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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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er war ebenso breit wie groß. Er hatte Schultern wie ein Superheld im Comic und einen gewaltigen Leib, der sich gegen sein grünes Muscle-Shirt wölbte und aussah, als wäre er aus Ziegelsteinen. Außerdem hatte er einen bösen Sonnenbrand, einen rasierten Kopf und einen goldenen Ring in seinem rechten Ohr. Er sah aus wie das monströse Resultat einer Paarung von King Kong mit Hermann Saubermann.
    Sandy stand im Eingang und sah beide an. »Keiner von euch sieht wie ein Zimmermädchen aus«, sagte er. »Was macht ihr in meinem Zimmer? Wie seid ihr reingekommen?«
    »Ich hab deine Tür mit einem Dietrich aufgemacht«, sagte die Frau freundlich. »In so was bin ich gut. Wir wußten nicht, wie lange wir warten müßten, und ich fand, wir könnten es uns genausogut bequem machen.« Während sie sprach, setzte sich der Mann an der Bett-kante auf und legte Hände in der Größe von Schlacken-steinen auf Schenkel, die so dick wie Telegraphenstangen waren.
    Sandy runzelte die Stirn. »Wer seid ihr?« Er sah den Riesen an. Die Frau sah erheblich besser aus, aber der Riese machte ihn nervös, besonders wenn er sich bewegte. Etwas so Großes sollte sich ohne Stop-Motion Animation überhaupt nicht bewegen können.
    »Das ist Gortney Lyle«, sagte die Frau. »Gort. Und ich bin Ananda. Wir arbeiten für Edan Morse.«
    »Das hab ich mir gedacht«, sagte Sandy und wandte sich zu ihr um. »Freut mich, dich kennenzulernen, Amanda.« Er streckte die Hand aus.
    »Nicht Amanda«, sagte sie offenbar an den Irrtum gewöhnt. »Ananda.« Sie nahm seine Hand und modelte seine Finger zum alten Händedruck des Movement um. Es war Jahre her, daß Sandy jemandem so die Hand geschüttelt hatte. Anandas Hand war kühl und stark. Sie hatte einen schwieligen Wust an ihrer Handkante entlang.
    »Dem werde ich nicht die Hand geben«, erklärte Sandy ihr mit einem Blick auf Gort. »Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt mit der Schreibmaschine.« Er wackelte mit den Fingern.
    Ananda lachte; Gort stand auf und grunzte. Er hatte hohe, dicke Hacken an seinen Stiefeln, und sein Kopf stieß fast an die Decke. »Gehen wir«, sagte er mit einer so tiefen Stimme wie der Baß bei den Coasters, nur erheblich weniger musikalisch.
    »Willst du immer noch mit Edan reden?« fragte Ananda. Sie hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt, während sie sprach, und taxierte ihn offen. Ihre Zungenspitze schnellte heraus und glitt über ihre Unterlippe, und sie lächelte.
    »Äh, ja«, sagte Sandy. Ganz plötzlich fühlte er sich überraschend unsicher. »Könnt’ ich schon machen. Nichts Gutes im Fernsehen heut abend.«
    »Nie was Gutes im Fernsehen«, sagte Ananda. »Also hol deinen Mantel oder dein Notizbuch oder was immer, und wir bringen dich zu Edan. Er ist ziemlich gespannt auf dich, Sandy. Die Notiz, die du hinterlassen hast, hat seinen Käfig ein bißchen durchgerüttelt.«
    Sandy grinste; immerhin hatte es funktioniert. »Sekunde«, sagte er. Er ging zum Garderobenständer beim Badezimmer, wobei er ein oder zwei Hindernisse umrundete, damit er um Gort in der Mitte des Zimmers herumkam, und vertauschte seine leichte Windjacke mit einer festeren Jacke. Als er hineinschlüpfte, sah er sich flüchtig in dem großen Spiegel über dem Waschbecken. Sein Bart war gewachsen; er war jetzt voll und dunkel, und seine schwarzen Haare waren ziemlich lang und vom Wind zerzaust. Er sah ziemlich gut aus, fand er. Wichtiger noch, er sah ziemlich radikal aus. Radikal genug, daß Edan Morse mit ihm sprechen würde.
    Ein unbeschrifteter blauer Van war draußen in der Parklücke direkt neben Tagtraum geparkt. Ananda blieb stehen, um den Wagen zu bewundern, bevor sie in den Van kletterte. »Hübsch«, sagte sie. »Deiner?«
    Sandy nickte. Er verspürte eine leise Freude, daß er sie beeindruckt hatte. Sie war die Art Frau, die man unbedingt beeindrucken wollte. Wenn Froggy hier gewesen wäre, hätte er bereits das Patty Duke -Thema gesungen, ganz gleich, was auf seinem magischen Twänger tätowiert war. Sie standen einen Augenblick in der schwindenden Nachmittagssonne und redeten über seinen Mazda. Ananda stellte eine Anzahl scharfer, intelligenter Fragen, und Sandy parierte sie, so gut er konnte.
    Mit Ananda am Steuer und Gort schweigend hinter ihm kam Sandy sich vor, als wäre er zu seiner eigenen Mußheirat unterwegs. Zuerst fühlte er sich ausgesprochen unbehaglich dabei, daß er Gort hinter sich hatte, aber bald war er in eine Unterhaltung mit Ananda vertieft und schaffte es

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