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Arschloch!

Arschloch!

Titel: Arschloch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauricio Borinski
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Er ist nicht mal ein Säuger. Er ist eine Laus. Was macht man mit Insekten? Drauf treten und weitergehen.“
    „Das ist richtig. Aber was sagt dein Gewissen dazu?“
    „Welches Gewissen?“
    „Aha. Du denkst also, du hättest kein Gewissen und diese Tat würde spurlos an dir vorbeigehen?“
    „Ja!“
    „Doch selbst wenn dir ein perfektes Verbrechen gelungen ist, wirst du die gesellschaftliche Abspaltung innerlich nur umso schmerzhafter wahr nehmen.“
    „Das glaube ich nicht. Ich würde danach Pizza essen gehen. Zur Feier des Tages.“
    „Du denkst, du bist ein außergewöhnlicher Mensch, doch vielleicht bist du dieser Theorie nicht gewachsen!“
    „Ich denke nicht, dass ich ein außergewöhnlicher Mensch bin und über diese Theorie brauche ich nicht nachzudenken. Ist Zeitverschwendung. Wer über seine Taten nachdenkt, ohne sie einfach zu tun, ist ihnen schon von vorn herein nicht gewachsen und sollte es lieber gleich sein lassen.“
    „Ja, klar! Wie ich sehe, hast du noch nicht oft über so etwas nachgedacht.“
    „Stimmt. Ich habe bisher kein einziges Mal über so was nachgedacht. Wieso sollte ich das auch?“
    18.09.2005
    VON: [email protected]
    AN: [email protected]
    BETREFF: Urlaubsträume
    Hi Moritz,
Der Urlaub hier ist super. Super Wetter und Thailand ist der absolute Hammer. Die Natur, die Leute, das Essen und alles andere! Morgen reite ich vielleicht auf ‘nem Elefanten, hehe, mal sehen, was das gibt. Ich bin schon recht weit im Süden und es wird immer heißer!!! Und es gibt so viel zu sehen. Wasserfälle, Urwald etc. außerdem habe ich mir schon dreimal ein Motorbike ausgeliehen, so‘n Ding mit vier Gängen aber keiner Kupplung!!! Der Verkehr ist zwar recht heftig, aber das bockt richtig! Dann habe ich gestern den ganzen Abend lang mit zwei zwölfjährigen Mädchen gevögelt. Für das Geld hätte mir keine Straßennutte in Deutschland einen geblasen. Ich habe gehört, irgendwo hier im Süden soll es Affen geben, die sich vögeln lassen. Ich muss mich mal erkundigen. Aber es bleiben noch knapp 10 Tage. Einen Abstecher nach Kambodscha habe ich schon gebucht. Ich will die Angkor Wat Tempelanlage sehen. Die soll unglaublich sein. Ich glaube dort wurde Tomb Raider gedreht. Mit der geilen Angelina. J
    Ich halte dich auf dem Laufenden. Cheers Sören
P.S.: Hast du die Nachrichten gesehen? Sie haben einen Internet-Pädophilen-Ring ausgehoben.
    So lautet die E-Mail, die sich heute Morgen in meinem Posteingang befindet. Ja, klasse. Darf ich schon wieder allein bei meiner Mutter antanzen, während mein Bruder sich auf die Suche nach paarungsbereiten Affen macht.
    Eine Stunde nach meiner Ankunft sitze ich gemeinsam mit meiner Mutter und einem befreundeten Ehepaar, das sie auf ihrer letzten Kreuzfahrt kennengelernt hat und aussieht wie das Ehepaar aus >American Beauty< in einem italienischen Restaurant in Kaiserswerth, in dem man sich so wie in Bella Italia fühlt. Ich bestelle mir bei dem Kellner, der irgendetwas von Robert DeNiro hat, einen Insalata Caprese und eine Pizza mit Salami und Peperoni. Während wir auf das Essen warten, darf ich meinen Tischnachbarn dabei zuhören, wie sie in ermüdenden Details über die Tage an Bord berichten. Diese einzigartigen und wunderschönen Momente, die sie in den zehn Tagen erlebt haben. Unbeschreiblich schön. Weil sie schon die ganze Karibik mit irgendwelchen reichen Typen durchkreuzt hatten, haben sie sich zu einem außergewöhnlichen Urlaub am Rande des Polarmeers entschieden.
    „Es war ein großartiges, ach was, ein einzigartiges Reiseerlebnis. Wir waren auf der Nordnorge und sind am legendären Kap Hoorn zu den interessantesten Plätzen des Südpolarmeeres gefahren. Es war zu schön um wahr zu sein. EINFACH FAN-TAS-TISCH!“, sagt Inge, die neue beste Freundin meiner Mutter und so wie sie es sagt, ist es zu wahr, um schön zu sein.
    „Es war so eine schöne Landschaft. Und die schöne Tierwelt! Es war so schön, nicht wahr Inge?“
    „Ach, es war unglaublich schön!“, antwortet Inge.
    Sie kommen gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus. Es ist schrecklich wie häufig sie das Wort >schön< benutzen.
    Plötzlich fällt mir ein, dass ich schon wieder vergessen habe, meine Medikamente zu nehmen. Sie liegen mal wieder in meinem Schubladenelement auf der Arbeit, an das ich aber erst morgen rankomme. So ein Mist. Und das schon zum zweiten Mal!
    „Hast du ihm schon das Geschenk gegeben?“, fragt Inge.
    „Nein, noch nicht. Aber ich wollte, dass du

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