Arschloch!
aussieht wie Sascha Gerecht. Vor ihm kniet ein Glatzkopf, der nichts als Springerstiefel trägt und ihm den Schwanz lutscht. Daniela ist angeekelt und schüttelt den Kopf. Ich nehme die DVD an mich und lese den Inhalt durch.
„Das hast du dir bestellt? Einen Schwulenporno?“, fragt Daniela.
Thomas läuft rot an. Anne bittet ihn darum, seine Sachen wieder einzupacken.
„Ich, …ich habe keine Ahnung woher das kommt!“
„Thomas, können wir jetzt anfangen?“, frag Anne. Thomas reißt mir >Basti, der kleine Schwanzlutscher II< aus der Hand und stellt den Karton neben sich auf den Boden. Er wirft mir und Daniela einen kurzen, verschämten Blick zu. Dann beginnt die Besprechung.
„Ja, ja!“, flüstert Daniela. „Ich wusste schon immer, dass er ein Perverser ist. Wie kann man sich nur so etwas zur Arbeit schicken lassen?“
„Kann ich dir auch nicht sagen! Aber er kam mir eh nie ganz koscher vor.“
„Und wie er manchmal guckt! Wie so‘n richtiger Psycho! Ich schwör‘s dir, der macht ganz kranke Sachen!“
„Kann gut sein, man weiß es nicht!“
„Wahrscheinlich holt er die Sachen kurz bevor er nach Hause verschwindet aus dem Müll. Und was macht er dann damit?“
„Allein bei dem Gedanken wird mir schon kotzübel. Ich will gar nicht drüber nachdenken“, sage ich zum Abschluss. Dann höre ich meiner Chefin zu, die nicht besonders motiviert aussieht, violette Augenränder zeichnen sich um ihre braunen Augen ab, und sie sollte mal unter die Sonnenbank gehen, das Licht täte ihr bestimmt ganz gut.
Sie bespricht, wie jeden Monat, die neuesten Produkte und die dazugehörigen Probleme. Am Ende des Meetings macht sie uns auf das Sommerfest aufmerksam, das am kommenden Samstag stattfindet. Die Firmenleitung lädt zu einem gemütlichen Barbecue. Das Ganze soll wohl das Teamgefühl innerhalb der Firma stärken. Keine Ahnung was meinen verkoksten Chef dazu geritten hat. We are one family und so ein Scheiß, als würde sich überhaupt irgendwer einen Dreck um die anderen Mitarbeiter kümmern, sobald Feierabend ist.
Nach der Besprechung lässt Thomas seine Sachen liegen und verschwindet gleich als erster aus dem Seminarraum.
Ich hebe den Loverboy vom Boden auf. Der ist doch viel zu schade, um unbenutzt weggeschmissen zu werden. Ich werde den bei Ebay reinstellen. Vielleicht interessiert sich jemand für so‘n Ding.
Ich mache eine knappe Stunde früher als sonst Feierabend und fahre zum Institut für Reproduktionsmedizin, in dem ich zu einer Untersuchung erscheinen muss. Es muss überprüft werden, ob ich als Proband tauglich bin.
Dr. Fitzmann, der irgendetwas von Sky Dumont hat, reicht mir die Hand und gibt mir ein paar Zettel, die oben links zusammengetackert sind.
„Es dauert noch einen Augenblick. Aber bitte lesen Sie das durch!“
Ich lege den Focus zur Seite, nehme die Blätter an mich und widme mich der schwarz-weißen Broschüre, in der ich über das Ziel, den Hintergrund und den Ablauf der Studie informiert werde. Im dritten Punkt, dem Studienablauf, erfahre ich, dass klinische Untersuchungen und eine Sonographie der Hoden und Prostata durchgeführt werden. Letztere durch eine rektale Sonde mit knapp zwei Zentimeter Durchmesser, die etwa acht Zentimeter tief eingeführt wird. Ein Verfahren, dass in der Urologie üblich und schmerzfrei ist, da Gleitmittel verwendet werden. Meine Eier und meine Prostata müssen untersucht werden. Aha. Für einen Moment komme ich ins Zweifeln. Mir was in meinen Arsch schieben lassen? Soll ich das wirklich machen? Sechs Wochen lang täglich ein paar Tabletten schlucken, ein Testosteron Gel auftragen und mir in den Kabinen, in denen sie hoffentlich gute Pornos haben, einen runterholen. Und das kann – je nach Samenzahl vor, während und nach der Studie – bis zu viermal erforderlich sein. Ich entscheide mich für die Teilnahme und als ich die Broschüre durch habe, betritt Dr. Fitzmann das Wartezimmer und bittet mich darum, ihm in sein Behandlungszimmer zu folgen.
Ich setze mich auf einen schwarzen Stuhl, werde erneut über die Studie aufgeklärt, fülle einen Fragebogen zur Befindlichkeit aus, dann unterschreibe ich die Sache, lasse meinen Blutdruck messen und mir Blut abnehmen.
„Und wann kommt die Samenprobe?“
„Die kommt erst in der nächsten Untersuchung!“
„Ach so!“
„Jetzt müssen wir noch die Ultraschalluntersuchung durchführen!“
„Alles klar!“, sage ich, stehe auf und folge Dr. Fitzmann in ein anderes Zimmer.
Er zeigt auf die
Weitere Kostenlose Bücher