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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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leben als mit ihrem Tod.
    Das Shuttle wurde von den glühenden Luftströmen nach oben getragen wie ein Pusteblumensamen im Grand Canyon – wenn man mal außer Acht lässt, dass es im Grand Canyon eigentlich viel zu trocken für Pusteblumen ist. Holly steuerte immer wieder in die Mitte des riesigen Schachts, obwohl keine Gefahr bestand, gegen die Wände zu prallen, solange sie nicht von einer ausgewachsenen Magmawoge gepackt wurden.
    Artemis rief ihr von hinten etwas zu, doch es ging im Lärm der Erdkernwinde unter. Sie tippte auf die Seite ihres Helms, um ihm zu verstehen zu geben, dass er den Kopfhörer aufsetzen sollte.
    Artemis zog den klobigen Hörer aus der Deckenhalterung, und als er ihn auf dem Kopf hatte, fragte er: »Hast du schon einen ersten Schadensbericht von Foaly?«
    Holly überprüfte die Kanäle. »Nein. Ich kriege weder Bild noch Ton. Nicht mal ein Rauschen.«
    »Also gut, dann gebe ich dir jetzt mal meine Einschätzung der Lage. Da die Verbindungen zusammengebrochen sind, nehme ich an, dass die Ermordung der jüngeren Opal den gesamten Planeten ins Chaos gestürzt hat, und zwar in einem Ausmaß, wie es seit dem letzten Weltkrieg nicht mehr vorgekommen ist. Zweifellos plant die ältere Opal, wie eine Art Wichtelphönix aus der Asche dieses globalen Scheiterhaufens aufzuerstehen. Wie sie das anstellen will, weiß ich nicht, aber es gibt irgendeine Verbindung zum Fowl’schen Anwesen, dem Sitz meiner Familie, und deshalb müssen wir dorthin. Wie lange brauchen wir dafür, Holly?«
    Holly überlegte kurz. »Eine Viertelstunde kann ich rausholen, aber zwei Stunden wird es auf jeden Fall dauern.«
    Zwei Stunden , dachte Artemis. Einhundertzwanzig Minuten, um eine brauchbare Strategie zu entwickeln, wie wir Opals wie auch immer geartete Pläne vereiteln können .
    Butler justierte das Mikrofon seines Kopfhörers. »Artemis, ich nehme an, Ihnen ist aufgefallen, was mir aufgefallen ist.«
    »Ich vermute, alter Freund«, erwiderte Artemis, »Sie wollen mich darauf hinweisen, dass wir genau auf den Ort zusteuern, an dem Opal am stärksten ist.«
    »Richtig«, bestätigte der Leibwächter. »Oder, wie wir früher bei der Delta Force gesagt haben: Wir steuern blindlings auf die Abschusszone zu.«
    Artemis entgleisten die Gesichtszüge. Abschusszone?
    Holly warf Butler einen finsteren Blick zu. Sehr feinfühlig, großer Mann. Artemis’ Familie lebt in dieser Abschusszone .
    Sie dehnte die Finger, dann legte sie sie fest um das Steuer. »Vielleicht kann ich auch zwanzig Minuten rausholen«, sagte sie und suchte mit Hilfe der Shuttlesensoren nach dem Luftstrom, der sie am schnellsten an die Oberfläche tragen würde, hinauf zu Opal und dem neuesten weltenübergreifenden Wahnsinnsplan, den sie ausgeheckt hatte.
    Atlantis
    Opal gönnte sich einen kurzen Moment und gratulierte sich zu ihrer wieder einmal absolut zutreffenden Theorie, dann lag sie vollkommen reglos da, um zu prüfen, ob sie die Panik spüren konnte, die sich über ihr ausbreitete.
    Doch ja, da ist etwas . Eindeutig eine allgemeine Woge der Angst, mit einem Schuss Verzweiflung , schloss sie.
    Es wäre schön gewesen, einfach eine Weile so dazuliegen und Kraft zu erzeugen, aber leider gab es einfach zu viel zu tun.
    Arbeit, Arbeit, Arbeit , dachte sie und wandte ihr Gesicht Richtung Tunnelausgang. Ich muss los .
    Ein kurzer Gedanke, und Opal ließ einen Strahlenkranz gleißenden, glühenden Lichts entstehen, der sich erst durch den erstarrten Absorptionsschaum fräste und dann durch die Röhrenluke, die ihr kaum mehr Widerstand bot als der Schaum. Sie verfügte jetzt über die Macht, allein durch Konzentration die Molekülstruktur jedes beliebigen Gegenstands aufzubrechen.
    Die Kraft lässt bereits nach , erkannte sie. Ich habe ein Magieleck, und bald wird mein Körper anfangen, sich aufzulösen.
    In der Kammer jenseits der verschwundenen Luke stand ein Zwerg, allem Anschein nach völlig unbeeindruckt von den Wundern, die sich vor seinen Augen abspielten.
    »Heute ist Frondtag«, verkündete Kolin Ozkopy mit missmutig vorgeschobenem Kinn. »Ausgerechnet am Frondtag könnte ich gut auf diesen ganzen Mist verzichten. Erst bricht das Handynetz zusammen, so dass ich keine Ahnung habe, wer das Crunchball-Match gewinnt, und jetzt schwebt auch noch eine goldene Wichtelin in meiner Kammer herum. Würden Sie mir freundlicherweise verraten, was hier los ist, junge Frau? Und wo sind Ihre Nägel?«
    Zu ihrer Überraschung stellte Opal fest, dass sie den Drang

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