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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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gar nicht auf die Idee, dass ihre Theorie des Zeitparadoxes schlicht und einfach falsch sein könnte und sie da unten im Innern eines Kernreaktors versauern würde, nachdem sie ihre einzige wahre Verbündete getötet hatte.
    Ich spüre ein Kribbeln , dachte sie. Es geht los .
    Aus dem Kribbeln wurde ein unangenehmes Brennen am Schädelansatz, das rasch ihren ganzen Kopf wie ein Schraubstock umspannte. Opal konnte sich nicht länger an den Phantasien ihrer zukünftigen Eroberungen ergötzen, da ihr ganzes Wesen plötzlich nur noch aus Angst und Schmerz bestand.
    Ich habe einen Fehler gemacht , dachte sie verzweifelt. Keine Belohnung ist es wert, auch nur eine weitere Sekunde dieser Qual zu ertragen .
    Opal wand sich in ihrem Strahlenschutzanzug und kämpfte gegen den weichen, aber zähen Schaum, der ihre Bewegungen einschränkte. Der Schmerz breitete sich in ihrem gesamten Nervensystem aus und steigerte sich von unerträglich zu unvorstellbar. Die wenigen zarten Fasern geistiger Gesundheit, die sie noch besaß, rissen wie das Tauwerk einer Brigg bei Orkan.
    Opal spürte, wie ihre Magie begann, den Schmerz in ihren malträtierten Nervenenden zu bekämpfen. Die wahnsinnige und rachsüchtige Wichtelin bemühte sich mit aller Kraft, die körpereigene Magie zu kontrollieren, damit sie nicht von ihrer eigenen Macht vernichtet wurde, die sich mit jeder spontanen Kernspaltung vervielfachte. Ihr Körper verwandelte sich in reine, goldene Energie, die den Strahlenanzug auflöste, Löcher in den Schutzschaum brannte und von den Wänden der Brennkammer in Opals zerfetztes Bewusstsein zurückprallte.
    Jetzt , dachte sie. Jetzt beginnt der Rausch, jetzt erschaffe ich mich neu, nach meinem eigenen Bild. Ich bin einfach – göttlich.
    Und nur mit der Macht ihres Geistes setzte Opal sich wieder zusammen. Ihre äußere Erscheinung blieb unverändert, denn sie war eitel und hielt sich für vollkommen. Doch sie öffnete und erweiterte ihren Geist und ließ neue Kräfte die Verbindung zwischen ihren Nervenzellen wiederherstellen. Gleichzeitig konzentrierte sie sich auf die alten Mantras der dunklen Künste, damit sie ihre neue Magie dazu benutzen konnte, die Berserker zu wecken. Die starke Macht, die in ihr tobte, war zu viel für einen einzigen Körper, und sie musste sie unbedingt loswerden, sobald ihre Flucht gelungen war, sonst würden ihre Atome zerschreddert und wie Glühwürmchen vom Wind davongetragen.
    Nägel sind schwer wieder zusammenzusetzen , dachte sie. Vielleicht muss ich meine Finger-und Zehennägel opfern .
    Die Ermordung der jüngeren Opal in der Ecke eines Feldes hatte weit größere Auswirkungen, als selbst Artemis es sich hätte ausmalen können. Obwohl ausmalen eigentlich das falsche Wort ist, denn Artemis Fowl hatte nicht die Angewohnheit, sich irgendetwas auszumalen. Noch nicht einmal als kleiner Junge hatte er davon geträumt, als stolzer Ritter gegen Drachen zu kämpfen. Er zog es vor, ein erreichbares Ziel zu visualisieren und dann auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
    Seine Mutter Angeline hatte ihm einmal über die Schulter geschaut, als er mit acht Jahren eine Skizze in sein Tagebuch gezeichnet hatte.
    »Oh, Arty, das ist ja wunderbar!«, hatte sie ausgerufen, hoch erfreut, dass ihr Sprössling endlich Interesse an künstlerischer Gestaltung zeigte, auch wenn die Skizze ein wenig gewalttätig aussah. »Das ist ein riesiger Roboter, der eine Stadt zerstört, nicht wahr?«
    »Nein, Mutter«, hatte Artemis seufzend erwidert, ganz das missverstandene Genie. »Das ist eine Baudrohne, die Lebensraum auf dem Mond schafft.«
    Als Rache für den Seufzer hatte Angeline ihm durchs Haar gewuschelt und sich im Stillen gefragt, ob ihr kleiner Arty vielleicht mal mit einem Psychologen reden sollte.
    Artemis hatte zwar die weitreichende Zerstörung vorhergesehen, die bei der Explosion aller mit Opal verbundenen Materialien durch die spontan freigesetzte Energie entstehen würde, doch selbst er hatte nicht geahnt, welchen Verbreitungsgrad die Koboi-Produkte in den Jahren vor ihrer Verhaftung erreicht hatten.
    Die Firma Koboi-Laboratorien umfasste zahlreiche legitime Geschäftszweige, die alles Mögliche herstellten, von Waffenteilen bis hin zu medizinischen Geräten, aber Opal besaß darüber hinaus auch einige Schattenfirmen, die ihren Einfluss illegalerweise auf die Welt der Menschen und sogar auf das All ausgedehnt hatten, und als diese zahllosen Komponenten explodierten, reichten die Auswirkungen von lediglich unangenehm bis

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