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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde nicht jedem Menschen zuteil.
    Sie glühte.
    Die Kraft war in ihr.
    Rot wie die Hölle. Rot wie ein Feuer. Und diese Glut fing unten an und breitete sich weiter aus, bis sie das Ende der Säule erreichte, wo noch immer ein gewisser General stand, der sich nicht vom Fleck bewegte.
    Er war mit Karina dort!
    Wieder spitzte ich die Ohren. Dann schaute ich auf mein Kreuz, das offen in der rechten Handfläche lag. Es sandte ein leichtes Schimmern aus, das über beide Balken hinwegglitt und sich als warmer Strom auf meinen Fingern verlor.
    Wieder der Blick nach oben.
    Da fielen Schüsse!
    Zweimal drückte Karina ab. Sie hatte nicht mehr an sich halten können, was ich verdammt gut verstand. Aus dieser Entfernung konnte sie auch nicht vorbeischießen, aber bei einer Kreatur der Finsternis halfen keine geweihten Silberkugeln. Ich wusste das, Karina wohl nicht. Umso größer würde ihre Überraschung sein.
    Beide Geschosse hatten getroffen. Aber beide hatten der Unperson auf der Säule nichts getan. Der General hatte sie geschluckt. Er hatte auf die Kräfte der Hölle vertraut, und er hatte sich nicht geirrt, denn er blieb am Leben.
    Und er zeigte Sekunden später, was er von Karina’s Aktion hielt, denn er lachte sie aus.
    Ich hörte alles. Dieses verdammte Lachen machte mich wütend. Ich würde auch eingreifen, aber ich wollte Karina Grischin nicht in Gefahr bringen.
    Ich war bereit, ihr einen Warnruf hochzuschreien, um ihr zu erklären, dass sie dort bleiben sollte, wo sie stand, da passierte es.
    Sie schrie auf – und sprang auf die verdammte Stele zu, um den General mit bloßen Händen anzugreifen...
    ***
    Hatte sie eine Chance?
    Nein, auch wenn ich Optimist war, glaubte ich nicht daran. Der Mensch war gegen eine Kreatur der Finsternis chancenlos. Falls er nicht bestimmte Waffen besaß, wie ich zum Beispiel.
    Das Kreuz lockte mit seiner Kraft nicht nur sein wahres Gesicht hervor, es war auch in der Lage, die Kreatur zu vernichten. Das wäre längst passiert, hätte mich Isaac Kromow nicht von der Stele weg nach unten gerissen.
    Was sich dort oben abspielte, erlebte ich nicht, weil mein Blickwinkel zu schlecht war. Ich wollte nur, dass Karina dort wegkam. Ich brüllte ihren Namen. Sie sollte wieder zurückspringen oder auch nach unten, wenn ihr nichts anderes übrig blieb.
    Beides passierte nicht.
    Dann war ich an der Stele. Ich sah sie aus nächster Nähe. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Rötung nicht so starr wie normales Licht war. In ihrem Innern bewegte es sich. Sanfte Wolken, auch Schlieren, die wie lange Finger aussahen.
    Nicht immer half mir das Kreuz. Es war schon oft genug nur ein simpler Gegenstand gewesen. Man hatte es auch unschädlich gemacht und ihm einen Wachsüberzug gegeben.
    Hier nicht.
    Hier sollte es die Säule zerstören, und es drang in sie ein wie in weiche Butter...
    ***
    Die Formel wollte ich sprechen. Ihre Kraft hätte das Kreuz regelrecht explodieren lassen, doch ich ließ es bleiben, weil es auch so stark genug war. Ich vertraute einfach darauf, dass seine normale Kraft die andere überwinden und wegfegen würde.
    Es vergingen gut zwei Sekunden, bis mir bewusst wurde, dass mir die Stele keinen Widerstand entgegensetzte. Es war eigentlich nicht nachvollziehbar, ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Irgendwelche Dinge musste ich einfach hinnehmen, und so konzentrierte ich mich auf das Kreuz, das in die rote Masse eingedrungen war, zumindest zur Hälfte, und dabei sichtbar blieb.
    Gut gegen Böse!
    Es war der alte Kampf, den es seit Urzeiten gab und der sich immer wieder in den verschiedensten Varianten wiederholte. Das bekam ich auch hier zu sehen, denn es waren bestimmte Stellen an meinem Kreuz, die ihre Macht bewiesen.
    So alt wie die Kreaturen der Finsternis waren, so alt waren auch ihre Todfeinde, die Erzengel.
    Vier von ihnen hatten an den Enden meines Kreuzes ihre Spuren hinterlassen. Zu sehen waren dabei die Anfangsbuchstaben ihrer Namen, deutlich sichtbar in das Metall eingraviert.
    Sie hatten sich schon lange nicht mehr aktiv gezeigt. Die Zeit der Ruhe war vorbei. Sie spürten die Gegenmagie, sie schienen auch zu wissen, durch wen sie abstrahlte, und sie hielten dagegen.
    Vier Strahlen entstanden!
    Drei in der Steinsäule, einer außen, nahe meiner Hand. Ich spürte den warmen Strom, der in die Höhe glitt und dabei die Stele an der Außenseite berührte.
    Aber innen tat sich nichts.
    Die andere Kraft drängte die der Hölle zurück. Das tiefrote Licht und auch die Farbe

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