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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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etwas mit einem Mordanschlag zu tun? Ich kenne die Person nicht.«
    »Aus ihrem Notizbuch geht hervor, dass Sie verabredet waren.«
    »Da steht ausdrücklich mein Name?«
    »Ihre Initialen und dazu Ihre Telefonnummer.«
    Er stutzte kurz, als würde ihm ein Gedanke kommen. »Initialen? Das ist alles? Was glauben Sie, wie viele Leute meine Initialen haben. Vielleicht hat sie meine Telefonnummer zufällig dazu geschrieben. Wenn ich’s mir recht überlege, wollte sie sich vielleicht nach der Beerdigung erkundigen.«
    »Das halte ich doch für sehr weit hergeholt«, meinte Jenny.
    »Und ich halte Ihre Anschuldigungen für sehr weit hergeholt. Sie wollen damit doch nur Ihre Inkompetenz überdecken, weil Sie in Bezug auf den Mord an meinem Sohn noch keinen Schritt weitergekommen sind! Ich werde mir einen Anwalt nehmen und Ihren Vorgesetzten informieren. Ich habe weitreichende Kontakte!«
    »Tun Sie das. Bitte verlassen Sie das Land vorläufig nicht.«
    Er schnappte nach Luft. »Das ist doch … Verlassen Sie mein Haus!«
    »Gerne«, meinte Jenny, drehte sich um und verließ mit einem Nicken zu Sascha den feudalen Raum. Erst vor der Tür machte sie ihrem Ärger Luft. »So ein …«
    »Jenny«, kam es mahnend von Sascha.
    »Aber der ist doch …«
    »Ja, aber nicht hier. Man kann uns hören.«
    Wütend stieg sie ins Auto und knallte die Tür zu. Als sie losfuhr, drehten die Reifen auf dem Schnee durch. Sascha hielt sich am Türgriff fest.
    »Darauf zu hoffen, dass er sich verrät, war eine Schnapsidee. Dazu ist er zu abgebrüht.«
    »Seine Verwirrung schien mir echt.«
    Jenny brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen und objektiv zu denken. »Du hast recht«, antwortete sie endlich, »aber vielleicht ist er auch ein sehr guter Schauspieler. So oder so, uns fehlen Beweise.«
    »Wenn er sich jetzt auch noch beschwert wie von Schaubert, wird Biederkopf begeistert sein.«
    »Der kann mich mal«, rutschte es Jenny heraus. Sascha sah sie verblüfft an. »Was?«
    Jenny wurde rot. »Ist doch wahr. Statt uns Steine in den Weg zu legen, sollte er uns lieber helfen. Und wie er mich zeitweise behandelt.«
    »Aber auf der Weihnachtsfeier …«
    »Auf der Feier war alles anders. Vielleicht lag’s am Alkohol. Vorher war er ein paarmal ziemlich unangenehm zu mir und außerdem hat er eine andere.«
    Kurz dachte sie, Sascha würde energisch protestieren, aber nach einer Pause sagte er leise: »Das glaube ich nicht.«
    »Ist aber so, ich hab sie zusammen gesehen.«
    »Aber auf der Feier …«
    »Herrgott, Sascha, ich weiß doch auch nicht, was auf der Feier mit ihm war.«
    »Tut mir leid Jenny, ich wollte dir nicht zu nahe treten.«
    Jenny seufzte. »Bist du nicht. Ich merk erst jetzt, wie sehr ich ihn mag. Mochte. Egal. Vorbei ist vorbei.«
    Sascha sah sie zweifelnd an, sagte aber nichts mehr. Schweigend fuhren sie über die dunklen nassen Straßen nach Frankfurt hinein.
    »Vor lauter Ärger hab ich jetzt die Müller nicht mehr gefragt, ob Duprais morgens weggefahren ist oder telefoniert hat.«
    Sascha blätterte schon durch seinen Notizblock. »Ich ruf an.«
    Obwohl Jenny nur seine Seite des Gesprächs mitbekam, ging daraus zweifelsfrei hervor, dass Frau Müller erst nachmittags ins Haus gekommen war und dementsprechend nichts beizutragen hatte.
    Im Präsidium erkundigten sie sich zuerst nach Ramona Wiesners Gesundheitszustand, der sich jedoch in den letzten Stunden nicht wesentlich verändert hatte. Immer noch stand nicht fest, ob sie durchkommen würde.
    »Wir machen Feierabend«, meinte Jenny mit einem Blick zur Uhr. »Dann bekommen wir noch ein paar Stunden Schlaf.«

    Kaum war sie am anderen Morgen im Büro eingetroffen, rauschte Biederkopf ins Zimmer.
    Jenny machte sich innerlich auf einen Streit gefasst. Bevor er etwas sagen konnte, legte sie los. »Von Schaubert ist momentan außen vor, Duprais zählt zu unseren Hauptverdächtigen und ich werde ihn so oft befragen wie nötig und in der Botschaft war ich ebenfalls, falls Sie das nicht sowieso bereits wissen.«
    Der Staatsanwalt, der gerade zu reden ansetzen wollte, schloss den Mund langsam wieder und starrte sie einen Moment lang an. »Wie bitte?«
    Jenny ließ sich auf ihren Stuhl fallen und sah ihn trotzig an. »Deswegen sind Sie doch hier, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte mich nach Frau Wiesner erkundigen.«
    »Ach«, meinte sie schwach.
    Er zog sich einen Stuhl heran. »Also, was war das mit Duprais? Und die Sache mit der Botschaft interessiert mich

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