Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Detektiv einen
    Anzug tragen kann, wenn man unbedingt will. Nicht, dass ich
    je gewollt hätte. Ich schätze, in einem Anzug sieht man aus
    wie ein Immobilienmakler oder ein Bankkaufmann. Und was
    ich an Poeten nicht mag ist, dass sie nie vernünftige Hüte tra-
    gen. Mit Ausnahme von John Betjeman vielleicht, heißt das.
    Dieser Bursche hat mehr Hüte als Gary Glitter Comebackkon-
    zerte.
    Also schätze ich, dass ich wahrscheinlich keine Wahl hatte in
    der Angelegenheit. Wenn das Schicksal dich für die Unsterb-
    lichkeit vorsieht, dann beißt du besser in den sauren Apfel und
    schnürst dir die Stiefel. Weil nämlich nur ein Logomachist ein
    Seil aus Sand webt, wenn die Heiligen herein marschiert
    kommen. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Und das hoffe
    ich sehr.
    Die Sonne hat ihren fetten Hut auf, also nehme ich ein Time-
    out von dem tiefen, bedeutungsvollen Kram und betrachte
    mein Spiegelbild im Glas.
    »Laz«, sagt es zu mir, »du bist ein verdammt hübscher Lut-
    scher.« Und in dieser Sache sind wir beide einer Meinung.
    »Aber du hast dich weder rasiert noch die Windeln gewech-
    selt, noch warst du überhaupt in einem Badezimmer, seit die-
    ses ganze Fiasko seinen Lauf genommen hat. Vielleicht wäre
    jetzt ein geeigneter Zeitpunkt dazu.«

    Und vielleicht ist er das tatsächlich. Weil es jetzt nämlich ge-
    nau noch zwölf Stunden sind bis zum Großen Knall. Und die
    Zeit zählt runter.

    11:59

    Hoch oben auf dem Dach des Butcher-Building war der Knabe
    Jonathan zugange. Er rannte hin und her und brüllte Zeter
    und Mordio. Über ihm bewegten sich gewaltige silberne Luft-
    schiffe durch den morgendlichen Himmel; große schwarze
    Kisten baumelten unter ihnen. Diese wurden auf das Dach
    herabgelassen, wo Repomänner sie auf motorisierte Schlitten
    verluden und in den Aufzug bugsierten.
    »Vorsichtig! Vorsichtig!«, befahl der Knabe. »Dieses Zeug ist
    ein Vermögen wert! Stoßt mir bloß nirgendwo damit an!«

    Hoch oben auf einem anderen Dach, gar nicht so weit entfernt,
    stand eine große dramatische Gestalt, ganz in Schwarz gehüllt.
    Sie betrachtete die Luftschiffe durch eines von diesen wirklich
    erstaunlichen Ferngläsern, wie man sie nur in Filmen sieht.
    Diese Apparillos mit Infrarot und Nachtsicht und kleinen digi-
    talen Displays, elektrischem Zoom und was weiß ich nicht al-
    les. Genau die Apparate, die dem Schulabgänger hinter dem
    Ladentresen von Radio Shack oder Tandy zu beschreiben rein-
    ste Zeitverschwendung ist. Eines von diesen Dingern, das mir
    mein Freund von der Army schon seit drei Jahren zu besorgen
    verspricht.

    »Genau, wie ich’s vermutet habe«, sagte der Mann in
    Schwarz und setzte das Fernglas ab, und dahinter wurde nie-
    mand anderes als der Anti-Rex erkennbar.
    »Große schwarze Kisten kommen an. Wenn ich nicht total
    auf dem Holzweg bin, dann dienen sie dazu, den Presley-
    Schatz zu verpacken.«
    Er war natürlich vollkommen auf dem Holzweg. Aber we-
    nigstens war er jetzt nicht mehr in seinem beschissenen klei-
    nen Zimmer und bekam zur Abwechslung mal ein paar Atem-
    züge frische Luft.

    Hoch oben auf Old Bedwetter und Barbituraten lehnte sich
    Sam Maggott auf seinem Bürosessel zurück und lächelte mit
    leerem Blick auf den Officer mit den rotgeränderten Augen,
    der in diesem Augenblick durch seine Tür kam.
    »Irgendwas zu berichten?«, fragte Sam.
    »Nicht viel, Sir«, grinste Officer Cecil geistlos.
    »Nicht viel, ich verstehe. Wäre es unhöflich von mir zu fra-
    gen, wo genau Sie und die anderen Beamten sich im Verlauf
    der letzten acht Stunden aufgehalten haben?«
    »Nein, Sir. Wir sind Hinweisen nachgegangen und haben
    Spuren verfolgt.«
    »Soso, Spuren verfolgt also. Sehr gut. Und darf ich fragen,
    was für Spuren das waren?«
    »Nun ja, Sir, wir fanden heraus, dass die Bierdeckel mögli-
    cherweise von einem Konkurrenten des Barbesitzers gestohlen
    wurden. Also haben wir sämtliche umliegenden Bars und Ta-
    vernen systematisch überprüft.«

    »Ich verstehe.« Sam warf sich mehrere bunte Kapseln in den
    Mund, die er mit einem weiteren Schluck Old Bedwetter nach-
    spülte. »Und bezüglich der Einbrüche auf die Munitionsde-
    pots, die militärischen Fahrzeugparks, die High-Tech-
    Waffenfabriken und Süßigkeitenläden? Haben Sie da irgend-
    welche Nachforschungen angestellt?«
    »Nun…« Cecil blickte sich in Sam Maggotts Büro um, als
    suchte er nach einer Eingebung. Sein Blick fiel auf die Alarm-
    schalttafel. »Ich sehe, dass die Alarme alle

Weitere Kostenlose Bücher