Armageddon 3 - Das Remake
einem Blick, als würde sie eine schlech-
te Zigarre aushusten, und kommt mit einem strahlenden Ve-
ronica Lake auf mich zu. »Ist Ihr Name Woodbane?«, fragt sie.
»Woodbane der Schnüffler?«
»Ich heiße Woodbine , Ma’am. Lazlo Woodbine. Manche nen-
nen mich Laz.«
»Ich nenne Sie Mister Scheißkopf«, erwidert sie auf eine Wei-
se, die ich als höchst gewinnend einstufe. »Ich brauche Ihre
Hilfe.«
Nun, ich hab noch nie im australischen Busch Brei gefuttert,
deswegen weiß ich auch nicht, wie man um selbigen herum-
streicht, wenn er heiß ist. Und diese Lady sieht aus, als meint
sie es geschäftlich. Und das Geschäft ist mein Geschäft, wenn
Sie verstehen, was ich meine, und ich bin sicher, Sie verstehen
das.
»Ich bin nicht billig«, sage ich. »Aber ich bin gründlich, und
ich erledige meinen Job. Bei mir können Sie mit einer Menge
kostenlosem Sex rechnen, mit reichlich Gewalt, einer Spur aus
Leichen und einem finalen Showdown irgendwo auf einem
Häuserdach.«
»Keine offenen Enden und keine Nebengeschichten?«
»Keine. Ich nehme fünfhunderttausend Dollar am Tag, plus
Spesen, und ich arbeite nur in der Ich-Perspektive und im Prä-
sens.«
Sie zuckt träge mit einer Halsfalte und gleitet noch näher
heran. »Ich denke, ich werde das Mister weglassen«, witzelt
sie. Ich fange an mich zu verlieben. »Fünfhunderttausend pro
Tag, und die Spesen zahlen Sie selbst.«
»Sie sind ein harter Verhandlungspartner, Ma’am«, entgegne
ich und lasse den »harten« einsinken. »Wer soll sterben?«
Sie kramt in ihrer Tasche, bringt ein kleines Dingsda zum
Vorschein und wirft es auf meinen Tisch. Ich mustere es flüch-
tig. Es ist hart, schwarz, hat Knöpfe und ist etwa so groß wie
eine Packung Camel2.
»Aha«, sage ich auf eine Weise, die eine fast mystische Ex-
pertise in alles andeutet, was mit Elektronik zu tun hat. »Was
Sie da haben, Ma’am, ist ein Weißnichwiesheißt.«
Sie fährt sich mit samtener Zunge über die oberen Dentalar-
beiten und lächelt mich bittersüß an. »Drücken Sie Knopf A.«
Ich tue, um was sie mich bittet. In einem Kubus über meinem
Schreibtisch flammt Licht auf und zeigt eine Reihe von 3D-
Bildern wahrhaft poetischer Dimension.
2 Zigaretten (kleine weiße Papierhülsen mit einer rein pflanzlichen
Füllung, auch wenn der Name etwas anderes andeuten mag).
»Aha«, sage ich, einer meiner Lieblingsausdrücke, wenn mir
nichts anderes einfallen will.
»Kunstwerke.« Die Dame deutet mit manikürtem Digitus
manus auf das Wunder. »Religiöse Kunstwerke.«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber ich kenne mich aus
mit Kunst.«
»Und kennen Sie diese Männer?« Jetzt blicke ich in Gesich-
ter. Ernste, unliebenswürdige Gesichter.
»Ob ich sie kenne?« Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück
und vermeide nur unter Mühe, rückwärts aus dem Fenster zu
fallen. »Ma’am, diese beiden haben mich meine Frau gekostet,
meinen Job im Department, einen Hund namens Blue und
sechs Monate auf der Intensivstation. Und Sie möchten, dass
ich die Burschen suche?«
Sie blickt mich von oben bis unten an, als wäre ich eine bunte
Reklametafel auf dem Times Square, und den Letzten holen
die Teufel. »Glauben Sie, Sie könnten das schaffen, Scheiß-
kopf?«
Ich bedenke sie mit der Sorte Lächeln, die ich im Allgemei-
nen für Dienstag reserviert habe. »Lady«, sage ich mit mehr
Schwung als ein Tölpel in einer maltesischen Frikadellenfa-
brik, »ist Ihnen eigentlich bewusst, dass jede Justizbehörde in
der gesamten Galaxis nach diesen beiden sucht?«
Sie nickt.
»Und das die Zukunft der Zivilisation und aller Wahrschein-
lichkeit nach die Existenz unseres gesamten Universums von
der Festnahme dieser Männer und dem Auffinden dieser
Kunstwerke abhängen?«
Sie nickt erneut.
»Und dann kommen Sie zu mir?«
Sie beugt sich in das Hologramm. Die Gesichter der beiden
Übeltäter starren mich von ihren Brüsten an. »Was sagen Sie,
Woodbone?«
»Ich sage, warum haben Sie so lange gebraucht, Lady? Ich
habe Sie schon vor einer Woche erwartet!«
»Bitte stellen Sie das Rauchen ein, legen Sie die Sicherheitsgur-
te an und bereiten Sie sich auf die Landung vor.« Rex begab
sich in Fötusposition.
»Bitte beachten Sie sämtliche Vorschriften für die Landung,
und verlassen Sie die Maschine erst, wenn die grünen Lampen
aufleuchten und die kleine Tröte tut-tut-tut macht. Wir danken
Ihnen für Ihre Reise für die Sache der Ultimativen
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