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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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erst etwas ge-
    nauer kennt.«

    »Barry? Ich kenne keinen Barry. Ich kenne Pyewacket, Jama-
    ra, Vinegar Tom, Griezell Greedigutt…«
    »Die ist ja völlig bekloppt, Chef«, flüsterte der Zeitkohl. »Die
    gehört bestimmt nicht zu Mr. Russells Leuten. Die gehört zur
    anderen Seite.«
    »Glaubst du?«
    »Was hast du gesagt?« Die Mündung der Pistole traf Elvis
    am rechten Ohr. »Sprich offen.«
    »Ich habe gefragt, ob Sie glauben, dass wir rechtzeitig kom-
    men? Ich möchte schließlich nicht zu spät sein bei meiner Ver-
    abredung mit dem Präsidenten.«
    Erinnere mich daran, in Zukunft kein Nickerchen mehr zu halten,
    ja?, dachte Barry. Drück den Fuß fest aufs Gaspedal, Chef, und
    wenn ich denke STOPP, dann trittst du auf die Bremse.
    Verstanden, dachte Elvis.

    »Wirklich, Mr. Mundi, es tut überhaupt nicht weh.« Rex tauch-
    te einen Brotstreifen in sein weich gekochtes Ei. »Sie werden
    nur einen kleinen Pieks spüren, weiter nichts.« Rex aß weiter.

    »Langsamer!«, befahl Kim.
    Stopp!!!, dachte Barry. Elvis trat mit aller Kraft auf die Brem-
    se. Die alten sind irgendwie immer noch die Besten. Während
    Kim nach vorn segelte, duckte sich Elvis, griff nach der Hand
    mit der Pistole, erwischte das Handgelenk und verdrehte es.

    Krankenschwester Kim zitterte, und unter ihrer chirurgischen
    Maske erschien ein verwirrter Ausdruck. Sie zwang die Injek-

    tionsnadel in Richtung von Rex Mundis Oberarm, doch ihre
    Hand wurde von einer unsichtbaren Macht zur Seite gedreht.
    Kim schrie schmerzerfüllt auf und schlug nach der Luft. Rex
    starrte sie erschrocken an. Ein Streifen Brot mit Ei ragte ver-
    gessen aus seinem offenen Mund.

    »Halt sie fest, Chef!«
    Elvis rang mit der Pistole. Kim zerrte mit der freien Hand an
    seinem Kopf.
    »Nicht die Haare!« Der King geriet außer sich. »Alles, bloß
    nicht die Haare!«

    Krankenschwester Kim kämpfte gegen ihren unsichtbaren
    Angreifer. Rex richtete sich auf und riss ihr die Maske vom
    Gesicht. »Sie!«
    »Apostat!«, kreischte Kim. »Giaur!«
    Ohne nachzudenken, hob Rex den metallenen Brotkasten
    hoch und warf ihn Kim mit aller Kraft ins Gesicht. Frauen zu
    schlagen war normalerweise ganz und gar nicht seine Art,
    doch es gab Ausnahmen. Krankenschwester Kim stolperte
    rückwärts und über den inzwischen erwachenden Jack Dove-
    ston, bevor sie der Länge nach hinschlug.
    Im Wagen drehte Elvis die Pistole herum und richtete sie auf
    ihre Besitzerin. Kims Finger lag um den Abzug und krümmte
    sich. »Halt den Kopf unten, Chef!«
    »Nein!«, kreischte Krankenschwester Kim und wand sich auf
    dem Boden. Rex beobachtete in entsetzter Faszination, wie sich
    die Spritzennadel weiter und weiter ihrer Brust näherte.

    Elvis drückte ein letztes Mal zu. Die Nadel drang in Kims
    Herz ein. Sie zuckte spastisch. Zappelte wie ein erstickender
    Fisch. Hob sich wieder und wieder auf Hinterkopf und Fersen.
    Ihr Gesicht verfärbte sich schwarz, und ein grässlicher Schrei
    kam über ihre Lippen. »Leviathan!«
    Jack rollte herum und hielt sich den Kiefer. »Was hat mich
    getroffen… was zur…?« Er bemerkte die sterbende Frau. »Rex,
    Sie haben doch wohl nicht…?«
    »Nein. Bleiben Sie zurück. Warten Sie.« Krankenschwester
    Kim erschlaffte wie eine weggeworfene Puppe mit unmöglich
    verdrehten Gliedmaßen. »Fassen Sie sie nicht an!« Jack besaß
    nicht die geringste Absicht, das zu tun.
    »Eine gedungene Mörderin«, sagte Rex mit kühlem Bedacht.
    »Sie ist gekommen, um Sie zu ermorden, Jack. Sie hat Sie be-
    wusstlos geschlagen und wollte sie gerade mit der Nadel ste-
    chen. Glück für Sie, dass ich in der Nähe war. Ich habe Ihnen
    schon wieder das Leben gerettet.«
    »Meine Güte, danke.« Jack warf einen misstrauischen Blick
    auf den Leichnam und musterte Rex dann mit dem gleichen
    Ausdruck. »Aber ich glaube, mich zu erinnern…«
    »Sie haben wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung davon-
    getragen, Jack. Warten Sie, ich hole Ihnen ein Glas Wasser.«
    Kim regte sich schwach. »Sie ist noch immer lebendig!«,
    krächzte Jack.
    »Ist sie nicht.«
    »Ist sie doch, sehen Sie nur!«
    Etwas begann zu pochen. Dumpfe Schläge, das Geräusch
    brechender Rippen. Luft entwich dem Mund des Leichnams,

    und übler Gestank erfüllte die Luft. Rex hielt sich die Nase zu.
    Der Mund der toten Frau öffnete sich diabolisch weit wie zu
    einem lautlosen Schrei, und etwas Schwarzes und Furchtbares
    kam daraus hervor.
    »Raus!«, rief Rex zu Jack. Er musste es nicht zweimal

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