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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Kong
    angefangen, schätze ich, oder sogar mit Quasimodo, als dieser
    Dom Claude Frollo vom Glockenturm von Notre Dame stieß.
    Was Besseres gibt’s bis heute nicht, wenn es um ein spektaku-
    läres Ende geht. Wenn Sie also den guten Lazlo über irgend-
    welche Dachziegel klettern sehen, dann wissen Sie, dass das
    Ende in Sicht ist. Was einigen Trost bieten sollte, wie?
    Also, nachdem alles gesagt ist, und wenn Sie mich fragen,
    verdammt wohlformuliert obendrein, stopf ich mir den Appa-

    rillo der Lady in eine Tasche meines Trenchcoats, meine bei-
    den guten alten Freunde Smith & Wesson in die andere und
    gehe los, um einen Burschen zu suchen. Wenn es irgendeinen
    Ort in dieser Stadt gibt, wo ich ihn finde, dann heißt dieser Ort
    Fangio’s Bar.

    Hinter dem Tresen der Tomorrowman Taverne straffte der
    einäugige Barmann seine schmuddelige Krawatte und glättete
    die Revers seines wattierten Smokings. Er war seit seinem er-
    sten Auftauchen in Armageddon: Das Musical zu einer richtigen
    Kultfigur geworden, und er sah gut aus in seinen Sachen. Ein
    Literaturkritiker beschrieb seine Leistung in Armageddon – Das
    Menü als »quintessenziell… kontrolliert und tief empfunden…
    bewegend, durchdringend und so ziemlich das einzig Bedeut-
    same in dem ansonsten schwülstigen Fließbandprodukt des
    Autors.« Allein aufgrund dieser Tatsache war er von Blooms-
    bury für das Sub-Urbane Buch der Toten verpflichtet worden,
    und der Verlag hatte einen Ghostwriter engagiert, um Rankin
    zu ersetzen.
    Doch es ist nicht ganz einfach, sich einen anständigen Le-
    bensunterhalt als fiktiver Charakter zu verdienen, und das
    wusste der einäugige Barmann ganz genau. Sicher, man ist
    fein raus, wenn man in einem Jackie Collins oder einem Julie
    Burchill auftritt, alles Babyöl und Fleisch mit Kartoffeln und
    Gemüse. Aber wenn man sich in einem Clive Barker oder Ste-
    phen King wiederfindet, endet man aller Wahrscheinlichkeit
    damit, dass einem die Maden aus der Nase kommen, noch
    bevor man in Kapitel fünf angelangt ist. Der Barmann hatte
    vorher in einem Zane Grey mitgespielt, wo er gleich auf Seite
    eins erwürgt worden war, und in einem Sven Hessel, wo er als

    deutscher Panzerkommandant ein noch blutigeres Ende ge-
    funden hatte. Keiner der beiden Auftritte hatte ihm eine Aner-
    kennung seitens der Kritik eingebracht. Dies hier war das erste
    Mal, dass er in einer Trilogie mitspielte, und er konnte die
    Herausforderung kaum erwarten, endlich sein Bestes zu ge-
    ben.
    Und Rollen, ganz gleich, wie klein sie auch sein mögen, sind
    nicht leicht zu ergattern. Viele fiktive Charaktere stellen sich
    nur allzu bald als nichts dergleichen heraus. Sie sind lediglich
    Freunde, Verwandte oder Feinde des Autors, ein wenig ver-
    kleidet und selbstverständlich mit geänderten Namen. Und
    viele Helden werden in Wirklichkeit vom Autor selbst ge-
    spielt. Doch obwohl der echte fiktive Charakter genau weiß,
    was hinter den Kulissen geschieht, so gibt es doch nur wenig
    oder gar nichts, was er dagegen unternehmen könnte. »Mach
    den Mund auf, und du bist Tipp-Ex«, wie man so schön sagt.
    Die Bezahlung ist selbstverständlich eine verschwindend
    kleine Pauschale, kein Anteil am großen Geld, doch es gibt
    gewisse Vergünstigungen. Wem es gelingt, eine Rolle in einem
    Klassiker zu ergattern, der hat das Geheimnis der Unsterblich-
    keit enträtselt. Der Autor mag den Löffel abgeben, aber man
    selbst wird für immer und immer und ewig weiterleben. Gar
    nicht schlecht, wenn man es schafft, eh?
    Rex blickte hinauf zur Neonreklame der Tomorrowman Ta-
    verne. Sie blinkte, an – aus, an – aus, wie manche Neonschilder
    dies tun und dieses besondere hier viel zu oft. Das Etablisse-
    ment unter dem Schild schien – auf den ersten Blick – eine ex-
    trem aufgeblasene Lokalität zu sein. Eine Studie in kaltem
    Chrom, kühlem Marmor und warmem Leder. Rex musterte
    die schwebenden Barhocker, möglicherweise auf der Suche

    nach Hinweisen. Nicht besonders überrascht stellte er fest,
    dass die Hocker an geschickt versteckten Klammern befestigt
    waren. »Hmmph!«, machte Rex.
    Er ließ den Blick durch die Bar schweifen. Sie sah einigerma-
    ßen überzeugend aus. Die großen gläsernen Türen zur Straße
    standen offen und enthüllten einen weitläufigen Raum. Zur
    Linken ruhten auf Chrompodesten gläserne Tische, umringt
    von Neonröhren. An den Tischen drängten sich modisch ge-
    kleidete Menschen und unterhielten sich fröhlich. Zur

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