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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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exklusiven Schlafzimmer, auf halber Höhe des
    Butcher-Building. Was das Versmaß ein wenig verdirbt, aber
    was soll man machen.
    Laura betrachtete zufrieden all die kleinen »Verkauft«-
    Schildchen, die auf dem feinsten Mobiliar des Zimmers kleb-
    ten. Die Arbeit einer guten Nacht. Wenn auch vielleicht ein
    wenig ermüdend. Jonathan schnarchte laut auf, als sie seine
    Hand von ihrer Brust nahm und aus dem Bett glitt. Der junge
    Genius hatte sich eisern ausgeschwiegen und nichts mehr über
    seine revolutionären Verschwörungspläne ausgeplappert.
    Doch Laura hatte inzwischen eigene Pläne geschmiedet, was
    ihren nächsten Zug anbetraf.
    Sie schlich durch das Schlafzimmer und wich vorsichtig der
    unwahrscheinlichen Ansammlung von »Ehehilfen« aus, die
    den Boden übersäte.

    Sie betrat die Küche und ging zu dem Messerblock über dem
    Aga. Dort angekommen wählte sie ein zwölf Zoll langes File-
    tiermesser von Sabatier aus und fuhr vorsichtig mit dem
    Daumen über die Länge der Schneide. Der austretende kleine
    Blutstropfen bereitete ihr Vergnügen; sie steckte den Daumen
    in den Mund und saugte daran.
    Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück, kroch wieder in das Bett,
    hob das Messer und stieß es ohne auch nur den geringsten
    Augenblick des Zögerns tief in die Brust des Schlafenden.

    Rex schreckte auf dem Rücksitz von Bills Taxi hoch. Es stand
    in einer Seitengasse geparkt. Eine Menge blecherner Müllton-
    nen stand herum, und er sah eine von jenen wirklich uninter-
    essanten schmiedeeisernen Feuerleitern mit den einziehbaren
    unteren Sektionen. Rex fasste sich an die Brust. Blinzelte mit
    den Augen. Blinzelte noch einmal, bis er allmählich wieder
    scharf sehen konnte und sich zu wundern begann, wo um alles
    in der Welt Laz wohl steckte.
    »Frühstück, Rex.« Der Mann mit dem Trenchcoat öffnete die
    Fahrertür und warf sich auf den Sitz. »Kaffee, zwei Eier,
    Würstchen, Blutwurst und eine Scheibe Toast.« Er reichte Rex
    eine Styroporschachtel mit der Aufschrift Old Shep Bar-B-Q.
    »Danke.« Rex schmatzte mit den Lippen, doch dann stockte
    er. »Halt, warte mal! Wie hast du das Frühstück bezahlt? Ich
    dachte, du wärst blank?« Jetzt fiel ihm auch auf, dass Lazlo
    nicht länger den modischen offenen Kragen trug. Und dass auf
    seinem Kopf ein nagelneuer schicker Schnapprand-Fedora saß.
    Und dass sein absolut makelloser Trenchcoat nicht länger

    hässliche Flecken von irgendeinem industriellen Schmierstoff
    aufwies.
    »Ich bin früh aufgewacht und habe mir erlaubt, deine Uhr zu
    versetzen«, erklärte Laz. »Ich hab sie dir vom Handgelenk ge-
    nommen. Du hast so tief und fest geschlafen, dass ich dich
    nicht stören wollte.«
    »Wie äußerst rücksichtsvoll. Und wie spät haben wir jetzt?«
    »Ungefähr fünf Uhr nachmittags. Dein Frühstück, mein Tee.
    Iß endlich.«
    »Fünf Uhr nachmittags?« Rex war entsetzt. »Du hast mich
    den ganzen Tag lang schlafen lassen?«
    »Ich wollte eigentlich nicht«, sage ich und schlüpfe geschick-
    ter ins Präsens und die Ich-Perspektive als ein Hund in den
    Seesack einer Witwe. »Aber ich musste den Hut und die Kra-
    watte kaufen. Und die Reinigung beaufsichtigen. So etwas
    braucht Zeit. Man muss diesen Leuten auf die Finger schauen,
    wenn man will, dass sie vernünftig arbeiten. Man darf nicht
    sparen, wenn man eine gute Reinigung will. Ich hab das mal
    gemacht, damals, vierunddreißig. Das hat mich ein abgerichte-
    tes Schwein, zwei Wochen in Benidorm mit einer Kosmetike-
    rin namens Tracey, die erbliche Adelswürde, eine ganze Men-
    ge Erfahrung und meine gesamte Marc-Bolan-Sammlung ge-
    kostet.«
    »Einschließlich ›Pewter Suitor‹?«
    »Einschließlich, ja.« Ich nicke Rex auf diese Art und Weise
    zu, von der man noch seinen Großenkeln erzählt. »Also gehe
    ich lieber kein Risiko mehr ein. Wie ich das sehe, wird so ein
    Heißmangler nur dann zum Veganer, wenn ein Kuchen voller
    Haare auf dem Tisch steht.«

    »Oh, ich könnte dir nicht mehr zustimmen. Aber sag mir
    doch, wenn es dir nichts ausmacht, während du dich diesen
    garderobenmäßigen Annehmlichkeiten gewidmet hast, ist dir
    nicht rein zufällig der kleine und dennoch meiner Meinung
    nach nicht unbedeutende Gedanke unserer bevorstehenden
    Relegation an Sheol durch das merkuriale Bewusstsein geflat-
    tert?«
    »Was sagst du da?«
    »Nun, um eines deiner eigenen ideosynkratischen Bonmots
    zu bemühen, nur Beau Brummell pudert seine Perücke, wenn
    ihm der Arsch in Flammen steht.«
    »Ah, jetzt hab

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