Arschloch!
verschlingende Software, die den besten Rechner früher oder später lahm legt. Du kennst das doch. Ich dachte, mit einem Apple Powerbook könnte es besser werden.“
„Wieso hast du dir den Computer nicht in einem Laden gekauft?“
„Weil er im Internet viel billiger war!“
„Aber du hast ihn doch nicht erhalten!“
„Ja und? Woher sollte ich wissen, dass der Verkäufer ein Betrüger ist?“
„Wenn du die Ware in einem Geschäft gekauft hättest, dann hättest du diese Probleme nicht!“
„Aber das habe ich nicht gemacht! Wer macht das denn noch? EINKÄUFE VON HEUTE SIND SO!“
„Das mag sein. Aber sieh zu, wie du das Geld für deinen neuen Computer zusammenkratzt!“
„Gib es mir doch einfach!“
„Ich habe dir doch schon Geld für einen Computer gegeben und du hast es zum Fenster rausgeschmissen! Jetzt sieh‘ zu, wie du das hinkriegst. Das war deine eigene Dummheit.“
„GIB MIR DOCH DAS GELD! DU HAST DOCH GENUG!!“
„Nein. Du bekommst es nicht! Vielleicht lernst du was daraus!“
„WAS ZUM TEUFEL SOLL ICH DENN DARAUS LERNEN? WIE SCHEISSE MEINE ELTERN SIND? NIEMALS UNTERSTÜTZT DU MICH, DU BLÖDES ARSCHLOCH!“, schreie ich und werfe mein schnurloses Telefon auf den Boden. Es zerspringt in tausend Teile. Einen Moment später sacke ich zusammen. Tränen laufen mir über meine glatt rasierten Wangen und mein Arschloch brennt.
17.08.2005
Kurz vor Feierabend fragt mich Michael, wie es mir geht.
„Scheiße!“
„Wieso?“
„Ach, nichts!“
„Sag schon!“, sagt er und ich bin ein bisschen verstört, weil einer mal nachhakt.
„Ich wurde abgezogen!“
„Wie?“
„Bei Ebay!“
„Bei Ebay?“
„Ja!“
„Verdammt! Ist mir auch mal passiert. Bei einem Playstation-Spiel. Es hat mich 22 Euro gekostet!“
„Mich hat es 2.500 Euro gekostet!“
„Was? 2.500! Verdammte Kacke!“
„Und was kannste machen?“
„Nichts!“
„Scheiße!“
„Ich habe einen Anwalt eingeschaltet, aber der macht mir wenig Hoffnung.“
„Und was ist mit deinem Film?“
„Stillstand! Ich kann erst weitermachen, wenn ich mein Powerbook habe!“
Um so viel Geld durch eine Spendenparty einzusammeln, bräuchte ich ein Erdbeben, dass ganz Afrika in der Hälfte zerteilt und alle Patenkinder in dem neuen Wassergraben ertrinken lässt.
Nach einer Reportage im Fernsehen, in der die Chaostheorie erklärt wurde, um kurz vor Mitternacht, klingelt mein Handy und ich sehe, dass ich eine Kurzmitteilung von Michael erhalten habe.
Wusstest Du, dass Harald Schmidt heute Geburtstag hat? Er wird 48 Jahre alt.
Während ich meinen Loverboy scharf mache, bis er richtig hart wird, ihn also aufpumpe, schicke ich Michael meine Antwort.
Nein, das wusste ich nicht. So alt ist er schon? Man merkt, dass er in die Jahre gekommen ist, aber ich wünsche ihm dennoch alles Gute!
Ich lege mein Handy zur Seite. Ich starte den Schwulenporno und schmiere mein Arschloch und den Dildo des Loverboys mit der mitgelieferten Gleitcreme ein.
20.08.2005
Dicke, lange Bratwürstchen liegen auf dem Grill und werden von meinem Chef, der eine Schürze auf der >Don‘t expect miracles< steht trägt, mit einer Zange gewendet. So langsam müssten die doch mal fertig sein. Das dauert vielleicht. Und dann die ganze Zeit dieser herrliche Grillgeruch um die Nase, der den Speichel in Strömen fließen lässt. Komme mir vor wie ein frisierter, weißer Pudel, der wie ein Rottweiler sabbert. Dieser herrliche Geruch. Vielleicht haben Hexen auf dem Scheiterhaufen ähnlich gerochen. Und roch es bei den KKK-Abenden, an denen Schwarze verbrannt wurden, nicht auch wie auf einer BBQ-Party? Hatten die KZ-Wächter in Auschwitz den Mund voller Sabber, als tote Juden brannten? Diese Fragen sollte ich vielleicht mal ins Kopernikus Forum stellen. Aiman Ablablabla kann das doch bestimmt durch eins seiner tollen XXL-Experimente raus finden. Der Frage wie Schweinskopfsülze hergestellt wird, sind sie bisher nicht nachgekommen.
„Achtung! Achtung! Würstchen sind fertig!“, brüllt mein Chef quer über den Parkplatz. Ich renne rüber zum Buffet, schnappe mir einen Pappteller, nehme etwas vom Nudelsalat. Dann setze ich mich an den Cheftisch, an dem mein Chef irgendwelche Storys aus der zehnjährigen Unternehmensgeschichte preisgibt. Er erzählt, wie er damals angefangen hat. In der Garage seiner Eltern, die er als Lager nutzte. Seinen ersten Katalog druckte er auf einer Schreibmaschine und er musste alle Bögen noch eigenhändig zurechtschneiden. Das war
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