Armageddon 3 - Das Remake
ehrlich ge-
standen.«
»Das ist nicht gut.« Ich nehme einen weiteren Schluck. »Wir
haben einen richtig engen Terminplan, wenn wir hier noch vor
dem Großen Knall raus wollen.«
»Wegen diesem Großen Knall, Chef. Weißt du eigentlich,
warum es dazu gekommen ist?«
»Nein. Die Geschichte schweigt sich über die Einzelheiten
aus, doch sie ist sehr ausführlich, was die Ausmaße angeht.
Diese Stadt hier wurde vollkommen von der Landkarte ge-
löscht.«
»Und was willst du jetzt unternehmen, Chef?«
»Nun, wie ich die Sache sehe, Barry, haben wir genau zwei
Optionen. Die erste besteht darin, hier sitzen zu bleiben, die
Flasche Old Bedwetter zu leeren und sich in Erinnerungen
über verlorene Lieben und die vergangenen harten Zeiten zu
ergehen.«
»Darauf bin ich nicht allzu begierig, Chef. Wie lautet die Al-
ternative?«
»Die Alternative lautet, dass wir in den nächsten Supermarkt
gehen und uns mit reichlich Vorräten eindecken.«
»Das gefällt mir schon besser, Chef. Auch wenn ich nicht se-
hen kann, wohin uns das führt.«
»Dann lass dich von mir ins Bild setzen.« Ich lehne mich in
meinem Sessel zurück und mache die Sorte Gesicht, die man
selbst mit Geld heutzutage nicht mehr kaufen kann. »Wonach
suchen wir, Barry?«
»Nach dem Presley-Schatz, Chef.«
»Und wo ist dieser Schatz jetzt, Barry?«
»Frag mich, Chef.«
»Nun, er muss irgendwo sein.«
»Sicher, Chef.«
»Und ich schätze, er befindet sich direkt…« Ich ziehe einen
Stadtplan aus der Tasche, breite ihn auf meinem Schreibtisch
aus und drücke meinen Finger auf eine ganz bestimmte Stelle.
»… hier!«
Barry überfliegt den Plan flüchtig und sagt dann: »Häh?«
»Komm schon, Barry! Denk mal nach. Sir John Rimmer gräbt
den Presley-Schatz aus. Und der Ort, wo er ihn ausgegraben
hat, ist auf jeder Landkarte des fünfundzwanzigsten Jahrhun-
derts eingezeichnet. Dahin müssen wir also. Falls er noch nicht
dort eingetroffen ist, warten wir eben. Wir nehmen Sandwichs
mit. Genug Sandwichs, um auszuhalten, bis du wieder zu
Kräften gekommen bist und wir mitsamt dem Schatz zurück
in die Zukunft fliehen können. Ziemlich gerissen, eh? Wir wis-
sen, dass der Schatz den Großen Knall überlebt hat; wenn wir
bei ihm bleiben, überleben wir ihn auch.«
»Chef, ich hasse es, das zugeben zu müssen, aber du bist ein
verdammtes Genie!«
»Ja, Barry, das bin ich.«
»Rexy! Du willst doch noch nicht gehen, oder?«
Rex mühte sich in seine Lederhose. »Ich muss einen Irgend-
wen treffen wegen irgendwas. Oder ein Irgendwas wegen ir-
gendwem.«
»Aber wir waren doch gerade erst bis zu den Knien nach
oben gekommen, und du hast noch $ 87.500 auf deiner Uhr
übrig!«
»Warte auf mich«, sagte Rex und fügte wie Arnie hinzu: »Ich
komme wieder!«
»Ich komme mit dir.«
»Nein. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.«
»Ich schon.« Laura zückte eine kleine kompliziert aussehen-
de Handwaffe. Da sie noch immer nackt war, hatte Rex nicht
den leisesten Schimmer, woher sie das Ding gezückt hatte.
»Ah«, sagte er. »Ich verstehe.«
»Nein. Ich glaube nicht, dass du das tust. Du bist nicht der
Typ aus dem Fernsehen. Du bist der Typ, auf den wir gewartet
haben.«
» Wir ? Wer ist denn nun schon wieder wir ?«
» Wir. Die Children of the Revolution 16.«
»Marc Bolan«, sagte Rex. »Einer meiner Favoriten. Du hast
nicht rein zufällig Pewter Suitor in deiner Plattensammlung
stehen? Ich bin schon seit Jahren dahinter her.«
Laura schüttelte den Kopf. »Wir, die Kinder der Revolution,
haben auf dich gewartet. Du musst uns helfen. Ich weiß, wer
du bist.«
»Du weißt?«
»Ich weiß. Du bist der Tomorrowman.«
»Bin ich?«
»Bist du. Als du die Karte von diesem Repomann gezückt
hast, dachte ich zuerst, wir wären infiltriert worden. Aber ich
habe an der Schlafzimmertür gelauscht, als du mein Terminal
entdeckt hast. Du bist einer von uns, oder etwa nicht?«
»Vermutlich bin ich das, ja. Der Tomorrowman. Ja!«, sagte
Rex. »Ich bin es!«
»Und wohin willst du?«
»Rein zufällig zurück in die Tomorrowman Taverne. Der
Repomann, der meinen Wagen gestohlen hat, steht dort und
wartet. Oder einer seiner Kumpane. Vielleicht ist der Wagen ja
auch noch da, wer weiß?«
»Du wirst meine Hilfe brauchen.«
»Ich bin nicht einmal sicher, ob wir die gleichen Ziele verfol-
gen.«
»Wir können einander zumindest helfen. Vertrau mir.«
»Also schön. Dann gehen wir zusammen.«
16 Für
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