Arschloch!
liegt seit ein paar Tagen im Krankenhaus. Ich habe versprochen, ihm einen Besuch abzustatten.“
„Ja. Gut! Fahr aber vorsichtig!“
„Natürlich Mutter. Du weißt doch, wie ich fahre!“, sage ich und schnappe mir meine Bag und meine Jacke.
„Ja, ich weiß, dass du ein vernünftiger Kerl bist! Mach‘s gut!“, sagt sie und verabschiedet sich von mir per Küsschen. Er ist ein guter Junge.
„Alles Gute weiterhin im Studium!“, sagt Inge zum Abschluss.
„Danke! Ihr fahrt meine Mutter doch gleich sicherlich nach Hause, oder? Erik, in deinem Mercedes wird doch bestimmt noch ein wenig Platz für eine solch hübsche Frau sein, nicht wahr?“
„Klar. Kein Problem“, antwortet er.
„Sicher! Sicher!“ Er streckt seinen rechten Daumen in die Höhe, grinst mich schief an und sieht in diesem Moment irgendwie aus wie ein Kinderficker. Oder eben so, wie ich mir einen Kinderficker vorstelle.
„Es war ein herrlicher Tag!“, sage ich, drücke meine Mutter noch mal ganz fest und sie steckt mir noch schnell 200 Euro zu. Ich nehme das Geld, bedanke mich nicht und verlasse einen Moment später das kleine, aber feine Restaurant am Clemensplatz in Kaiserswerth. Noch in der Tiefgarage setze ich meine Sonnenbrille auf und starte die neue CD von den Disco Boys. Das Mixalbum „Volume 4“, das ich für lau aus dem Internet geladen habe. Als ich schon fast auf der A52 in Richtung Essen bin, fällt mir ein, dass ich auch mal hier in Düsseldorf in ein Internetcafé gehen könnte, um meinen Arbeitserhaltungsmaßnahmen nachzugehen. Das ist ja das Schöne daran. Sie sind völlig zeit-und ortsunabhängig. Und jetzt ist mir gerade danach.
Ich suche mir einen Parkplatz in der Nähe eines Internetcafés und während ich an einem Schaufenster eines Eiscafés vorbeilaufe und mein Spiegelbild entdecke, mache ich mit meiner Sonnenbrille, meinem rosa Polo Shirt mit hochgeschlagenem Kragen, meiner Jeans und meinen Sneakern eine verdammt gute Figur. Leider renne ich einen Moment später gegen einen Laternenpfahl und stoße mir übel den Kopf.
Als ich das Internetcafé betrete entdecke ich hinter dem Tresen einen Kerl, der irgendetwas von Vinnie Jones hat und eine Zigarette raucht. Ich nicke ihm zu und frage nach einem freien Rechner.
„Such dir einen aus!“
Ich setze mich an einen großen runden Tisch an dem sich sechs Computer und die dazugehörigen 17 Zoll TFT Monitore befinden, starte den Internet Explorer und checke die E-Mailadressen von Marcus Geier und Carola Weißenhuber ab. Bei beiden ist außer einer Menge Werbemails nichts im Posteingang zu finden.
Gleich danach logge ich mich als Carola in der Community ein und sehe, dass Thomas endlich mal wieder online ist.
auric goldfinger: 17.33.47
teure mary, ich war ein paar runden joggen, leider habe ich die dämpfung meiner alten schuhe überschätzt, meine knie schmerzen, meine gelenke sind blau, meine füße übersäet mit blasen, aber ich danke Ihnen dennoch für den tipp. es tut gut. ich fühle mich deutlich besser!
mary goodnight: 17.33.56
wie sehr erfreut es doch mein herz, Sie wieder auf dem damm zu sehen!! schön, dass Sie meinem rat gefolgt sind. ein wenig joggen durch die schöne natur, die weiten wiesen, die äcker mit dem raps und die wälder mit den fliegen! doch eins sollten Sie sich wirklich gut überlegen, wenn Sie an Ihren beinen hinunterschauen. kaufen Sie sich neue joggingschuhe.
auric goldfinger: 17.34.13
ja, das werde ich, aber zuerst möchte ich Sie fragen, ob Sie mit mir ausgehen wollen?
mary goodnight: 17.34.17
ach, auric, endlich fragen Sie mich!! wie schön, doch in den nächsten wochen habe ich unendlich viel zu tun. ich kann Ihnen erst in den nächsten tagen auskunft darüber erteilen, wann wir uns treffen können. ich muss in meinem terminkalender nachschauen, doch der liegt leider auf der arbeit.
auric goldfinger: 17.34.33
J sprechen Sie mich einfach an, wenn Sie online sind, oder hinterlassen Sie mir eine nachricht. im übrigen kann ich Ihnen auch meine handynummer und meine e-mailadresse geben. ich freue mich schon darauf, Ihnen im wahren leben zu begegnen. vielleicht bestätigen sich meine illusionen. einer bekannten vom mir erging es genauso.
mary goodnight: 17.34.49
ich werde von mir hören lassen und ich hoffe, ich kann Ihren erwartungen genügen. jedenfalls wäre es mir mit abstand das wichtigste auf der welt. JJJJJ
19.09.2005
Ein tragbarer DVD Player mit 16cm Display ist eine feine Sache und ich bin froh, dass ich mir dieses
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