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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Baumstämme zerbarsten. Rauch verhüllte die Lichter am Himmel. Von den Wällen aus schrien Speerkämpfer auf uns ein, doch keiner hielt uns auf, als wir durch den inneren Wall auf das Gipfelplateau von Mai Dun sprengten. Und dort wurden wir endlich aufgehalten – nicht von Schwarzschilden, sondern von einem Schwall sengender Hitze. Ich sah, wie Llamrei sich aufbäumte und vor den Flammen zurückscheute, sah, wie Arthur sich an ihre Mähne klammerte, und sah ihre Augen, in denen sich rot die Flammen spiegelten. Die Hitze war so stark wie von tausend Schmiedefeuern, eine brüllende Wand aus glühender Luft, so daß wir alle zusammenzuckten und zurückwirbelten. Im Innern der Flammen vermochte ich nichts zu erkennen, denn das Zentrum von Merlins Anlage war hinter den wallenden Flammenwänden verborgen. Arthur dirigierte Llamrei zu mir zurück. »Wohin?« schrie er mir zu. Ich muß wohl die Achseln gezuckt haben.
    »Wie ist Merlin da hineingekommen?« wollte Arthur wissen. Ich mußte raten. »Auf der anderen Seite, glaube ich, Lord.« Weil der Tempel auf der Ostseite des Feuerlabyrinths lag, vermutete ich, daß dort eine Passage durch die äußeren Spiralen freigelassen worden sei. Arthur packte seine Zügel und zwang Llamrei den Hang des inneren Walles bis zu dem Pfad auf seiner Krone empor. Die Schwarzschilde zogen sich zurück, statt sich ihm zu stellen. Wir anderen erklommen ebenfalls den Wall, und obwohl unsere Pferde furchtbare Angst vor dem großen Feuer zu ihrer Rechten hatten, folgten sie Llamrei durch die fliegenden Funken und den wirbelnden Rauch. Ein breiter Feuerabschnitt brach in sich zusammen, als wir vorbeigaloppierten, und mein Pferd wich vor dem Inferno ganz bis an die Außenkante des inneren Walls zurück. Sekundenlang dachte ich, es werde in den Graben hinunterstürzen, und beugte mich, die Linke in seine Mähne gekrallt, verzweifelt weit aus meinem Sattel, doch irgendwie gelangte es wieder auf festen Boden, kehrte auf den Pfad zurück und galoppierte weiter. Hinter der Nordspitze des großen Feuerrings wandte sich Arthur wieder auf das Gipfelplateau selbst hinab. Ein Stückchen glühende Asche landete auf seinem weißen Mantel und brachte die Wolle zum Schwelen. Ich lenkte mein Pferd neben ihn und schlug das winzige Feuer aus. »Wohin?« rief er mir zu.
    »Dorthin, Lord!« Ich zeigte auf die Flammenspiralen, die dem Tempel am nächsten lagen. Ich konnte dort zwar keine Lücke entdecken, doch als wir näher kamen, war deutlich zu sehen, daß es eine Lücke gegeben hatte, die mit Brennholz verschlossen worden war, obwohl das neue Holz bei weitem nicht so dicht gestapelt zu sein schien wie der Rest, so daß es ein schmales Stückchen gab, wo das Feuer, statt acht bis zehn Fuß hoch zu sein, nicht höher reichte als bis an die Taille eines Mannes. Hinter dieser niedrigen Barriere lag der freie Raum zwischen den äußeren Spiralen und der inneren und in diesem Raum sahen wir weitere Schwarzschilde warten.
    Im Schritt ritt Arthur mit Llamrei auf die Lücke zu. Er beugte sich vor und redete der Stute gut zu, fast so, als wolle er ihr erklären, was er von ihr verlangte. Sie hatte Angst. Sie legte die Ohren an und machte ganz kleine, nervöse Schritte, aber sie scheute nicht vor den tobenden Flammen zurück, die auf beiden Seiten des einzigen Weges prasselten, der ins Herz des Feuers auf dem Hügel führte. Einige Schritte vor der Lücke hielt Arthur sie an, um sie zu beruhigen, aber sie warf immer wieder den Kopf herum und ihre Augen waren geweitet. Er ließ sie die Lücke genau betrachten; dann tätschelte er ihr den Hals, redete ihr nochmals gut zu und machte kehrt.
    Er ritt einen weiten Kreis, spornte sie zum Leichtgalopp und spornte sie abermals, als er auf die Lücke zusteuerte. Sie warf den Kopf herum, und ich dachte schon, sie werde scheuen, doch dann schien sie einen Entschluß zu fassen und flog nur so auf die Flammen zu. Cuneglas und Galahad folgten Arthur. Culhwch fluchte über das Risiko, das wir eingingen und dann trieben wir alle unsere Pferde an, um Llamrei zu folgen.
    Arthur saß tief über den Hals der Stute gebeugt, als er auf das Feuer zudonnerte. Er ließ Llamrei selbst das Tempo bestimmen, und sofort wurde sie wieder langsamer. Ich dachte schon, sie würde den Gehorsam verweigern, dann sah ich jedoch, daß sie sich für den Sprung durch die Lücke sammelte. Um meine eigene Furcht zu kaschieren, stieß ich einen lauten Schrei aus. Llamrei sprang, und ich verlor sie aus den Augen, weil

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