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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Fenster verfolgten sie, wie das Geschoss seinen Weg nahm. Es war wirklich eine bemerkenswerte Erfindung. Da die eigentliche Waffe sehr leicht war, konnte der Fall-out exakt auf einen bestimmten Radius beschränkt werden. Das radioaktive Element im Kern war Solinium 2, das eine Halbwertszeit von vierzehn Sekunden hatte. Dies bedeutete, dass Foaly die Biobombe so hatte einstellen können, dass sie nur Fowl Manor blauspülte und nicht einen Grashalm mehr; außerdem würde das Gebäude in weniger als einer Minute wieder strahlungsfrei sein. Und selbst wenn sich ein paar Solinium-Strahlen verirrten, wären sie auf jeden Fall im Zeitfeld gefangen. Mord ohne Risiko.
    »Die Flugbahn ist programmiert«, erklärte Foaly, obwohl ihm niemand auch nur die geringste Aufmerksamkeit schenkte. »Sie segelt genau in die Eingangshalle und detoniert. Mantel und Zündungsmechanismus sind aus einem Plastikgemisch und lösen sich vollständig auf. Da bleibt kein Krümel übrig.«
    Root und Holly beobachteten, wie die Bombe in hohem Bogen davonflog. Wie vorhergesagt, zischte sie durch die herausgesprengte Tür, ohne auch nur einen winzigen Splitter aus der mittelalterlichen Mauer zu schlagen. Dann wandte Holly ihre Aufmerksamkeit dem Bild zu, das eine Kamera in der Geschossspitze auf einen Monitor sandte. Für einen Sekundenbruchteil erhaschte sie einen Blick auf die große Halle, in der sie noch bis vor kurzem gefangen gewesen war. Die Halle war leer. Kein Mensch in Sicht. Vielleicht..., schoss es Holly durch den Kopf. Möglich war's ja. Doch dann fiel ihr Blick auf Foaly und die Technik unter seinen Händen, und sie begriff, dass die Menschenwesen so gut wie tot waren.
    Die Biobombe detonierte. Ein blauer Ball aus kondensiertem Licht breitete sich knisternd aus und erfüllte jede Ecke des Herrenhauses mit seinen tödlichen Strahlen. Blumen verwelkten, Insekten erstarrten, Fische trieben bäuchlings in ihren Aquarien. Nicht ein einziger Kubikmillimeter blieb verschont. Artemis Fowl und sein Gefolge konnten nicht entkommen sein. Es war unmöglich.
    Mit einem Seufzen wandte Holly sich von der in ihrer Wirkung bereits nachlassenden Blauspülung ab. Trotz seiner hochfliegenden Pläne war Artemis letzten Endes doch nur ein Sterblicher gewesen. Doch aus irgendeinem Grund betrauerte sie sein Dahinscheiden.
    Root war da pragmatischer. »Okay. Jetzt das Aufräumkommando. Voller Strahlenschutz.«
    »Es kann überhaupt nichts passieren«, sagte Foaly. »Haben Sie in der Schule nicht aufgepasst?«
    Der Commander schnaubte verächtlich. »Ich traue der Wissenschaft nicht von hier bis übermorgen, Foaly. Strahlung hat bisweilen die unangenehme Angewohnheit, noch in der Luft zu hängen, wenn uns die so genannten Wissenschaftler versichert haben, dass sie längst verschwunden ist. Niemand verlässt das Shuttle ohne Schutzausrüstung. Damit bleiben Sie außen vor, Foaly. Wir haben nur Zweibeineranzüge. Außerdem will ich Sie am Bildschirm haben, nur für den Fall...«
    Für welchen Fall?, fragte sich Foaly, doch er schwieg. Lieber später ein spöttisches Hab ich's Ihnen nicht gesagt .
    Root wandte sich an Holly. »Sind Sie bereit, Captain?«
    Wieder zurück ins Haus. Die Vorstellung, drei Leichen identifizieren zu müssen, behagte Holly gar nicht, doch sie wusste, dass es ihre Pflicht war. Sie war die Einzige, die sich im Innern auskannte.
    »Jawohl, Sir. Schon unterwegs.«
    Holly nahm einen Schutzanzug aus dem Regal und streifte ihn über ihren Overall. Wie immer überprüfte sie die Druckanzeige, bevor sie sich die vulkanisierte Kapuze über den Kopf zog. Ein Druckabfall wies auf einen Riss hin, der sich später im Einsatz als fatal erweisen konnte.
    Root ließ das Aufräumkommando am Rand des Einsatzgebiets Aufstellung nehmen. Die Überreste der Elite-Bergungseinheit waren ungefähr so begierig darauf, sich in das Herrenhaus zu begeben, als hätte man ihnen befohlen, mit atlantischen Stinkballons zu jonglieren.
    »Sind Sie sicher, dass der Große weg ist?«
    »Ja, Captain Kelp. Er ist weg, auf die eine oder andere Weise.«
    Doch Captain Trouble Kelp war nicht überzeugt. »Das ist nämlich ein ganz gefährlicher, dieser Oberirdischer. Der verfügt bestimmt über eine eigene Art von Magie.«
    Sein Bruder Grub kicherte und bekam dafür sofort eins hinter die Ohren. Er grummelte, das werde er Mama erzählen, und setzte sich den Helm auf.
    Root spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. »Los jetzt. Euer Auftrag besteht darin, die Goldbarren zu

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