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Arztromane

Arztromane

Titel: Arztromane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ist eine dumme Angewohnheit von mir.“  
    Ach so. Ich entspanne mich zwar etwas, beäuge aber misstrauisch, wie er sich einen Mun d schutz bis über die Nase zieht, eine Brille mit Vergrößerungsglas aufsetzt und schlussendlich nach dem Werkzeug greift. Ich sperre den Mund auf und schließe die Augen.  
    „Oha, da will aber ein Weisheitszahn mit aller Kraft raus“, stellt der Doktor fest und piekt mir ins Zahnfleisch.
    Ich verkrampfe die Finger um die Stuhllehnen und atme gepresst, während sich Dr. Schröder zum Instrumententisch wendet und nach einer Einwegspritze greift. Er entfernt die Zell o phanverpackung, dreht sich zu mir und schnell kneife ich die Augen wieder zu, öffne dafür den Mund erneut. Der erste Einstich ist kaum spürbar, der zweite auch nicht.  
    Der Arzt tätschelt beruhigend meine Hand und murmelt: „Wir warten jetzt mal, bis die Vol l narkose einsetzt.“  
    „Vollnarkose?“ Ich sitze abrupt senkrecht und glotze ihn an.
    „Entschuldigen Sie, mir sitzt der Schalk im Nacken“, gluckst Dr. Schröder und nimmt die Bri l le ab.  
    In dem Moment, als der Schmerz schon nachlässt und sich Taubheit in meinem Mund au s breitet, nehme ich seine blauen Augen wahr. Der Kerl ist ein Traum und in diesen blauen Tiefen will ich versinken, dabei seinen Namen stöhnen. Oh! Ich muss kichern und lass mich zurück auf den Stuhl fallen, als ich in meinem Kopfkino ‚Dr. Schröder, fick mich‘ ächze. Hört sich nicht aufregend an, dennoch werde ich hart und summe irre vor mich hin. Die Narkose hat mich eindeutig tiefenentspannt.  
    „Na, dann wollen wir mal“, ertönt Schröders Stimme und für die nächsten Minuten vergeht mir alles.
     
    „Da haben wir den Bösewicht“, freut sich der Doktor und hält triumphierend einen blutigen Stumpen in seiner Hand.
    Augenblicklich wird mir übel und ich muss angestrengt durch die Nase atmen, damit ich nicht ohnmächtig werde. Blut habe ich noch nie sehen können, mein eigenes schon gar nicht.
    „Die anderen drei müssen auch raus, soll ich gleich …?“
    „Nein“, krächze ich entsetzt. „Nein, das reicht für heute.“
    „Wenn Sie meinen“, flötet Schröder und wirft den Zahn lässig in eine Nierenschale. „Spülen Sie sich den Mund aus. Wir wären dann für heute fertig.*
    Während ich mich über das Spuckbecken beuge, löst er die Kittelschürze und befreit mich von dem grünen Ding. Meine Erektion hat die Behandlung nicht überstanden, weshalb ich gelassen aufstehen kann, dann aber leicht schwanke.
    „Ups“, nuschle ich und halte mich am Nächstbesten fest, das meine Hände zu fassen b e kommen.  
    Das ist des Doktors Oberarm. Dr. Schröder legt seine Finger begütigend über meine und grinst frech.
    „Huch, war die Narkose wohl doch ein wenig übertrieben. Ich werde Sie wohl nach Hause bringen müssen.“
     
    Dem wi derspreche ich nicht und summe  die Fahrt über leise vor mich hin, dabei beobachte ich entzückt die ganzen schönen Mensch, die herumlaufen. Auch die Sonne scheint so her r lich, wie ich es noch nie wahrgenommen habe.  
    „Machen Sie am Montag Termine für die restlichen drei Weisheitszähne aus“, verabschiedet mich Dr. Schröder vor meiner Tür.
    „Oh ja, gerne“, säusle ich und torkle zum Hauseingang.
     
    Dieser Dr. Schröder ist wirklich ein Scherzkeks. Ich bin erst Stunden später wieder einige r maßen normal und frage mich, ob der Typ noch alle Tassen im Schrank hat, aber irgendwie ist er mir sympathisch und sexy ist der Kerl auch.  
     
    Ich vereinbare am Montag die nächsten Termine und finde mich zwei Wochen später, nac h dem die erste Wunde verheilt ist, erneut in der Praxis ein. Diesmal bindet mir eine Assiste n tin die riesige Schürze um und der Doktor zwinkert mir zu, was durch die Mikroskopbrille recht witzig ausschaut.  
    „Dann wollen wir mal den nächsten Frechdachs ausgraben“, flötet er. 
    Na, WIR wollen das nicht, es scheint eher sein Begehr zu sein, doch ich halte den Mund, beziehungsweise sperre ihn weit auf, sodass mir der Doktor erneut eine Narkose verabre i chen kann.  Dann steht er auf und lässt mich ein paar Minuten warten, bis er erneut in me i nem Blickfeld erscheint und mir prüfend auf die Wange klopft.  
    „Und? Wirkt es schon?“, fragt er.
    Ich nicke, denn meine Zunge liegt schwer auf meinem Gaumen. Hat er eine neue Droge an mir ausprobiert? Ich fühle mich schwerelos und gleichzeitig so geil, dass ich meine Hände kaum auf den Armlehnen lassen kann, sie wollen

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