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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wurden. Ein Padre, der die Eltern eines Mord-
    opfers tröstete. Eine singende Obdachlose. Jugendliche Ban-
    denmitglieder mit Stirnbändern und öligen T-Shirts, die jeden
    anmachten. Wermutbrüder, die den fünften Nachtrag zur Ver-
    fassung einforderten. Detectives in Hemdsärmeln, die gegen
    den Kaffeeautomaten hämmerten. Prostituierte in kurzen
    Pelzmäntelchen, die aussahen wie Tina Turner. Rückfällige,
    die getan hatten, was immer sie schon vorher getan hatten.

    Sie haben alle die Filme gesehen. Sie wissen, was ich meine.
    Rex sammelte seine »Siebensachen« bei einem Sergeant hin-
    ter einem Schreibtisch ein, der dem jungen Spencer Tracy ver-
    blüffend ähnelte.
    »Unterschreiben Sie hier.« Der Sergeant drehte Klemmbrett
    und Stift zu Rex herum. Rex schüttelte den Kopf und unter-
    zeichnete. Es ergab alles nicht viel Sinn. Sie gaben ihm doch
    tatsächlich die gestohlene Geldbörse und alles andere zurück.
    »In Ordnung, dann bin ich weg.« Rex wandte sich um und
    wollte verschwinden.
    Officer Cecil ragte vor ihm auf. »Hier entlang, Rex.« Er pack-
    te den Helden mit festem Griff am rechten Ellbogen und steu-
    erte ihn auf einen Seitengang zu, von dem Rex ganz richtig
    annahm, dass er auf eine stille Nebengasse hinaus führte.
    »O nein!« Rex riss sich los. »Keine Schläge mehr. Der Chief
    sagt, dass ihr mich mit allem gebotenen Respekt behandeln
    sollt. Ich werde durch die Vordertür gehen, wenn Sie nichts
    dagegen haben!«
    »Ich habe aber rein zufällig etwas dagegen.«
    »Cecil.« Rex hielt tapfer seine Stellung. »Werden Sie denn
    nicht irgendwann all dieser sinnlosen Gewalt überdrüssig?«
    Cecil kratzte sich mit dem geschäftlichen Ende seines Schlag-
    stocks den rasierten Schädel. »Äh, also jetzt, wo Sie es erwäh-
    nen… Nein. Und für Sie heiße ich immer noch Officer Cecil!
    Und jetzt kommen Sie mit!«
    »Officer Cecil, haben Sie denn überhaupt nicht das Gefühl,
    dass es mehr im Leben gibt, als Menschen mit dem Schlag-
    stock zu behandeln?«

    »Ehrlich gesagt, ich habe nie großartig darüber nachge-
    dacht«, antwortete Officer Cecil. »Ich persönlich hänge einer
    eher synkretischen Weltsicht an. Ich glaube fest daran, gestützt
    auf meine Beobachtungen und meine Erfahrung, wie ich hin-
    zufügen darf, und nicht auf Mutmaßungen und Theorie, dass
    die Gesellschaft aus zwei grundlegenden Kasten besteht. Na-
    mentlich und im Wesentlichen denjenigen, die verprügelt
    werden, und denjenigen, die Prügel austeilen. Man könnte es
    vielleicht eine über-simplifizierte Dichotomie nennen, ange-
    führt als Rechtfertigung für praktizierten Brutalismus, aber
    das würde bedeuten, die zugrunde liegende pluralistische
    Dualität falsch zu interpretieren, welche den soziologischen
    Rahmen subdividiert und konstituiert, was Jung als ein ent-
    wickeltes Symbol der Gesamtheit bezeichnet, das ›Selbst in
    seinem empirischen Aspekt‹.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Verstehen Sie, die Metapher ist selbstverständ-
    lich axiomatisch. Was soviel heißt wie, dass der Prügler und
    der Geprügelte auf einer unbewussten Ebene zu ein und der-
    selben Person werden. Der Herr wird zum Diener, und der
    Strafende zum Gestraften. Haben Sie jemals Sir John Rimmers
    Differenzielle Bestimmungen psychologischer Urteile und ihre Signi-
    fikanz bei der Transposition relationaler Antworten gelesen?«
    »Äh, ich glaube, ich habe es irgendwann einmal überflogen.«
    »Ein faszinierendes Werk, nicht wahr?«, fuhr Cecil fort. »Es
    deutet an, dass in einem Jeden von uns der Keim zur Gottheit
    ruht und dass wir selbst es sind, die uns Beschränkungen auf-
    erlegen, in dem unterbewussten Streben, mit dem Ganzen zu
    verschmelzen, anstatt uns von ihm zu lösen und unser wahres

    Selbst zu finden. Der Text wirkt an verschiedenen Stellen ein
    wenig schwülstig, aber ich kann mich sehr gut in den dahinter
    steckenden Syllogismus versetzen.«
    »Ja«, sagte Rex. »Ganz sicher können Sie das.«
    »Wenn Sie also nun die Freundlichkeit hätten, mich in die
    Seitengasse zu begleiten, dann kann ich Ihnen eine gründliche
    Abreibung verpassen, und wir reden nicht mehr darüber.«
    »Also gut«, sagte Rex. »Hier entlang, nicht wahr?«

    6
    5. Und später spielte Elvis Memphis, das damals noch in Ägypten
    lag. Und die Gig ging großartig unter.
    6. Doch hinterher platzte der Scheck des Pharao, den er für seinen
    Auftritt bekommen hatte.
    Das Sub-Urbane Buch der Toten
    Rex empfing in der Seitengasse keine Tracht. Statt

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