommen
    gar nicht. Man kann es zerstören, wenn es sein muss, und
    zwar mit Feuer. Sind Sie sicher, dass es hinter mir her war?«
    »Ziemlich sicher, ja.«

    »Stimmt etwas nicht?« Die Stationsschwester lächelte das
    verdrießliche Paar an. »Sie sollten wirklich lieber in Ihrem Bett
    liegen, Mr. Mundi. Ihre Infusionen haben sich allesamt gelöst.
    Kommen Sie mit mir.«
    »Ich denke nicht.« Rex wand sich aus dem matronenhaften
    Griff der Krankenschwester. »Ich hätte gerne ein anderes
    Zimmer.«
    »Er möchte ein größeres Zimmer, ja«, warf Jack ein. »Er ist
    schließlich bei Jonathan Crawfords Medicare versichert. Geben
    Sie ihm das Beste, was Sie haben.«
    »Im Augenblick möchte ich ihn einfach nur wieder im Bett
    haben.«
    »Ich denke, ich entlasse mich hiermit selbst. Wo ist der Aus-
    gang?«
    Die Krankenschwester gab ein tadelndes Tsss, tsss von sich.
    Aus Rex’ Zimmer drangen laute, nach Gewalt gegen Dinge
    klingende Geräusche.
    »Wahrscheinlich sucht es nach einem anderen Wirt.« Jacks
    Flüstern hatte eindeutig einen besorgten Unterton.
    »Wecken Sie den Polizisten«, schlug Rex vor.

    »Ist das Ihr Wagen?«, erkundigte sich der Polizist. »Er ist
    schief eingeparkt, außerdem herrscht hier absolutes Haltever-
    bot.«
    »Nein, er gehört mir nicht.« Elvis schüttelte entschieden den
    Kopf, während er immer noch bemüht war, sein Haar zu
    kämmen. Der Beamte musterte den herausgeputzten Vogel
    mit einer gehörigen Portion Misstrauen, bevor er in den Por-

    sche schielte. »Heiliger Moses!«, krächzte er, als er das Ding
    bemerkte, das sich aus Kims Kehle wand. »Das ist ein 1217!«
    »Ein 1217?«
    »Eine Frau, die auf dem Rücksitz ihres Autos von einer
    Schlange stranguliert wird, Chef«, erklärte Barry.
    »Ein 1217 also, wie?« Der King justierte seine Tolle. »Ich
    dachte schon, es wäre ein 1309.«
    »Nein, Chef. Ein 1309 ist eine Frau, die auf dem Rücksitz ei-
    nes Motorrads illegalen Sex mit einem Hummer betreibt.«
    »Nicht ganz richtig, eigentlich ist das ein 926«, widersprach
    der Polizeibeamte, der in der Zwischenzeit über Funk Unter-
    stützung angefordert hatte. »Aber wie machen Sie das, ohne
    die Lippen zu bewegen?«
    »Ein alter indianischer Trick. Aber was ist nun ein 1309?«

    »In Ordnung, alles zurücktreten.« Der Korridor des City Hos-
    pital war mit einem Mal voller Polizisten. Polizeichef Murphy,
    mit dem Megafon an den Lippen, kündigte ihr Eintreffen an.
    »Die Kavallerie ist da!«, frohlockte Jack. »Und das aus-
    nahmsweise einmal rechtzeitig!«
    »Treten Sie jetzt bitte zurück.«
    Rex war beeindruckt; die Beamten waren tatsächlich mit
    Flammenwerfern bewaffnet.
    »Überlassen wir nur ruhig alles den Profis«, sagte Rex und
    zog Jack mit sich zur Seite. »Wir verschwinden unterdessen.«
    »Ja, gute Idee«, sagte Jack.

    »Nein, nein!«, sagte der Polizeibeamte und zog seine Mütze
    ab, um sich mit einem übergroßen rotkarierten Ginghamta-
    schentuch über die schweißnasse Stirn zu wischen. »Ein 1414
    ist ein Zwerg, der sich in verbrecherischer Absicht als Klein-
    kind ausgibt. Was Sie meinen, das ist ein 1065.«
    »Nichts da«, widersprach Elvis. »1065 war die Schlacht von
    Hastings in England.«
    »Die war 1066«, sagte irgend so ein Besserwisser in der un-
    terdessen versammelten Menge. »Ein 1065 ist…« Glücklicher-
    weise gingen seine Worte unter, als heulende Sirenen das Ein-
    treffen weiterer Verstärkung ankündigten.
    »Alles zurücktreten.« Der Beamte schlug mit seiner Mütze
    nach

Weitere Kostenlose Bücher