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Armeen Der Nacht

Armeen Der Nacht

Titel: Armeen Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nicht ungewöhnlich. Was meinst du dazu, Schlecker?«
    Schlecker fand, daß die Wurst köstlich schmeckte und es jetzt Zeit für ein paar Schluck Bier war.
    In Fuchs' Kneipe ging es sehr laut zu, als die verschleierte Dame sie betrat. Wie zu vermuten stand, handelte es sich bei den Gästen fast ausschließlich um Männer. Ihrer Kleidung nach zu schließen, waren sie weder wohlhabend oder adelig noch Soldaten. Sie trugen natürlich Dolche, das übliche Eßbesteck, obwohl sie auch noch andere Verwendung dafür hatten. Nur drei Frauen bemerkte sie. Eine trug einen goldfarbenen Rock, der an beiden Seiten Schlitze bis zum Gürtel aufwies, dazu ein schwarzes Unterhemd, das aussah, als wäre es auf ihre Haut genäht. Ihr Haar war, trotz der schwarzen Augen, fast von derselben Farbe wie der Rock, und an jedem Handgelenk klimperten drei Reifen. Die älteste der drei saß an die Wand gelehnt mit einem glatzköpfigen Weißbart. Er war vermutlich ihr Mann, denn sie unterhielten sich nicht miteinander. Die dritte war zweifellos eine Dirne, etwa dreißig, in tiefausgeschnittener Bluse, die ihre sehr großen Brüste mehr entblößte als bedeckte.
    Ein dünner junger Mann in einer schönen, grünen Tunika über rehbraunem Beinkleid und mit braunem Wuschelkopf humpelte mit einem Tablett und einem Tuch über dem Arm zwischen den Tischen hin und her.
    Als die verschleierte Dame durch den Vorhang aus farbigen Syreseschnüren trat, wandten sich ihr rasch alle Blicke zu, ihre Aufmachung war immerhin ungewöhnlich. Sie war nicht nur verschleiert, sondern hatte auch ihre Kapuze ins Gesicht gezogen, und ihr smaragdgrüner Umhang war aus gutem Tuch und von gutem Schnitt. Aber sie hatte einen Begleiter. Jemand erkannte ihn und rief ihm winkend zu. Wintsenay, schüchtern in Jodeeras Anwesenheit, antwortete bloß mit einem knappen Kopfnicken. Die beiden Neuankömmlinge blieben auf der Eingangsstufe stehen.
    Die verschleierte Dame achtete auf keinen der Gäste. Ihre Augen, die im Schatten ihrer Kapuze nicht zu erkennen waren, folgten nur dem Riesen im glänzenden, klingelnden Kettenhemd. Er stellte zwei Hände voll Krüge ab und schob ein paar Münzen in die Schürze, ehe seine Augen den Blicken seiner Gäste folgten. Beim Anblick der zwei Neuankömmlinge zog er die Brauen hoch. Dann schaute er sich um, hob eine Hand. Er sah, daß der Mann und die Vermummte auf den Tisch blickten, auf den er gedeutet hatte, dann blickte der Mann sie fragend an. Die Vermummte nickte. Vielleicht sagte sie auch etwas. Ohne die Umhänge abzunehmen, stiegen die zwei die Stufen hinunter.
    Sie war die Herrin, das bemerkte Ahdio sofort. Der Mann war demnach ihr Diener oder Leibwächter. Er erwiderte Throdes Blick, deutete auf einen Tisch mit leeren Krügen und ging selbst zu den neuen Gästen.
    »Willkommen in Fuchs' Kneipe, meine Dame, mein Herr. Ich bin Ahdio. Was darf ich euch bringen?«
    »Euren besten Wein für die Lady und einen Krug von Eurem besseren Bier für mich«, bestellte Wints.
    Ahdio wußte, daß sie ihren Begleiter angewiesen hatte, was er bestellen sollte. Sie wollte also nicht nur, daß ihr Gesicht nicht erkannt wurde, sondern auch, daß ihre Stimme nicht gehört wurde. Die Frage war bloß, was, in Teufels Namen, suchte sie hier? Sie erregte die Aufmerksamkeit seiner sämtlichen Gäste allein schon, weil sie vermummt blieb, denn natürlich fragten sich alle, was wohl hinter dem Schleier und unter der Kapuze steckte. Er konnte nur hoffen, daß sie ihre Verschleierung nicht entfernte. Die Anwesenheit einer feinen Dame in Fuchs' Kneipe mochte bereits genügen, einige dieser Burschen hier auf dumme Gedanken zu bringen. Falls sie auch noch schön war, war es möglich, daß er Schleckers Hilfe wieder brauchte!
    Ouleh kam die Hüften wiegend zur Theke, während er Quali, wirklich edlen Wein, in einen schönen Kelch füllte und sich gerade Maeders bestem Bier zuwandte, das der Brauer mit einem MB auf dem Faß gekennzeichnet hatte. Sie lehnte sich über den Schanktisch und blickte Ahdio mit hochgezogenen Brauen an.
    »He, Ahdio, mein Hübscher ... wer ist die Vermummte, hm?«
    »Nimm deine Dinger von meiner Theke«, sagte er grinsend. Sie kicherte über diesen alten Spaß zwischen ihnen, stützte sich noch mehr auf und bewegte die Schultern, damit die besagten Dinger aus dem Ausschnitt drängten. Er beugte sich vertraulich über den Schanktisch, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden.
    »Meine Base aus Twand«, flüsterte er. »Im Namen aller Götter, frag

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