Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
der Wagen wollte nicht anspringen. Mr. Smith öff-
    nete die Motorhaube. Darunter war kein Motor. Also rannte er
    los. Er rannte die Straße hinauf, doch er kam nicht weit. Die
    Straße endete an einer Wand aus undurchdringlichem Licht.
    Es schien keinen Ausweg zu geben. Was ging nur vor? Dem
    Wahnsinn nahe, kehrte Mr. Smith nach Hause zurück. Dort
    saß seine Frau und unterhielt sich mit ihren Gästen über dem
    Essen. Mr. Smith ging in die Küche und starrte aus dem Fen-
    ster und auf den Hinterhof. Alles schien völlig normal, doch
    Mr. Smith wusste, dass dem nicht so war. Er versuchte das
    Küchenfenster zu öffnen, und zum ersten Mal fiel ihm auf,
    dass es keinen Griff besaß. Mr. Smith nahm einen Stuhl und
    warf ihn durch die Scheibe.
    Das Bild des Hinterhofs verschwand und er blickte auf eine
    fremdartige Landschaft, die nicht von dieser Erde zu sein
    schien.«
    »Meine Güte!«, sagte Byron.

    »Ja, ganz recht.« Mr. Smith kletterte durch die zerbrochene
    Scheibe und rannte los. Als er sich umblickte, sah er, dass sei-
    ne Straße von einer großen Kuppel umschlossen war. Einer
    einsamen Kuppel in einer einsamen und desolaten Landschaft.
    Mr. Smith kroch eine lange Zeit durch Staub und Trümmer
    und erblickte in der Ferne eine Schlange exotisch aussehender
    Leute, die vor einer Art Schalter standen.
    Mr. Smith fand einen Aussichtspunkt, wo er die Vorgänge
    beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Über dem
    Schalter hing ein großes Schild, und Mr. Smith konnte entzif-
    fern, was darauf geschrieben stand:

    HIER EINTRITTSKARTEN
    FÜR DAS MUSEUM DER MENSCHHEIT.

    EIN STÜCK LEBENDIGER GESCHICHTE!
    GENIESSEN SIE EINEN SONNTAG BEI DEN SMITHS,
    ECHTEN BEWOHNERN EINER VORSTADT
    DES ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERTS!

    »Du meine Güte!«, rief Byron erneut. »Und das ist das Ende
    der Geschichte?«
    »Nein, es gibt eine Pointe im Abspann, aber die erzähle ich
    Ihnen jetzt noch nicht.«
    »Hm.« Byron zog einen Schmollmund.
    »Aber ich darf Ihnen Folgendes verraten. Es ist eine wahre
    Geschichte«, schloss Mr. Smith, der dicke Oberkehrer.

    »Was hat sie zu bedeuten? Ich meine, sie muss doch etwas zu
    bedeuten haben. Wenn nicht, wird der Lektor sie aus dem Text
    streichen.«
    »Sie bedeutet Folgendes. Es gibt eine infinite Anzahl mögli-
    cher Zukünfte, aber nur eine folgt dem Jetzt und Sogleich. Die-
    se Zukunft zu erhalten ist unsere Aufgabe, indem wir das
    Große Schwungrad bedienen. Wenn es zusammenfällt, fransen
    die Ränder der Zeit aus, Risse erscheinen im Ether des Raums.
    Jeder von uns muss seinen Teil beitragen, ganz gleich wie oft.«
    »Das klingt sehr kosmisch. Was sollen wir Ihrer Meinung
    nach tun?«
    »Wir werden den Tag retten, Byron. Sie und ich.«
    »Fünftausend Mal.« Byron pfiff leise. »Habe ich wirklich so
    häufig einen Antrag ausgefüllt?«
    »Plus oder minus ein paar Dutzend. Ich war nicht jedes Mal
    dabei, um zu zählen. Und jetzt kommen Sie. Wir haben größe-
    re Justierungen vorzunehmen. Die Dinge oben an der Oberflä-
    che sind bereits ziemlich konfus, und wir benötigen all unse-
    ren Verstand, um sie wieder in Ordnung zu bringen. Möchten
    Sie vielleicht einen Blick auf das Schaubild werfen?«
    »Sie haben ein Schaubild?«
    »Ein richtig gutes, großes und kompliziertes, ja.«
    »Dann zeigen Sie es mir.«
    Mr. Smith zeigte es ihm.
    »Ich verstehe den Sinn nicht«, sagte Byron.
    »Dann werde ich mein Bestes tun, um es zu erklären. Dieses
    Schaubild repräsentiert Vergangenheit, Gegenwart und mögli-
    che Zukünfte. Uns interessieren lediglich Zukünfte, die zu ei-

    nem möglichen Armageddon führen, deswegen werden wir
    uns ausschließlich mit ihnen befassen. Wie Sie wissen, besteht
    der Zweck der großen Maschine darin, das Ende der Mensch-
    heit zu verhindern sowie genau vorherzusagen, wann es zu
    solch einem Ende kommen kann, um anschließend den Fehler
    zurückzuverfolgen, die Geschichte zurückzuspulen, zu korri-
    gieren und wieder weiterlaufen zu lassen.«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Dann werde ich Ihnen als nächstes das Chaos erklären,
    in dem wir uns gegenwärtig befinden. Aufgrund von Fehl-
    funktionen im Mechanismus haben gewisse Eventualitäten,
    die unter normalen Umständen niemals zum Tragen gekom-
    men wären, weitläufig die Oberhand gewonnen. Sehen Sie
    diese schwarze Linie?« Byron nickte. »Sie repräsentiert den
    Einfluss des Antichristen.«
    »Wie gewöhnlich.«
    »Ja. Die gleiche alte Geschichte, doch diesmal ist die Siche-
    rung überbrückt, und dies

Weitere Kostenlose Bücher